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Augenoptiker und Hörgeräteakustiker Begleitbuch - Die BG ETEM

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...............<br />

42<br />

.........................................4. MASSNAHMEN GEGEN DIE UNFALLURSACHE „FEHLVERHALTEN“<br />

<strong>Die</strong>sen Mechanismus bezeichnet man als Risikokompensation.<br />

Dabei gibt es von Individuum zu Individuum<br />

große Unterschiede hinsichtlich des Niveaus des<br />

akzeptierten Restrisikos.<br />

<strong>Die</strong> Risikobereitschaft ist von Mensch zu Mensch<br />

verschieden!<br />

Sie kann beim Erwachsenen auch kaum beeinflusst<br />

werden, es sei denn durch besonders einschneidende<br />

Ereignisse. Das kann z. B. ein eigener oder im unmittelbaren<br />

Umfeld erlebter schwerer Unfall sein. Solche<br />

Ereignisse sind aber - erfreulicherweise - selten.<br />

Sie könnten jetzt entgegnen: Mein Einfluss als Unternehmer<br />

auf meine Mitarbeiter ist nach dem bisher<br />

Gesagten doch sehr gering!?<br />

<strong>Die</strong> Risikobereitschaft ist allerdings nur eine Ursache<br />

sicherheitswidrigen Verhaltens. Weitere Ursachen sind:<br />

• Der Mitarbeiter kennt die Unfallrisiken nicht <strong>und</strong><br />

beachtet Gefahrensignale nicht.<br />

• Der Mitarbeiter ist möglicherweise den Anforderungen<br />

der Arbeitsaufgabe (noch) nicht gewachsen <strong>und</strong><br />

gefährdet sich dadurch.<br />

• Der Mitarbeiter glaubt, dass ihm nichts passieren<br />

kann, <strong>und</strong> sieht daher nicht ein, warum er bestimmte<br />

Verhaltensregeln einhalten soll: „Illusion der eigenen<br />

Unverletzbarkeit“ (weit verbreitet bei Autofahrern).<br />

Besonders häufig ist das bei erfahrenen Mitarbeitern<br />

zu beobachten.<br />

• Gruppendruck durch Kollegen <strong>und</strong> schlechte Vorbilder<br />

lassen dem Mitarbeiter keine Chance, sicherheitsgerechtes<br />

Verhalten zu lernen oder beizubehalten.<br />

Wie kann der Unternehmer diesen Ursachen begegnen?<br />

...42<br />

Ursachen sicherheits- Abhilfe durch den Unterwidrigen<br />

Verhaltens nehmer<br />

_______________________________________________<br />

Unfallrisiken/Gefahren<br />

nicht bekannt > Unterweisung<br />

_______________________________________________<br />

Anforderungen zu<br />

hoch > Ausbilden, Anlernen,<br />

Weiterbilden<br />

_______________________________________________<br />

Illusion der eigenen<br />

Unverletzbarkeit > Unterweisung, Unfallbeispiele<br />

aufzeigen<br />

_______________________________________________<br />

Gruppendruck durch<br />

Kollegen > Unterweisung <strong>und</strong> Einzelgespräch,<br />

insbesondere<br />

mit dem informellen<br />

Führer der Gruppe<br />

_______________________________________________<br />

Schlechtes Vorbild > Eigenes Verhalten beobachten,<br />

kritisch hinterfragen<br />

<strong>und</strong> korrigieren<br />

_______________________________________________<br />

Zu hohe Risikobereitschaft<br />

> Außer bei Neueinstellungkaum<br />

zu ändern<br />

_______________________________________________<br />

Bestimmte Verhaltensmuster bilden sich bei uns Menschen<br />

stets nach dem gleichen Schema aus:<br />

Eine bestimmte Handlung wird hinsichtlich des Ergebnisses<br />

auf Erfolg oder Misserfolg geprüft. Erfolg bedeutet<br />

Bestätigung des eigenen Verhaltens <strong>und</strong> eine Tendenz<br />

zur Wiederholung. Auf diese Weise bilden sich<br />

Gewohnheiten aus. Bei sicherheitswidrigem Handeln<br />

aus Bequemlichkeit oder Zeitersparnis besteht der<br />

Erfolg bereits im Ausbleiben einer Verletzung oder dem<br />

stillschweigenden Dulden durch den Unternehmer.<br />

Umgekehrt wird sich kein Mitarbeiter dauerhaft sicherheitsgerecht<br />

verhalten, wenn er nie verbale Anerkennung<br />

durch den Vorgesetzten erfährt.<br />

Erfolgserlebnisse bei sicherheitsgerechtem Verhalten<br />

sind selten!

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