Pomniki minionej epoki w Legnicy - Geschichtswerkstatt Europa

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Geschichtspropaganda in Legnica:... ▶ Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski. Sowjetischer und polnischer Militärkommandant. Am 6. November 1949 wurde er auf Befehl Stalins zum Marschall von Polen und zum Verteidigungsminister der Volksrepublik Polen ernannt. In Legnica übernahm er die Schirmherrschaft über die Gesellschaft der Polnisch-Sowjetischen Freundschaft; Konstanty Konstantynowicz Rokossowski. Polski i radziecki dowódca wojskowy. 6 listopada 1949 roku, z rozkazu Stalina, został marszałkiem Polski oraz ministrem obrony narodowej. W <strong>Legnicy</strong> sprawował patronat nad Towarzystwem Przyjaźni Polsko-Radzieckiej. Propaganda często podkreślała jego polski rodowód, chociażby przez spolszczoną formę jego nazwiska: Rokosowski; Константин Константинович Рокоссовский. Польский и советский военный командир. 6 ноября 1946 году по приказу Сталина стал маршалом Польши и министром обороны Польской Народной Республики. В Легнице осуществлял патронат над Обществом польско-советской дружбы; http://www.ipn.gov.pl/ biuletyn/7/biuletyn7_2.html 37 ◀ Auf der in der Bahnhofswand eingemauerten Tafel steht geschrieben: „19.-20.8.1945. Zur Erinnerung an den historischen Jahrestag der Übernahme des Eisenbahnwesens im uralten Land der Piasten. Die ersten Eisenbahner des Eisenbahnknotenpunkts Lignica, 6.10.1946”; Napis na tablicy wmurowanej na ścianie dworca kolejowego głosi: „19-20 VIII 1945 r. W historyczną rocznicę objęcia kolejnictwa na prastarych Piastów Ziemi. Kolejarze Pionierzy Węzła Lignica, 6 X 1946. r.”; Надпись на памятной доске на стене железнодорожного вокзала: «19-20.08.1945 г. в историческую годовщину передачи железножорожного транспорта исконно польским пястовским землям. Железнодорожники- пионеры ж.д.узла Лигница, 6 X 1946 г.»; E. Szumańska X 2012 ◀ Tadeusz Olejnik, 1925 in Uhorniki, der ehemaligen Woiwodschaft Stanislawowskie, geboren. Langjähriger Aktivist im Kulturhaus von Kunice, Dichter und Künstler. U.a. mit dem Silbernen und Goldenen Verdienstkreuz der Republik Polen und dem Orden der Wiedergeburt Polens ausgezeichnet. In seinem Leben ist er vielen Deutschen und Sowjets begegnet; Tadeusz Olejnik, ur. 1925 r. w Uhornikach, woj. stanisławowskie. Wieloletni działacz kunickiego Domu Kultury, poeta i malarz. Odznaczony m.in. Srebrnym i Złotym Krzyżem Zasługi oraz Krzyżem Kawalerskim Orderu Odrodzenia Polski. Jego biografia obfituje w liczne wątki z udziałem Niemców i Rosjan; Тадеуш Олейник, 1925 года рождения в местности Ухорники (бывшее Воеводство Станиславовское). Поэт, артист и многолетний активист в доме культуры в селении Куницы. Среди прочего награждён Серебряным и Золотым Крестом Заслуги Республики Польша, а также Орденом Возрождения Польши. Его биография тесно переплетена с немецким и русским народом; E. Szumańska, X 2012
38 ERZWUNGENE NACHBARSCHAFT... WyMUSZENI SĄSIEDZI... вынужденное соседство... in der Stadt ein positives Erscheinungsbild von der Roten (Sowjetischen) Armee konsequent aufgebaut hatte. Diese Annahme wird durch Gespräche mit verschiedenen Personen bestätigt. Auf Schritt und Tritt wurde die wichtige Wehr- und Schutzfunktion der Roten Armee hervorgehoben. Auch fehlte es nicht an Gelegenheiten für öffentliche Feierlichkeiten – wie beispielsweise dem Jahrestag der Oktoberrevolution, zu dessen Anlass die Freundschaft zweier verbrüderter Völker besungen wurde, die aber für polnische Bürger kaum von Bedeutung war. Seit 1945 war die Gesellschaft der Polnisch- Sowjetischen Freundschaft in Legnica tätig, für deren Tätigkeit sich Marschall Konstantin Rokossowski besonders intensiv einsetzte. Um die polnischsowjetische Freundschaft zu vertiefen, wurden von nun an im Herbst jeden Jahres die „Tage Legnicas” organisiert. