Untitled - lorch + seidel contemporary
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14.09.2012<br />
PRESSESPIEGEL 2012<br />
www.kulturradio.de<br />
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RBB Kulturradio / Silke Henning online<br />
Auszug I Excerpt<br />
Die Messe „Art Forum“ ist tot, es lebe die „Berlin Art Week“! Einstweilen jedenfalls<br />
hat sich die Kunstszene – Galerien und Institutionen – mit der Stadt auf dieses neue<br />
Konzept verständigt. Als Hauptpfeiler dienen dabei die Kunstmesse „Preview“ am<br />
Flughafen Tempelhof, und die „abc“ („art berlin <strong>contemporary</strong>“) in den Hallen des<br />
ehemaligen Postfuhramts am Gleisdreieck. Beide Messen sind noch bis Sonntag für<br />
Publikum geöffnet. [...]<br />
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Im Gegensatz dazu will die „Preview Berlin Art Fair“ nicht mehr, aber auch nicht<br />
weniger sein als eine Messe. Im achten Jahr ihres Bestehens hat sie zwar den Begriff<br />
„emerging“ (im Kommen begriffen) aus ihrem Namen gestrichen, doch der Anteil<br />
etablierter Galerien - aus Deutschland, aber auch einige internationale – ist darum<br />
nicht nennenswert größer geworden. Wiederum ist die Mehrzahl der Teilnehmer zum<br />
ersten Mal bei der „Preview“.<br />
Auch das Prinzip, alle Galerien in gleich großen Kojen zu präsentieren, blieb unverändert.<br />
Das macht diese Messe angenehm überschaubar, obwohl viele der 70 Aussteller<br />
versuchen, möglichst viel und einen Querschnitt ihres Programms zu zeigen. Die<br />
künstlerische Qualität ist dabei sehr unterschiedlich. Malerei und Fotografie dominieren.<br />
Und man gibt dem Nachwuchs eine Chance: Die Anzahl an Kunstakademien, die<br />
mit Werken ausgewählter Studenten vertreten sind, wurde vergrößert.<br />
Fazit<br />
Beide, „abc“ und „Preview“, bedienen also völlig unterschiedliche Marktsegmente.<br />
Die wirklich großen, internationalen Galerien – um die sich das Art Forum auch<br />
immer nur mit mäßigem Erfolg bemühte – sind dabei nicht zu finden, ebenso wenig<br />
die ganz teueren Künstler. Um trotzdem Sammler und Vertreter von Institutionen aus<br />
aller Welt anzulocken, bedarf es eines besonderen „Wirbels“. Den soll die „Berlin Art<br />
Week“ erzeugen. Für Museen, wie den Hamburger Bahnhof oder die Berlinische Galerie,<br />
die langfristig planen, aber auch mitwirbeln sollen, kam diese „Kunstwoche“ jetzt<br />
zu schnell. Wie sie ihre Rolle gestalten wollen, wird man erst nächstes Jahr sehen.<br />
Die „abc“ als Kern der Attraktion muss sich allerdings noch einen Ruck geben und<br />
entscheiden, was sie eigentlich sein will: Messe oder doch eher Ausstellung? Wenn sie<br />
beweglich und einfallsreich genug ist, immer wieder Erwartungen zu wecken, könnte<br />
die Berlin Art Week einen festen Platz im internationalen Kunstkalender einnehmen.<br />
Denn der Hunger nach Neuem in dieser Szene ist gewaltig.<br />
Silke Hennig, kulturradio.de