Untitled - lorch + seidel contemporary
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28.2.2012<br />
www.kunst-magazin.de<br />
PRESSESPIEGEL 2012<br />
NEUES MESSEKONZEPT SOLL LÜCKE IM KUNSTHERBST FÜLLEN DE<br />
Kunstmagazin / Jennifer Becker online<br />
Neues Messekonzept soll Lücke im Kunstherbst füllen<br />
Als im Sommer 2011 das kurzfristige Aus des Art Forum Berlin bekannt gegeben<br />
wurde, war die Empörung groß: Wie würde sich der Wegfall der wichtigsten Messe für<br />
zeitgenössische Kunst in Berlin auf die Beteiligten auswirken? Eine vom Landesverband<br />
Berliner Galerien (LVBG) initiierte Umfrage gibt darauf eine erste Antwort.<br />
Dass mit 75 Prozent die überwiegende Mehrheit die Absage des Art Forum Berlin als<br />
falsch beurteilt, erscheint nicht überraschend, war sie doch wichtiger Anlaufpunkt fü<br />
zahlreiche nationale wie internationale Sammler und Kuratoren und ein wichtiger<br />
Fixpunkt im Messeherbst. Knapp die Hälfte der 224 befragten (kommeriell ausgerichteten)<br />
Galerien gaben als Konsequenz negative Auswirkungen auf ihren Geschäftsbetrieb<br />
an, knapp 60 Prozent sind davon überzeugt, dass auch der Kunststandort Berlin<br />
nicht ohne Schaden davon gekommen ist.<br />
Welche Messe wird also diese offenbar nachhaltig klaffende Lücke im Berliner<br />
Kunstherbst füllen? Es gäbe bereits Gespräche mit der Wirtschaftsverwaltung über<br />
ein neues Messe-Format, so Kulturstaatssekretä André Schmitz anlässlich einer Pressekonferenz<br />
am Dienstag. Für das laufende Jahr 2012 werden man dies allerdings<br />
nicht mehr stemmen können.<br />
Doch das schnellstmöglich ein Ersatz geschaffen werden muss, tritt in der Auswertung<br />
der im Herbst vergangenen Jahres gestarteten Umfrage deutlich zu Tage. Denn nicht<br />
nur die Imagestärkung Berlins als internationaler und innovativer Kunststandort,<br />
sondern auch die Pflege von Geschäftsbeziehungen sowie die Organisation spezieller<br />
Events und Ausstellungen im Kunstherbst gaben die Befragten als bedeutende<br />
Faktoren des Art Forums an.<br />
Klares Nein zur „Verbaselung“. Auch wenn sich mit 33,1 Prozent die Mehrheit für<br />
eine Durchführung des Art Forums nach altbewährter Art aussprach, ist für viele auch<br />
nach wie vor eine Verschmelzung mit der art berlin <strong>contemporary</strong> (abc) oder der<br />
Preview Berlin denkbar „und dass, obwohl die Gespräche zwischen der Messe Berlin<br />
und der art berlin <strong>contemporary</strong> bezüglich einer Zusammenarbeit im vergangenen<br />
Sommer gescheitert waren. Eine „Verbaselung“ und Cliquenbildung innerhalb der<br />
Berliner Messe wird zu Gunsten einer unabhängigen, rotierenden und transparenten<br />
Fachjury abgelehnt.<br />
Aus der Auswertung der Umfrage leitet der LVBG drei wichtige Forderungen ab: Die<br />
Wiederherstellung einer Berliner Messe für Gegenwartskunst im Herbst, die adäquate<br />
Ausstattung des Marketings der Messe und die Gewährleistung einer gebündelten<br />
Kommunikation seitens des Landes Berlin für den Kunstherbst, sowie das klare<br />
Bekenntnis von Stadt und Politik zum Standortfaktor Kunst.<br />
„Berlin hat sich einen sehr guten Status als Kunststandort erarbeitet, der jetzt durch<br />
den Wegfall des Art Forums massiv geschädigt wurde“, so Werner Tammen, Galerist<br />
und Vorsitzender des LVBG. „Es gilt jetzt, die Kuh vom Eis zu holen, das sind wir<br />
Berlin schuldig“.<br />
Frage nach der Zukunft einer Messe wie dem Art Forum / Diagramm: LVBG