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten wurde 1946 in die Wand des Legnicaer Bahnhofsgebäudes eine Tafel eingemauert, die in dem für diese Zeit üblichen Vokabular auf die piastische Geschichte des Liegnizter Landes verwies. Fünf Jahre später wurde 1951 das „Denkmal der Dankbarkeit für die Sowjetische Armee” enthüllt, das noch heute auf dem Plac Słowiański (Slawischer Platz) steht. Zu sehen ist ein sowjetischer Soldat mit einem Kind auf dem Arm, der – wie es der Autor Józef Gazy in einem Interview für das Portal Gazeta.pl beschreibt, „dem polnischen Soldaten durch Händedruck die Unabhängigkeit des polnischen Staates überreicht. Der polnische Soldat, der an der Seite der Sowjetarmee von Lenino bis nach Berlin einen ruhmvollen Weg des Kampfes zurückgelegt hat, entgegnet ihm die Worte der Dankbarkeit und Freundschaft” 88 . Markant ist außerdem der Gedenkstein zur Erinnerung an die „Rückkehr der Stadt Legnica ins Mutterland”, der 1960 auf dem Plac Łużycki (Lausitzer Platz) eingeweiht wurde. Die Inschrift auf der Tafel lautet: „Auf diesem Weg marschierten die Truppen der Sowjetischen Armee in Liegnitz ein, damit die Stadt zum Mutterland zurückkehren konnte. Die dankbaren Legnicaer, 11.02.1960”. Solche Maßnahmen waren durchaus nachvollziehbar, da man auf diese Weise den anfänglichen schlechten Eindruck, der entstanden war, verwischen wollte. Schließlich waren es die Sowjets, die nach dem Einmarsch in die Stadt Raubüberfälle verübten und deutsche Frauen vergewaltigten. Sie waren auch diejenigen, die die Altstadt niederbrannten, das Schloss plünderten, Industriegüter beschlagnahmten und die Polen, ohne die Erlaubnis zu haben amtliche 88 „Dziewczynka z pomnika wdzięczności” („Mädchen aus dem Denkmal der Dankbarkeit”), Gazeta.pl – Wrocław vom 18.05.2007 URL: wroclaw.gazeta.pl/wroclaw/1,35771,4141454.html (Stand: 07.07.2012) Bescheide eigenständig ausstellen zu dürfen, hinter die Linie des auf der rechten Seite gelegenen Flusses Katzbach (Kaczawa) zurückdrängten. Unsere deutschen Gesprächspartner hatten kurz vor Kriegsende vor allem vor den Russen große Angst. Sie geben zu, dass dies u.a. auf die Vorkriegspropaganda zurückzuführen ist. Jürgen Gretschel, einer der wenigen Deutschen, die sich dazu entschieden haben, in Liegnitz zu bleiben, erzählt: „Antisowjetische Propaganda wurde unter anderem durch das Gedicht von Ilja Ehrenburg „Gleiches mit Gleichem vergelten” verstärkt. [Hinzukommt, dass] während der sowjetischen Offensive in Weißrussland 1944 die Russen Gebiete Ostpreußens eroberten und sich dort besonders grausam verhielten.” Ihre Ängste waren vollkommen begründet. Wie sich herausstellte war die Einnahme von Liegnitz auch für die Deutschen ein traumatisches Erlebnis. „Diese erste Friedensnacht war eine unruhevolle Nacht. Betrunkene Männerstimmen, Frauenschreie. Den Eigentümer des Sägewerkes, Herr Bartsch, der seine Frauen versteckt hatte, drückten sie an die Stalltür und drohten ihm mit Erschießung: Du Kapitalist, du Faschist!”, so Eberhard Hönig, der sich der Zeit nach dem Einmarsch der Roten Armee in die Stadt entsinnt. Angesichts der einströmenden Zuwanderer waren sowjetische Soldaten und zwangsläufig auch Deutsche zu den neuen, laut Potsdamer Abkommen rechtmäßigen Einwohnern dieser Gebiete, eher feindlich eingestellt. Von deutscher Seite besann man sich noch immer auf die gegenseitige, aus den Kriegsjahren resultierende, deutsch-polnische Abneigung. Seitens der Sowjets erhielten die Deutschen, aufgrund ihrer Bedeutung als Arbeitskräfte, ab April 1945 sogar besonderen Schutz. „Die ersten Polen wurden von den Russen nicht in die Stadt hineingelassen. Sie durften nur bis an die Katzbachlinie, zu dem sog. Viertel der Armen kommen. Der polnische Stadtpräsident hat daher aus Protest Liegnitz verlassen. Bevor sich die Russen endgültig geschlagen gaben und die am linken Ufer der Katzbach aufhaltende polnische Präsenz akzeptierten, hatten sie in der Nähe des Klosterplatzes (unweit des heutigen Qubus-Hotels) ein Ghetto für Deutsche errichtet. Dort gab es z.B. eine nur für Deutsche bestimmte Apotheke. Den Polen war unser Schicksal egal” – sagt Jürgen Gretschel. „Seit Februar 1945 sorgte niemand für deutsche Einwohner. 2.000 Menschen verhungerten, erkrankten an Typhus oder nahmen sich das Leben”. Er berichtet auch von massiven Plünderungen, willkürlichen Gewaltakten und Vergewaltigungen: „Vergewaltigungen verübte allerdings nur der Iwan. So war es am Anfang und dann waren wir dicke Freunde mit dem Iwan”. Erst die am 20. April 1945 erlassene Richtlinie über die Änderung der Verhaltensweise der Roten Armee ge-
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