Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste
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hI n t e r g r ü n D e<br />
14<br />
<strong>Der</strong> Gedanken Stille<br />
das, was Männer daraus lernen können,<br />
um dann einen Haken dran zu machen<br />
und sich wieder dem Leben zuzuwenden.<br />
Aus der Art und Weise wie die Männer über<br />
ihr Leben nachdachten, ließen sich, unabhängig<br />
von den konkreten Gegenständen,<br />
eine Reihe von Haltungen gegenüber dem<br />
Leben – die Studie nennt sie Leitmotive<br />
männlichen Handelns - herausfiltern:<br />
• Das Leben wird häufig als Kampf gegen widrige<br />
Umstände oder gegen den Widerstand<br />
von Menschen verstanden. Wer durchgehalten<br />
hat und dabei Erfahrungen gewonnen<br />
hat, verbucht das Ergebnis anschließend in<br />
der Regel positiv als erarbeiteten Sinn.<br />
• Entgegen dem Klischee, Männer seien Beziehungsmuffel,<br />
ist neben dem Kampf das<br />
Leitmotiv Beziehung für fast alle befragten<br />
Männer von großer Bedeutung. Für viele ist<br />
dabei „Rückhalt und Anerkennung durch andere<br />
Menschen“ in der Familie, bei Freuden<br />
oder im Beruf entscheidend.<br />
• Das Leitmotiv Lernen und Abenteuer realisiert<br />
sich in der Suche nach beruflicher<br />
Herausforderung, in der Ablehnung von<br />
Langeweile und Routine und oft auch in der<br />
Wahl von Hobbys oder in der Leidenschaft<br />
für Reisen. Und das Leitmotiv Kreativität<br />
macht deutlich, dass Männer ihr Leben<br />
schöpferisch gestalten und nicht nur in ausgetretenen<br />
Bahnen verbringen möchten.<br />
Die drei Leitmotive „Beziehung“, „Lernen und<br />
Abenteuer“ und „Kreativität“ werden von positiven<br />
Untertönen getragen und häufig als<br />
erlebter Sinn markiert. Dem steht das Leitmotiv<br />
„Leben als Kampf“ gegenüber, das von den<br />
Erfahrungen der harten Seiten des Lebens gespeist<br />
wird. Die meisten Männer glauben, dass<br />
sie – trotz Unterstützung durch ihr Umfeld, ihre<br />
Partnerin und ihre Familie – sich in Krisensituationen<br />
allein „durchbeißen“ müssen und sich<br />
dem „alltäglichen Kampf“ zu stellen haben. Fast<br />
alle sind von einem Lebensgefühl getragen, das<br />
dem „einsamen Wolf“ nahe kommt.<br />
Begegnung auf Augenhöhe<br />
Um es vorweg zu sagen: Männer neigen dazu,<br />
sich einer Fremdbestimmung zu entziehen. Ihnen<br />
ist es wichtig, dem Leben – und vor allem<br />
den Mitmenschen – nicht ausgeliefert zu sein,<br />
sondern ihnen als eigenständige, unabhängige<br />
Person gegenübertreten zu können.