Augenoptiker und Hörgeräteakustiker Begleitbuch - Die BG ETEM
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.........................................4. MASSNAHMEN GEGEN DIE UNFALLURSACHE „FEHLVERHALTEN“<br />
<strong>Die</strong>sen Mechanismus bezeichnet man als Risikokompensation.<br />
Dabei gibt es von Individuum zu Individuum<br />
große Unterschiede hinsichtlich des Niveaus des<br />
akzeptierten Restrisikos.<br />
<strong>Die</strong> Risikobereitschaft ist von Mensch zu Mensch<br />
verschieden!<br />
Sie kann beim Erwachsenen auch kaum beeinflusst<br />
werden, es sei denn durch besonders einschneidende<br />
Ereignisse. Das kann z. B. ein eigener oder im unmittelbaren<br />
Umfeld erlebter schwerer Unfall sein. Solche<br />
Ereignisse sind aber - erfreulicherweise - selten.<br />
Sie könnten jetzt entgegnen: Mein Einfluss als Unternehmer<br />
auf meine Mitarbeiter ist nach dem bisher<br />
Gesagten doch sehr gering!?<br />
<strong>Die</strong> Risikobereitschaft ist allerdings nur eine Ursache<br />
sicherheitswidrigen Verhaltens. Weitere Ursachen sind:<br />
• Der Mitarbeiter kennt die Unfallrisiken nicht <strong>und</strong><br />
beachtet Gefahrensignale nicht.<br />
• Der Mitarbeiter ist möglicherweise den Anforderungen<br />
der Arbeitsaufgabe (noch) nicht gewachsen <strong>und</strong><br />
gefährdet sich dadurch.<br />
• Der Mitarbeiter glaubt, dass ihm nichts passieren<br />
kann, <strong>und</strong> sieht daher nicht ein, warum er bestimmte<br />
Verhaltensregeln einhalten soll: „Illusion der eigenen<br />
Unverletzbarkeit“ (weit verbreitet bei Autofahrern).<br />
Besonders häufig ist das bei erfahrenen Mitarbeitern<br />
zu beobachten.<br />
• Gruppendruck durch Kollegen <strong>und</strong> schlechte Vorbilder<br />
lassen dem Mitarbeiter keine Chance, sicherheitsgerechtes<br />
Verhalten zu lernen oder beizubehalten.<br />
Wie kann der Unternehmer diesen Ursachen begegnen?<br />
...42<br />
Ursachen sicherheits- Abhilfe durch den Unterwidrigen<br />
Verhaltens nehmer<br />
_______________________________________________<br />
Unfallrisiken/Gefahren<br />
nicht bekannt > Unterweisung<br />
_______________________________________________<br />
Anforderungen zu<br />
hoch > Ausbilden, Anlernen,<br />
Weiterbilden<br />
_______________________________________________<br />
Illusion der eigenen<br />
Unverletzbarkeit > Unterweisung, Unfallbeispiele<br />
aufzeigen<br />
_______________________________________________<br />
Gruppendruck durch<br />
Kollegen > Unterweisung <strong>und</strong> Einzelgespräch,<br />
insbesondere<br />
mit dem informellen<br />
Führer der Gruppe<br />
_______________________________________________<br />
Schlechtes Vorbild > Eigenes Verhalten beobachten,<br />
kritisch hinterfragen<br />
<strong>und</strong> korrigieren<br />
_______________________________________________<br />
Zu hohe Risikobereitschaft<br />
> Außer bei Neueinstellungkaum<br />
zu ändern<br />
_______________________________________________<br />
Bestimmte Verhaltensmuster bilden sich bei uns Menschen<br />
stets nach dem gleichen Schema aus:<br />
Eine bestimmte Handlung wird hinsichtlich des Ergebnisses<br />
auf Erfolg oder Misserfolg geprüft. Erfolg bedeutet<br />
Bestätigung des eigenen Verhaltens <strong>und</strong> eine Tendenz<br />
zur Wiederholung. Auf diese Weise bilden sich<br />
Gewohnheiten aus. Bei sicherheitswidrigem Handeln<br />
aus Bequemlichkeit oder Zeitersparnis besteht der<br />
Erfolg bereits im Ausbleiben einer Verletzung oder dem<br />
stillschweigenden Dulden durch den Unternehmer.<br />
Umgekehrt wird sich kein Mitarbeiter dauerhaft sicherheitsgerecht<br />
verhalten, wenn er nie verbale Anerkennung<br />
durch den Vorgesetzten erfährt.<br />
Erfolgserlebnisse bei sicherheitsgerechtem Verhalten<br />
sind selten!