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Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste

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pr a x I s<br />

28<br />

Gefühle miteinander verband. Was bedeutet der<br />

Text, diese Aussage für mich, für mein Leben?<br />

Wo fühle ich mich getragen, geborgen, beobachtet,<br />

kontrolliert, gehalten…? Welche Menschen<br />

haben mich auf meinem Weg begleitet?<br />

Diesem Bild galt es einen „Rahmen“ zu geben.<br />

Einen Rahmen, der das eigene Leben umgibt.<br />

Was gibt Kraft und Halt, das nichts herausfallen<br />

kann? Wer hat mitgestaltet an diesem Rahmen?<br />

Welche Rolle spielt Gott, der Glaube bei dem,<br />

was meinem Leben einen Rahmen gibt?<br />

Auch hier waren die Erfahrungen und Gedanken<br />

sehr ambivalent. Mein Leben hat einen<br />

Rahmen, alles ist aufgehoben. Alles, was zu<br />

mir gehört, wird gehalten durch Gottes guten<br />

Rahmen. Nichts kann herausfallen. – oder auch:<br />

Ich kann nichts verbergen, kann nicht aus dem<br />

Rahmen fallen, Ängste vor Kontrolle und das<br />

Gefühl von Enge und Bedrohung treten in den<br />

Vordergrund.<br />

„Ich danke Dir, dass ich wunderbar<br />

gemacht bin“<br />

Zu diesem Vers arbeiteten wir mit Spiegeln. Die<br />

Frauen sollten sich betrachten, sich ansehen –<br />

Ich bin wunderbar gemacht!<br />

Vielen Frauen fiel es schwer, sich so anzusehen.<br />

<strong>Der</strong> Spiegel wird dazu „normalerweise“ nicht<br />

benutzt. Man gebraucht ihn, um zu sehen, ob<br />

alles „in Ordnung“ ist, die Kleidung richtig sitzt,<br />

nicht aber um sich selbst zu sehen, als Mensch,<br />

wunderbar gemacht. Für einige Frauen war die<br />

Zeit des „Sich Betrachtens“ kaum auszuhalten.<br />

– Ich sollte in meinem Leben nicht schön sein,<br />

darum ging es nicht. Ich sollte passend gekleidet<br />

sein, praktisch für die Arbeit – und auch<br />

meine Hände durften nicht schön sein; dann<br />

galt ich als faul. Die Hände mussten Spuren<br />

der Arbeit aufweisen, dazu waren sie da. Nicht<br />

aber um schön zu sein.<br />

Mich einfach nur so im Spiegel zu betrachten,<br />

mich als wunderbar gemacht zu sehen, ist<br />

pure Eitelkeit. Es ziemt sich nicht, sich so zu<br />

sehen.<br />

Und doch gilt: Sieh, Du bist wunderbar gemacht.<br />

Gott hat mich wunderbar gemacht. So<br />

wie ich bin, bin ich in Gottes Augen wertvoll-<br />

wunderbar! Und die Spuren, die mein Leben<br />

an mir hinterlassen hat, mindern niemals seine<br />

Zusage an mich.<br />

Du siehst mich so, wie ich bin, mit allem, was<br />

zu mir gehört. Du hältst mich und umgibst mich,<br />

bei Dir bin ich geborgen.<br />

Einen eigenen Psalm schreiben<br />

<strong>Der</strong> Text der zunächst von Außen an die Teilnehmenden<br />

herantrat, wurde von ihnen im Laufe<br />

des Seminars verinnerlicht, weil sich seine<br />

Worte und Bilder mit der ganz individuellen Lebensgeschichte<br />

verschränkt haben. Ein neuer,<br />

persönlicher Psalm war entstanden. Die Teilnehmenden<br />

haben das, was sie im Laufe des<br />

Seminars entdeckt und erlebt haben, in einem<br />

eigenen Psalm in Worte gefasst. <strong>Der</strong> Psalm<br />

wurde so für sie zu einem ganz persönlichen<br />

Psalm, zu „ihrem“ Psalm. In einer „Dichterinnenlesung“<br />

haben die Teilnehmenden einander<br />

daran teilhaben lassen. Das Wort und das Leben<br />

führen zu neuen Worten – eine unendliche<br />

Geschichte, wenn wir sie nur weitererzählen.

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