Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
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2.2 Treibhausgaseffekt <strong>und</strong> Klimawandel<br />
2.2.1 Strahlungsbilanz <strong>und</strong> Treibhauseffekt<br />
Seite 18<br />
Das Klimasystem <strong>der</strong> Erde erhält seine <strong>Energie</strong> von <strong>der</strong> Sonne. Diese liefert ca. 1370<br />
W/m² Strahlungsenergie. Dieser <strong>als</strong> Solarkonstante bezeichnete Wert drückt die Strah-<br />
lungsenergie aus, die sek<strong>und</strong>lich durch einen „senkrecht zur Strahlungsrichtung expo-<br />
nierten Quadratmeter hindurchströmt, <strong>der</strong> sich in einer mittleren Erddistanz r von <strong>der</strong><br />
Sonne befindet“ (GASSMANN 1994, S.10).<br />
Diese <strong>Energie</strong> <strong>der</strong> Sonne trifft in kurzwelliger Form auf die Erde. Etwa 30 % werden<br />
von <strong>der</strong> planetaren Albedo direkt in den Weltraum zurück reflektiert. Die übrigen 70%<br />
erreichen die Erde <strong>und</strong> werden dort in Wärmeenergie transformiert. Diese langwellige<br />
<strong>Energie</strong>form wird von <strong>der</strong> Erdoberfläche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Atmosphäre wie<strong>der</strong>um <strong>als</strong> Wärme-<br />
strahlung emittiert. Messungen haben ergeben, daß die Erde dieselbe Menge <strong>Energie</strong><br />
aussendet, die sie von <strong>der</strong> Sonne empfängt, d.h. sie befindet sich in einem stationären<br />
Gleichgewicht. Mit Hilfe <strong>der</strong> Stefan-Boltzmannkonstante lässt sich aus diesen Angaben<br />
die mittlere Oberflächentemperatur <strong>der</strong> Erde mit -18° C ermitteln. Tatsächlich liegt die<br />
mittlere Temperatur <strong>der</strong> Erdoberfläche mit 15° C um ca. 33° C höher. (vgl. FABIAN<br />
2002, S. 43 f.)<br />
„Die Ursache ist das <strong>als</strong> Treibhauseffekt bezeichnete Phänomen, das darauf beruht, daß<br />
die von <strong>der</strong> Erdoberfläche ausgestrahlte <strong>Energie</strong> nicht ungehin<strong>der</strong>t in den Weltraum<br />
entweicht, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Atmosphäre teilweise absorbiert <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> zurückgestrahlt<br />
wird.“ (FABIAN 2002, S. 44) Verantwortlich für diese Absorption sind die sogenannten<br />
Treibhausgase. Ihre beson<strong>der</strong>e Fähigkeit besteht darin, daß sie in <strong>der</strong> Lage sind, die<br />
kurzwellige <strong>Energie</strong>einstrahlung <strong>der</strong> Sonne passieren zu lassen, jedoch die langwellige<br />
Wärmestrahlung <strong>der</strong> Erde zu absorbieren <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> abzustrahlen. Auf Art <strong>und</strong> Menge<br />
dieser Treibhausgase wird im Abschnitt 2.2.3 näher eingegangen.<br />
Abbildung 2 verdeutlicht unter Einbeziehung des Treibhauseffektes die <strong>Energie</strong>flüsse,<br />
die für die Strahlungsbilanz <strong>der</strong> Erde relevant sind. Die planetare Albedo in Höhe von<br />
30 % <strong>der</strong> einfallenden Strahlung, setzt sich aus <strong>der</strong> Reflektion an <strong>der</strong> Atmosphäre, Re-<br />
flektion <strong>der</strong> Wolken <strong>und</strong> Erdoberflächenreflektion zusammen. Die übrigen 70 % <strong>der</strong><br />
<strong>Energie</strong> werden durch die Wolken, die Atmosphäre <strong>und</strong> vor allem den Boden absorbiert<br />
<strong>und</strong> in Wärmeenergie umgewandelt. Diese Wärmeenergie <strong>der</strong> Erdoberfläche geht nun<br />
teilweise in einen Zustand sogenannter latenter <strong>Energie</strong> über. Damit wird die <strong>Energie</strong>-