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Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste

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Stü: Ich lese ihre Bilder nun so, dass ja Leben in<br />

ihnen nur da gedeiht bzw. in Farbe leuchtet,<br />

wo das Licht – ich nenne es aus meiner<br />

Sicht einmal das göttliche Licht - vom<br />

Himmel fällt. Und auch Erkenntnis ist nur<br />

durch dieses Licht möglich, denn auch die<br />

Brille und das Buch liegen in den Bildern<br />

immer in diesem Licht. Mir scheint, es ist<br />

nur so möglich, ergriffen zu sein, Ehrfurcht<br />

zu empfinden, Sinn zu erfassen.<br />

Mig: Nur, nur das bewirkt es, immer dankbarer,<br />

ehrfürchtiger und vor allem demütiger zu<br />

werden. Daraus entwickelt sich Freiheit<br />

und das Gefühl, aufgehoben und geborgen<br />

zu sein. Damit, so stelle ich mir vor, wird<br />

es auch einfacher sein mit der Urangst<br />

umzugehen, den Übergang zu schaffen,<br />

wenn das Leben endet.<br />

Stü: Demnach geht es in Ihren Bildern immer<br />

auch um die Frage: Bin ich aufgehoben – in<br />

Zeit und Ewigkeit? Und ist mir die Zeit des<br />

Lebens gegeben, um darin Gewissheit zu<br />

finden, und mein Leben auch nach dem Tod<br />

bei Gott aufgehoben zu wissen?<br />

Mig: In der Tat, ich bekomme so viel Zeit, dass<br />

ich aufgehoben gehen kann. Obwohl, ich<br />

fühle mich jetzt schon aufgehoben, sehr,<br />

sehr geborgen.<br />

Stü: Sie empfinden Ihre Lebenszeit als eine<br />

geschenkte Zeit, um dem Geheimnis des<br />

Lebens immer wieder neu auf die Spur zu<br />

kommen, nämlich dass es mit allem, was<br />

es mit sich bringt aufgehoben ist – zeitlich<br />

wie ewig. Für mich ist es so als spricht aus<br />

Ihnen der Psalm 90: Lehre uns bedenken,<br />

dass wir sterben müssen, auf dass wir klug<br />

werden.<br />

Mig: Na ja, klug werden. Das, was wir erkennen<br />

und begreifen können ist ja nur bruchstückhaft.<br />

Aber das zu erkennen und anzuerkennen,<br />

auch die Begrenztheit unserer Zeit,<br />

und diese Zeit wiederum als Geschenk zu<br />

empfinden, sie zu nutzen – ja, das ist klug<br />

werden.<br />

Stü: Dieser Gedanke führt mich wieder zurück<br />

zu dem Vers aus dem ersten Korintherbrief:<br />

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein<br />

dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu<br />

Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise;<br />

dann aber werde ich erkennen, wie ich<br />

erkannt bin. Bei allem, was wir jetzt nur<br />

bruchstückhaft erkennen, können wir dennoch<br />

in der Gewissheit leben, dass Gott<br />

uns kennt.<br />

Mig: Ja, Gott kennt uns, und wir haben eigentlich<br />

nur eine Ahnung davon. Das ist das,<br />

Magie der Zeichen<br />

hI n t e r g r ü n D e<br />

25

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