Untitled - lorch + seidel contemporary
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13.09.2012<br />
DIE ZEIT<br />
PRESSESPIEGEL 2012<br />
UND NOCH EIN FESTIVAL DE<br />
Tobias Timm wöchentlich I weekly, Auflage I copies: 37 701 887<br />
auch I also online<br />
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Der Jahreskalender eines global agierenden Kunstsammlers ist<br />
schon voll, ehe er ihn im Schreibwarenladen gekauft hat. Am<br />
vergangenen Wochenende etwa musste der Sammler nach Köln<br />
und Düsseldorf, wo die dortigen Galerien alle synchron für die<br />
DC Open ihre schönsten Ausstellungen eröffneten. Mitte Oktober<br />
muss er nach London, wo die Kunstmesse Frieze und gleichzeitig<br />
auch eine unüberschaubare Zahl an Ausstellungen und Auktionen<br />
abgehalten werden. Im November geht es zur Vienna Art Week<br />
nach österreich und immer so weiter. Schuld daran ist nicht zuletzt<br />
das, was die Stadtforscher die Festivalisierung der Städte nennen.<br />
Die öffentlichen und privaten Institutionen scheinen nur noch im<br />
Ausnahmezustand des Festivals, der Kunst-, Film- oder Buchwoche<br />
die Menschen in ihren Bann zu ziehen.<br />
Seit Dienstag findet nun zum ersten Mal die Berlin Art Week statt.<br />
Der Senat hat dazu seinen Teil beigetragen, indem er 250.000<br />
Euro in die Gründung gesteckt hat. Es ist auch hier der Versuch,<br />
jedes Jahr zur gleichen Zeit möglichst viele Interessierte nach Berlin<br />
zu locken - und so der Konkurrenz anderer Städte mit einer starken<br />
Marke zu begegnen. Zu den Partnern gehören neben der Kunstverkaufsausstellung<br />
Art Berlin Contemporary (ABC) und der jungen<br />
Kunstmesse Preview etwa die Nationalgalerie, die Akademie der<br />
Künste, die Berlinische Galerie und die Kunstvereine; es werden<br />
viele kleine und einige große Ausstellungen koordiniert eröffnet,<br />
Sammler wie Axel Haubrok und Christian Boros präsentieren ihre<br />
Sammlungen neu, an jeder Ecke werden Feste gefeiert, und es gibt<br />
eine überall gültige Eintrittskarte für 28 Euro. Berlin versucht sich<br />
in neuer Geschlossenheit.<br />
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