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EINE GEMEINDE VON ABWESENDEN?<br />

RELIGIÖSER AUSTAUSCH IM INTERNET<br />

Anna Neumaier<br />

Chair for Religious Studies; Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Germany<br />

e-mail: anna.neumaier@rub.de<br />

Abstract: Internet is the new medium in our everyday life. But it is also interesting for<br />

scholars of religion as it offers a new space for religious needs beside institutionalised<br />

religious traditions. Special features like anonymity and a low-threshold access are<br />

additional arguments for a religious use of the internet. From a scientific point of view, the<br />

field is as unknown as it is exciting. The dissertation project therefore explores it under the<br />

focus of three central questions: a) Online participation – how does it work and what are the<br />

users’ motives? b) New “communities” – in which way do members socialise and how can we<br />

describe emerging social formations? c) Relevance and context – which importance has the<br />

online participation for the users’ “real life”, and how does it connect to religious activities<br />

offline, e.g. in local churches?<br />

The results of the qualitative study are expected to also give answers to larger questions of<br />

modern religiosity, religious communities and institutions as they emerge from debates about<br />

secularisation or the “return of religions”.<br />

Das Internet ist ein Medium, das uns allen bestens vertraut ist. Seit einigen Jahren hat es einen<br />

Siegeszug in unser Alltagsleben vorgenommen und sich inzwischen einen festen Platz in<br />

unserem täglichen Umgang mit der Welt erobert. Es bietet dabei auch Rahmenstrukturen für<br />

ganz spezifische Anliegen unterschiedlichster Nutzergruppen – darunter auch religiöse<br />

Bedürfnisse, die von Informationsangeboten der institutionalisierten Religionen über Online-<br />

Gottesdienste und die Vermittlung von Gebetsanliegen über das Internet bis hin zu online<br />

individuell durchführbaren Voodoo-Zaubern reichen.<br />

Aus religionswissenschaftlicher Sicht ist das „Feld Internet“ daher ein neues und wichtiges<br />

Forschungsgebiet, weil es neben den institutionalisierten Formen religiösen Austausches vor<br />

Ort auch einen Raum bereitstellt, der von (beinahe) jedem Individuum potentiell frei gestaltet<br />

werden kann, und dabei sowohl orts- und zeitunabhängig ist als auch die unterschiedlichsten<br />

Kommunikationsformen und damit Austauschmöglichkeiten bietet. Darüber hinaus<br />

ermöglicht es – so die Hypothese der vorliegenden Untersuchung – durch seine spezielle<br />

Beschaffenheit Umstände, die in der Gemeinde vor Ort kaum gegeben sind: Man kann<br />

anonym bleiben, weitgehend unsanktioniert übliche soziale Grenzen überschreiten, die<br />

Partizipation kann niedrigschwellig aufgenommen und ebenso einfach wieder beendet<br />

werden.<br />

Das vorliegende Dissertationsprojekt widmet sich diesem Gebiet mit besonderem Fokus auf<br />

den religiösen Austausch. Es gibt im Internet eine Vielzahl von Seiten, die dies ermöglichen,<br />

und allein die größte deutschsprachige Seite in diesem Bereich hat über 120.000 registrierte<br />

Nutzer und damit mehr als so manche kleinere Religionsgemeinschaft. Solche Seiten aber –

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