Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 12<br />
gegenüber den Emissionen des Basisjahres 1990 verringern. Allerdings benötigte das<br />
Kyoto-Protokoll für sein in Kraft treten eine Ratifizierung durch mindestens 55 <strong>der</strong> Ver-<br />
tragsstaaten, weiterhin müssen diese Staaten mindestens 55 % <strong>der</strong> weltweiten CO2-<br />
Emissionen im Basisjahr 1990 repräsentieren. Es sollte sich <strong>als</strong> äußerst schwierig erwei-<br />
sen diese Bedingungen zu erfüllen, vor allem da sich die USA, <strong>der</strong> Hauptemittent von<br />
CO2, bis heute weigert das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren. (HAUSER 2002, S324 f.) Erst<br />
durch die Ratifizierung des Vertrages durch Rußland im Jahr 2004, wurde die 55 %-<br />
Marke bei den Emissionen überschritten <strong>und</strong> trat somit im Jahr 2005 in Kraft. Aller-<br />
dings muß auch in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen werden, daß die hier getroffe-<br />
nen Vereinbarungen völlig ungenügend sind, um den bedrohlichen Anstieg <strong>der</strong> Treib-<br />
hausgasemissionen zu verringern o<strong>der</strong> gar den Anteil <strong>der</strong> Treibhausgase in <strong>der</strong> Atmo-<br />
sphäre zu senken. Allerdings stellen die bisher erreichten Absichtserklärungen <strong>und</strong><br />
Selbstverpflichtungen zumindest einen Anfang dar.<br />
Deutschland, <strong>als</strong> eines <strong>der</strong> ersten Unterzeichnerlän<strong>der</strong> <strong>und</strong> einer <strong>der</strong> vehementesten Ver-<br />
fechter des Kyoto-Protokolls, steht nun in <strong>der</strong> Pflicht, bis zum Jahr 2012 seine Treib-<br />
hausgasemissionen um 21 % gegenüber 1990 zu senken. Dieser, im Vergleich zu ande-<br />
ren Staaten, hohe Wert, resultiert aus <strong>der</strong> Anrechnung <strong>der</strong> quasi schon geleisteten Ein-<br />
sparungen, die sich durch den Zusammenbruch <strong>der</strong> ostdeutschen Industrie nach 1990<br />
ergaben. (FABIAN 2002, S. 205)<br />
Nichtsdestotrotz ist dies eine gewaltige Aufgabe <strong>und</strong> ob die selbstgesteckten Ziele er-<br />
reicht werden können, ist selbst bei optimistischer Betrachtung <strong>der</strong> Sachlage ungewiß.<br />
An dieser Stelle soll jedoch betont werden, daß internationale Vereinbarungen nur eine<br />
Wirkung entfalten können, wenn eine entsprechende Umsetzung auf lokaler <strong>und</strong> regio-<br />
naler Ebene erfolgt. Nur durch die technologischen Verbesserungen o<strong>der</strong> die Ausnut-<br />
zung von Einsparpotentialen im kleinräumigen Bereich können die großen Klima-<br />
schutzverpflichtungen <strong>der</strong> Nation<strong>als</strong>taaten erreicht werden.<br />
Immer mehr Kommunen, in Deutschland sind sich in den letzten Jahren dieser Verant-<br />
wortung für den Klimaschutz bewußt geworden. Ein Instrument wie <strong>der</strong> zu Beginn die-<br />
ses Jahres eingeführte Handel von CO2-Zertifikaten schafft natürlich zusätzlichen, über<br />
den guten Willen hinausgehenden Druck. CO2-Emissionen werden in Zukunft einen<br />
Preis haben, noch betrifft es nur die großen Emittenten, doch indirekt, <strong>als</strong> Nachfrager<br />
<strong>und</strong> Verbraucher, ist je<strong>der</strong> davon betroffen.