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Gutachten von Katrin Brewitt zu Neophyten [PDF ... - Nationalpark Eifel

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3 Die untersuchten <strong>Neophyten</strong><br />

transportiert durch natürliche Faktoren. Samen und Wurzelfragmente, aus denen sich die<br />

Pflanze gut und schnell regenerieren kann, können ausgebreitet werden, indem das<br />

Erdmaterial ihres Standortes transportiert wird. Die Samen <strong>von</strong> B. orientalis bleiben im<br />

Boden mehrere Jahre keimfähig.<br />

B. orientalis kann an nährstoffreichen Stellen sehr schnell eine Population aufbauen,<br />

besonders, wenn die Stellen gestört sind. Sie ist oft schneller als Konkurrenten. Die<br />

Keimungsaktivität wird gefördert durch Störungen. Abgefallenes Laub <strong>von</strong> B. orientalis<br />

besitzt allelopathische Wirkung, das könnte mögliche Konkurrenten am Wachstum<br />

hindern. Keimungsfähig sind die Samen bis in den Sommer hinein.<br />

B. orientalis erfährt durch Störungen eine Förderung. Wenn es nicht <strong>zu</strong> schattig ist, kann sie<br />

aber auch in einer ausdauernden Vegetation vorkommen. Ein optimaler Standort sieht für<br />

B. orientalis folgendermaßen aus: viel Licht, hohe Ressourcenverfügbarkeit, gestörter<br />

Standort, da hier die Konkurrenz durch beschattende Arten wegfällt. Dies trifft z.B. auf<br />

einer Wiese <strong>zu</strong>, hier hat B. orientalis außerdem den Vorteil, dass die Mahd Vorteile bei einem<br />

zweiten Wachstumsschub im Herbst bietet. Der Neophyt bevor<strong>zu</strong>gt nährstoffreiche<br />

Böden, er wird durch den anthropogenen Nährstoffeintrag begünstigt. Die Standorte<br />

sollten warm sein. In Tabelle 12 sind die Zeigerwerte nach ELLENBERG (1991) für<br />

B. orientalis aufgelistet.<br />

Tabelle 12: Zeigerwerte nach Ellenberg für B. orientalis (ELLENBERG, 1991)<br />

L T K F R N<br />

Bunias<br />

orientalis<br />

3.7.3 Geschichte und Ausbreitung<br />

7 6 5 5 8 5<br />

Die Heimat des Orientalischen Zackenschötchens, B. orientalis reicht <strong>von</strong> Sibirien bis nach<br />

Ost/Südosteuropa. Vorkommen, die im Südosten <strong>von</strong> Wien liegen, gelten eventuell noch<br />

als natürliches Herkunftsgebiet. B. orientalis wurde als Futterpflanze für Vieh angebaut, und<br />

wird auch als Gartenpflanze genutzt. Eine Einführung erfolgte auch durch verunreinigtes<br />

Saatgut (FALTBLATT BUNIAS, 2004). Seit ungefähr 200 Jahren breitet sie sich immer<br />

stärker in Europa aus. Das häufige Vorkommen an Transportwegen wie Straßen wird<br />

durch das Anhaften <strong>von</strong> Bodenmaterial an Fahrzeugen erklärt. Seit ungefähr 20 Jahren<br />

breitet sich der Neophyt verstärkt aus, seit ca. 1980 werden Dominanzbestände beobachtet.<br />

Diese Massenvorkommen gibt es in den warmen Muschelkalkgebieten in Nordbayern,<br />

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