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Untitled - lorch + seidel contemporary

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24.05.2012<br />

www.morgenpost.de<br />

PRESSESPIEGEL 2012<br />

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Berliner Morgenpost / Gabriela Walde online<br />

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Auch Kulturstaatssekretäre haben manchmal gute Tage, oder gar sehr gute. Wie am<br />

Donnerstag, als André Schmitz verkünden konnte, dass Shermin Langhoff das Gorki<br />

übernimmt.<br />

Abends dann bei einer Diskussion über Berlins Kunstmarkt („1. Liga oder nicht?“), organisiert<br />

vom Wirtschaftsclub VBKI, ging‘s gleich weiter mit einer aufregenden Plauderei, die<br />

gar keine sein sollte, denn die offizielle Pressekonferenz findet erst Ende Mai statt.<br />

„Wir brauchen keine neue Kunstmesse“, so Schmitz in die Runde. Da diskutiert die<br />

Szene seit Wochen aufgeregt über eine Neuauflage des Art Forums in alternativer Form,<br />

und nun das.Dafür soll‘s Ersatz geben, einen neuen Kunstherbst unter der gemeinsamen<br />

Dachmarke „Berlin Art Week“. Im Mittelpunkt des Kunstherbstes stehen wie im vergangenen<br />

Jahr die ABC, eine kuratierte Verkaufsausstellung und die Preview, ein Format, das<br />

vornehmlich junge und neue Positionen entwickelt. Die Berliner Liste stellt sich derzeit neu<br />

auf, es bleibt abzuwarten, wie sich deren Qualität entwickeln wird.<br />

Den September-Termin sollen Berliner Institutionen wie die Kunstwerke, Berlinische<br />

Galerie, Nationalgalerie und NBK mit eigenen Ausstellungen und Projekten flankieren, um<br />

die Stärke des Kunst- und Produktionsstandortes hervorzuheben. „Wir müssen den Herbst<br />

so stark besetzen, dass die Leute hierher kommen“, so Schmitz. Das Aus des Art Forums<br />

hat sich offenbar stärker ausgewirkt, als zunächst zu vermuten war. Laut einer Umfrage<br />

des Landesverbandes Berliner Galerien sehen immerhin 60 Prozent darin einen „großen<br />

Schaden“ fürs Geschäft. Der letzte Kunstherbst „schon ohne Art Forum“ sei eindeutig zu<br />

schwach gewesen. Um mehr Gemeinsamkeiten im Sinne des Kunststandorts Berlin zu<br />

beschwören, arbeiten offenbar Berlinische Galerie, Nationalgalerie und Kunstwerke an<br />

einem Konzept für eine Großausstellung, die ähnlich wie damals „Based in Berlin“ ein<br />

Schaufenster sein soll für die junge Kunst „made in Berlin“. Ob ein Ort oder drei bespielt<br />

werden, diese Details stehen noch nicht fest. Nächstes Jahr könnte der Termin stehen. Mit<br />

rund 1,5 Mio. Euro unterstüzt die Senatkulturverwaltung das Projekt. Der Wirtschaftssenat<br />

hingegen wird die Finanzierung der Marketingkampagne der „Berlin Art Week“ übernehmen.<br />

Kulturprojekte Berlin, jene senatseigene Veranstaltungs-GmbH, soll die Organisation<br />

des Events übernehmen. Klingt gut. Die Entscheidung gegen ein neues Messeformat<br />

haben sich die Akteure am Runden Tisch in vielen Gesprächen wohl nicht leicht gemacht.<br />

Nach dem Erfolg der Kölner Messe, der starken Art Basel und der Frieze in London ist klar,<br />

dass „wir gegen diese Konkurrenz“ nicht ankommen, so Schmitz. Berlins Attraktivität hin<br />

oder her, die Kaufkraft in der Stadt lässt zu wünschen übrig, auch wenn es immer mehr<br />

große Sammler, teilweise mit eigenen Häusern, hierher zieht. „Der Messezug ist definitiv<br />

abgefahren, wir schauen nur noch den Rücklichtern hinterher“, so beschreibt selbst<br />

Werner Tammen vom Landesverband der Berliner Galerien die wenig zukunftsweisende<br />

Situation. Eine neue Leitmesse mit Berlin-Profil sei derzeit unrealistisch. Für den Sammler<br />

Christian Boros haben sich Messen mit ihren „Besenkammern“ und „Mixed-Pixels von<br />

Kunst“ ohnehin überholt.<br />

Berlin müsse punkten mit verblüffenden Formaten, genügend Freiflächen gäbe es in der<br />

Stadt. „Wir haben Brachen und alte Hallen, die gibt es sonst nirgends, dort muss man<br />

ausstellen. Da gäbe es 200.000 Quadratmeter für die Kunst in einer Woche“, lacht er.<br />

Nächste Woche also will André Schmitz Details verkünden rund um den heißen Kunstherbst.<br />

Wer das letzte Gallery Weekend erlebt hat, die lockere Stimmung in den Straßen,<br />

die zahlreichen Sammler in den Galerien, der weiß, dass die Hauptstadt diese ungeheure<br />

Sogkraft für Leute aus aller Welt besitzt. Berlin sei international ein „Tastemaker“, findet<br />

Jutta Nixdorf von Christie‘s. Was also spricht gegen einen schünen neuen Kunstherbst.

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