Augenoptiker und Hörgeräteakustiker Begleitbuch - Die BG ETEM
Augenoptiker und Hörgeräteakustiker Begleitbuch - Die BG ETEM
Augenoptiker und Hörgeräteakustiker Begleitbuch - Die BG ETEM
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
...............<br />
40<br />
.........................................4. MASSNAHMEN GEGEN DIE UNFALLURSACHE „FEHLVERHALTEN“<br />
4. Maßnahmen gegen die Unfallursache „Fehlverhalten“<br />
4.1 Sicherheitsgerechtes - sicherheitswidriges Verhalten<br />
„Was kann ich dafür, wenn meine Mitarbeiter nicht<br />
aufpassen?“<br />
Das war die Antwort eines Unternehmers, als er auf<br />
die überdurchschnittliche Zahl an Unfällen in seinem<br />
Betrieb angesprochen wurde.<br />
Was würden Sie ihm sagen?<br />
Vergleicht man eine Gruppe von Betrieben etwa gleicher<br />
Größe, gleicher Branche <strong>und</strong> ähnlicher Arbeitsplätze<br />
mit annähernd gleichem Gefährdungspotential,<br />
so lässt sich fast immer feststellen:<br />
Nicht alle Betriebe haben die gleiche Unfallhäufigkeit<br />
<strong>und</strong> den gleichen Krankenstand. <strong>Die</strong> meisten befinden<br />
sich nicht weit vom statistischen Durchschnitt entfernt.<br />
Es gibt aber auch solche, die erheblich unter dem<br />
Durchschnitt, <strong>und</strong> andere, die erheblich darüber liegen.<br />
<strong>Die</strong> Ursache dafür ist im wesentlichen in der Einstellung<br />
des Unternehmers zur Arbeitssicherheit zu sehen.<br />
Als Unternehmer bestimmen Sie, was in Ihrem Betrieb<br />
getan <strong>und</strong> auch, was nicht getan, also unterlassen wird!<br />
Wie wäre z. B. Ihre Reaktion, wenn Sie erfahren würden,<br />
dass ein bestimmter Mitarbeiter K<strong>und</strong>en mangelhaft<br />
berät? Vermutlich akzeptierten Sie ein solches Verhalten<br />
nicht. Falls der Mitarbeiter sich nicht ändert, würden<br />
Sie sich vielleicht sogar von ihm trennen.<br />
Wie halten Sie es mit einem Mitarbeiter, der auf seinen<br />
Büro-Drehstuhl steigt, um einen Ordner aus dem<br />
Aktenschrank zu nehmen?<br />
Wenn Sie zusehen <strong>und</strong> nichts sagen, werden Sie irgendwann<br />
wahrscheinlich in eine ähnliche Situation kommen<br />
wie unser eingangs zitierter Unternehmer.<br />
...40<br />
Schreiten Sie jedoch ein <strong>und</strong> fordern von jedem Mitarbeiter,<br />
solche sicherheitswidrigen Handlungen zu unterlassen<br />
<strong>und</strong> sich stattdessen sicherheitsgerecht zu verhalten,<br />
dann werden Sie feststellen, dass Sie in punkto<br />
Arbeitssicherheit sehr großen Einfluss auf Ihre Mitarbeiter<br />
ausüben können.<br />
Das Motto muss lauten: Arbeitssicherheit ist integraler<br />
Bestandteil der täglichen Arbeit!<br />
Das Ziel heißt: Null Unfälle <strong>und</strong> keine Ges<strong>und</strong>heitsschäden<br />
durch die Arbeit!<br />
Entscheidende Voraussetzung dafür ist: Ihre Mitarbeiter<br />
müssen genau wissen, wie sie sich zu verhalten haben,<br />
welches Verhalten <strong>und</strong> welche Arbeitsweise als „sicherheitsgerecht“<br />
gelten.<br />
Was heißt „sicherheitsgerecht“?<br />
Was als „sicherheitsgerecht“ gilt, wird von Ihnen<br />
festgelegt. Sie orientieren sich dabei an den Gesetzen<br />
<strong>und</strong> Verordnungen sowie den Unfallverhütungsvorschriften<br />
Ihrer Berufsgenossenschaft.<br />
Sind Sie sich bei bestimmten Arbeiten nicht im Klaren<br />
darüber, was Sie Ihren Mitarbeitern gegenüber als<br />
„sicherheitsgerechte Norm“ festlegen sollen?<br />
Gibt Ihnen selbst die Lektüre des vorliegenden Ordners<br />
dazu keine Antwort, so sollten Sie sich unbedingt extern<br />
beraten lassen. Ansprechpartner ist hierfür eine Sicherheitsfachkraft,<br />
z. B. Ihr Seminarleiter im Unternehmermodell.<br />
Sie können auch bei Ihrer Berufsgenossenschaft<br />
anfragen.<br />
<strong>Die</strong> Festlegung von sicherheitsgerechtem Verhalten <strong>und</strong><br />
Arbeiten z. B. durch schriftliche Betriebsanweisungen<br />
über den Umgang mit Gefahrstoffen reicht aber häufig<br />
nicht aus.<br />
Warum ist es so schwierig, Menschen zum sicherheitsgerechten<br />
Arbeiten zu motivieren?<br />
Kein Beschäftigter wird dem Ziel des Arbeitsschutzes<br />
widersprechen. Es geht schließlich um seine Ges<strong>und</strong>heit.<br />
In unserer Gesellschaft ist die Ges<strong>und</strong>heit ein<br />
zunehmend wichtiger werdendes Gut.