Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
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3 Methodik<br />
3.1 Herangehensweise<br />
Seite 35<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann bei <strong>der</strong> Erstellung einer <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong> zwischen<br />
zwei Vorgehensweisen unterschieden werden: bottom-up <strong>und</strong> top-down. Bei <strong>der</strong> bot-<br />
tom-up-Methode werden die <strong>Energie</strong>verbräuche <strong>der</strong> einzelnen <strong>Energie</strong>nutzer zu einer<br />
Gesamtbilanz aufkumuliert. Bei <strong>der</strong> top-down-Methodik betrachtet man dagegen die in<br />
den Bilanzraum eingeführten o<strong>der</strong> dort erzeugten <strong>Energie</strong>träger <strong>und</strong> versucht aus <strong>der</strong>en<br />
Emissionswerten eine Gesamtbilanz zu erstellen. (WWW.KLIMABUENDNIS.ORG a)<br />
Nahezu alle bisher erstellten kommunalen <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong>en bedienen<br />
sich <strong>der</strong> top-down-Methode. Diese hat den Vorteil, daß sie mit einer weitaus geringeren<br />
Datenmenge auskommt <strong>und</strong> die benötigten Daten zumindest teilweise in <strong>der</strong> amtlichen<br />
Statistik verfügbar sind o<strong>der</strong> relativ leicht ermittelt werden können. Damit verb<strong>und</strong>en ist<br />
jedoch auch eine Reihe von Nachteilen. Zum einen ist das Ergebnis natürlich mit gewis-<br />
sen Ungenauigkeiten verb<strong>und</strong>en. Es ist nicht klar, ob man in <strong>der</strong> Lage war, alle <strong>Energie</strong>-<br />
träger, die in den Bilanzraum eingeführt wurden, zu erfassen. Weiterhin ist es fraglich,<br />
ob die <strong>Energie</strong>träger auch im betrachteten Bilanzzeitraum genutzt wurden <strong>und</strong> dement-<br />
sprechend Emissionen verursachten. Allerdings muß man zugeben, daß sich diese Feh-<br />
ler in einer Größenordnung bewegen, die man durchaus <strong>als</strong> vernachlässigbar klein anse-<br />
hen kann. Dies um so mehr, <strong>als</strong> auch ein bottom-up-Ansatz natürlich nicht frei von<br />
Meßfehlern ist.<br />
Von geradezu essentieller Bedeutung ist jedoch ein an<strong>der</strong>es Problem <strong>der</strong> top-down-<br />
Methodik. Bei dieser Vorgehensweise ist es per Definition nicht möglich, eine Zuord-<br />
nung von <strong>Energie</strong>verbräuchen <strong>und</strong> Emissionen zu einzelnen Verbrauchssektoren o<strong>der</strong><br />
Nutzern durchzuführen. Damit entfällt die <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong> <strong>als</strong> Infor-<br />
mationsquelle über detaillierte Handlungsbereiche. So mag es unter Umständen möglich<br />
sein, mit nur relativ geringem Aufwand große Einsparungen zu erreichen, wenn man<br />
ineffiziente Bereiche identifizieren kann. Ebenso ist eine Ursachenforschung bestimm-<br />
ter Emissionsspitzen nicht möglich.<br />
Das Problem des bottom-up-Ansatzes ist natürlich <strong>der</strong> hohe Datenbedarf, Daten die in<br />
manchen Kommunen unter Umständen gar nicht vorhanden sind. Sind sie jedoch ver-<br />
fügbar, kann die <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong> ein äußerst effektives Werkzeug zum