Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Energie- und Treibhausgasbilanz der Hansestadt Greifswald als ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 38<br />
gibt jedoch berechtigte Hinweise darauf, daß <strong>der</strong> kumulierte Primärenergieaufwand <strong>und</strong><br />
CO2-Ausstoß zur Realisierung von Konzepten zur Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>quellen<br />
signifikant ist.“ (DRAKE 1996, S. 11) Diese Aussage aus dem Jahr 1996 ist heute so<br />
nicht mehr ganz korrekt. In <strong>der</strong> Wissenschaft ist man sich dieses Mißstandes <strong>der</strong> Ver-<br />
nachlässigung <strong>der</strong> indirekten Emissionen durchaus bewußt, so gibt es eine Vielzahl von<br />
Bemühungen durch entsprechende Modellrechnungen alle relevanten Emissionen eines<br />
Prozesses zu erfassen.<br />
Aus solchen Modellrechnungen ergeben sich nun Emissionsfaktoren, die sich je nach<br />
Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> betrachteten vorgelagerten Prozesse teilweise er-<br />
heblich unterscheiden können.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> kommunalen <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong>en hat sich die Verwen-<br />
dung von Emissionsfaktoren aus dem Globalen Emissions-Modell Integrierter Systeme<br />
des Instituts für angewandte Ökonomie e.V. durchgesetzt. Für die Erstellung <strong>der</strong> vorlie-<br />
genden Arbeit wurde ebenfalls auf Emissionsfaktoren aus diesem Modell zurückgegrif-<br />
fen.<br />
Die Verwendung dieses Modells bietet mehre Vorteile. Es ist kostenlos erhältlich <strong>und</strong><br />
wird regelmäßig aktualisiert. Dies ist beson<strong>der</strong>s für kleine, finanzschwache Kommunen<br />
durchaus von Bedeutung. Es integriert Modellrechnungen aus vielen verschiedenen<br />
Quellen <strong>und</strong> vereint damit auch eine Vielzahl von verschiedenen Ansätzen, so daß <strong>der</strong><br />
Nutzer in die Lage versetzt wird, den für seine spezifische Situation ‚richtigen’ auszu-<br />
wählen. Die angegebenen Emissionsfaktoren stellen außerdem keine Black-Boxes dar,<br />
son<strong>der</strong>n sind in ihrer Entstehung fein aufgeglie<strong>der</strong>t <strong>und</strong> nachvollziehbar.<br />
Natürlich sind auch die Modellrechnungen, die im GEMIS durchgeführt werden nicht in<br />
<strong>der</strong> Lage die Realität in jedem Fall abzubilden, sie kratzen bestenfalls an <strong>der</strong> Oberfläche<br />
<strong>und</strong> man wird in <strong>der</strong> Praxis immer Gegenbeispiele finden. Aber dies stellt ja gerade die<br />
gr<strong>und</strong>legende Eigenschaft eines jeden Modells dar, daß es die Komplexität <strong>der</strong> Realität<br />
auf ein handhabbares Niveau reduziert. Die durch das GEMIS bereitgestellten Emissi-<br />
onsfaktoren gehen in <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> stattfindenden Prozesse jedoch soweit, daß sie<br />
zumindest größenordnungsmäßig <strong>als</strong> korrekt angesehen werden können <strong>und</strong> sich für die<br />
Erstellung einer kommunalen <strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Treibhausgasbilanz</strong> eignen.<br />
Im folgenden soll nun auf einige Aspekte dieser Emissionsfaktoren genauer eingegan-<br />
gen werden.