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hier - Schlüsselwege deutscher Geschichte

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Klöckner die Strecke von Haspe bis zur Deponie Enerke (Schlackenkippe genannt, bis<br />

1960 betrieben). Heftigen Betrieb gab es noch mal 1923 zur Zeit der französischen<br />

Ruhrbesetzung, als die Ausfahrt über Bahnhof Schee gesperrt war. Zur<br />

Aufrechterhaltung der Kohleversorgung gab es bei Tag und Nacht Kohlentranporte<br />

über die alte Bahn nach Haspe. (Karl Hebeker: Die Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn<br />

s.u.)<br />

Aber noch befinden wir uns in der besten Zeit des Kohletransports, als in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts der Kohlebedarf weiter stieg und die Zeche Trappe,<br />

Inhaberin der Gruben und der Bahn nach Haspe, in der hart gewordenen Konkurrenz<br />

noch mithalten konnte. Die Firma band nun den Kohleverkäufer auf Steveling stärker<br />

an sich, wobei wir nicht wissen, von wem die Initiative ausging. Es wurde 1882 ein<br />

Vertrag geschlossen zwischen dem "Grubeninspektor Wilhelm Schulte" und dem<br />

"Gutsbesitzer Gustav Adolf Feldhaus", wonach Feldhaus eine Art Kommissionsvertrag<br />

erhielt. Er verkaufte die Kohle der Zeche Trappe auf eigenem Namen und<br />

bekam dafür 1 Pfg pro Scheffel (ca. ein Zehntel Kubikmeter = 100 Liter) verkaufter<br />

Kohle. Der Verkaufspreis war an den Zechenpreis ab Schacht gebunden. Feldhaus<br />

stellte den Grund für zwei Abstellgeleise zur Verfügung, um Bahnlieferungen, "so viel<br />

Wagen am Tag wie möglich", in Empfang zu nehmen. Es ist die Rede vom "lebhaften<br />

Absatz nach Volmarsteiner Fabriken", womit wohl die zunächst führenden<br />

Schlossfabriken Schröder und Winzerling gemeint waren. Man hatte auch die<br />

"Barmer Pumpstation" (Wasserwerk an der Ruhr) im Auge. Feldhaus soll, wann<br />

immer möglich, Fuhren übernehmen. In §7 steht etwas Interessantes. Feldhaus hat das<br />

Recht, "eichene Schalhölzer bzw. Stempel zu liefern". Und zwar für 75 bis 80 Mark<br />

pro Monat (ca. 2000 Euro).Das lässt aufhorchen, ergibt sich doch eine gewisse<br />

Parallelität mit einem anderen aus Wetter, der auf diese Weise zum Vorteil für Wetter<br />

sehr viel Geld gemacht hat, Gustav Vorsteher. Wir kommen darauf zurück. Obiger<br />

Kommissionsvertrag lief zunächst ein Jahr und begann am 1. Februar 1883. In einem<br />

zweiten Vertrag von 1884 wurde festgelegt, dass sich der Vertrag nach Ablauf eines<br />

Jahres für ein weiteres Jahr verlängert, wenn er nicht von einem Partner vier Wochen<br />

vor Ablauf gekündigt würde. Es wirft ein gutes Licht auf das Geschäft, wenn es im<br />

zweiten Vertrag auch heißt, dass Trappe die Option für ein zweites Abstellgleis habe.<br />

Wir sehen, dass der Landwirt Gustav Adolf Feldhaus mehr ein Kaufmann geworden<br />

war. Es prägt ihn sein überlieferter Ausspruch, dass die hiesige Gegend wegen ihrer<br />

Topographie und Bodenbeschaffenheit weniger landwirtschaftlich als gewerblich zu<br />

nutzen sei. Ganz in diesem Sinne wollen wir ihn im nächsten Abschnitt betrachten.<br />

Es ist die Rede von der zukunftsträchtigen gewerblichen Ansiedlung zwischen Loh<br />

und Schmandbruch bis zum Anfang des 20.Jahrhunderts.<br />

Hatte sich in der Freiheit Volmarstein (Dorf) die Schlossschmiede- Kunst entwickelt,<br />

so hatte sich etwas weiter oberhalb in Grundschöttel seit Mitte des 19. Jahrhunderts in<br />

Ergänzung zur Schlossherstellung eine weitere Eisen-Kunst aufgetan, offenbar mit<br />

dem Schwerpunkt Loh, Rohland und Helle. Es ist die Kunst des Eisengießens. Einer<br />

tat sich besonders hervor, Caspar Diedrich Wupper vom Oberen Loh (gegenüber heute<br />

Haus Humpert). Die Wuppers waren eine alte Eisen-Handwerker Familie. Sie<br />

stammen wie viele solcher Handwerker aus dem Bergischen Land um Solingen, immer<br />

schon ein Zentrum der Klingenschmiede. Sie nahmen dann ihren Weg über Hagen-<br />

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