Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
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3.1.2 CO2-Äquivalente<br />
Seite 39<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht die Möglichkeit im GEMIS die Menge <strong>der</strong> einzelnen Emissionen<br />
eines jeden ausgestoßenen Stoffes anzugeben. Für eine <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> Treibhausgasbi-<br />
lanz interessieren natürlich nur die sogenannten Treibhausgase (siehe auch Abschnitt<br />
2.2.3).<br />
Die meisten kommunalen Klimabilanzen thematisieren allerdings nur das emittierte<br />
CO2, sie werden deshalb meist auch nur <strong>als</strong> CO2-Bilanzen bezeichnet. In einem entwi-<br />
ckelten Industrieland wie Deutschland ist dies zumindest teilweise akzeptabel, denn die<br />
CO2-Emissionen sind hier für etwa 87 % <strong>der</strong> Verstärkung des Treibhauseffektes ver-<br />
antwortlich. (UBA 2002, S. 14) Der globale Wert liegt zum Vergleich bei nur etwa 60<br />
%. (WWW.BAYERN.DE/LFU). Weiterhin liegt ein Großteil <strong>der</strong> Emissionen <strong>der</strong> übrigen<br />
Treibhausgase in den Vorketten <strong>und</strong> indirekten Emissionen, die sich dem kommunalen<br />
Handeln weitgehend entziehen. Allerdings muß man auch sehen, daß hierdurch im<br />
Durchschnitt etwa 13 % <strong>der</strong> klimarelevanten Emissionen nicht bilanziert werden. 5<br />
Will man <strong>als</strong>o die Treibhauswirksamkeit eines Prozesses vollständig darstellen, d.h.<br />
vollständig innerhalb <strong>der</strong> Grenzen des gewählten Modellrahmens, müßte man die ein-<br />
zelnen Anteile <strong>der</strong> verschiedenen Treibhausgase angeben. Zur Erleichterung <strong>der</strong> Hand-<br />
habbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>und</strong> vor allem zum einfachen Vergleich von verschiedenen<br />
alternativen Prozessen bedient man sich des Konzeptes <strong>der</strong> CO2-Äquivalente. Hierbei<br />
wird die Wirkung <strong>der</strong> Nicht-CO2-Treibhausgase mit Hilfe von CO2-Äquivalenzfaktoren<br />
bewertet, die auch <strong>als</strong> Global-Warming-Potenti<strong>als</strong> bzw. Treibhausgaspotentiale, be-<br />
zeichnet werden. (STEIN; WAGNER 1999, S. 33) Die verschiedenen Treibhausgasemissi-<br />
onen eines Prozesses werden mit ihren jeweiligen Treibhausgaspotentialen multipliziert<br />
<strong>und</strong> aufsummiert. Das Ergebnis ergibt das CO2-Äquivalent dieses Prozesses. Mit ande-<br />
ren Worten, die bei diesem Prozeß entstandenen Treibhausgase führen zu einer Verstär-<br />
kung des Treibhauseffektes, <strong>als</strong> wäre die durch das CO2-Äquivalent ausgewiesene Men-<br />
ge CO2 emittiert worden. Die Höhe <strong>der</strong> „GWP hängt von vielen Parametern <strong>und</strong> An-<br />
nahmen wie Verweildauer, Betrachtungszeit <strong>und</strong> Konzentration an<strong>der</strong>er Gase in <strong>der</strong><br />
Atmosphäre ab. Insbeson<strong>der</strong>e die Wahl des Betrachtungszeitraumes hat einen großen<br />
Einfluß auf die GWP Faktoren [...]. Kurze Betrachtungszeiträume führen zu beträchtlich<br />
höheren GWP-Werten“ (STEIN; WAGNER 1999, S. 33). Wichtig bei <strong>der</strong> Interpretation<br />
5 Wobei sich diese 13 % nicht auf die Menge, son<strong>der</strong>n auf die Klimawirksamkeit <strong>der</strong> Emissionen bezie-<br />
hen.