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Haus & Garten<br />

Foto:Fotolia / galaxy67<br />

Umfrage zu „Smart Metern“: Mehrheit der Deutschen lehnt Einbaupflicht ab<br />

Die Skepsis überwiegt<br />

(djd). Ab 2017 will die Bundesregierung Stromkunden mit einem<br />

Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr schrittweise<br />

zum Einbau intelligenter Stromzähler - sogenannten<br />

Smart Metern - verpflichten. Diese Regelung betrifft zunächst<br />

kleine und mittelständische Unternehmen sowie Haushalte mit<br />

einem überdurchschnittlichen Stromkonsum, ohne dass die betroffenen<br />

Verbraucher zustimmen oder ablehnen können.<br />

Ab 2020 könnten dann auch Verbraucher mit einem durchschnittlichen<br />

oder geringen Verbrauch unter 6.000 Kilowattstunden<br />

betroffen sein. Denn den Plänen der Regierung zufolge<br />

kann dann der örtliche Messstellen-Betreiber - in der Regel<br />

das lokale Stromnetz-Unternehmen - die Haushalte zum kostenpflichtigen<br />

Einbau eines Smart Meters verpflichten. Auch<br />

hier hätten Verbraucher kein Mitspracherecht. Mit „Smart Metering“<br />

sollen Haushalte einen genaueren Überblick über den<br />

eigenen Verbrauch erhalten - und Energie sparen.<br />

Mehrheit skeptisch gegenüber Smart-Meter-Zwang<br />

Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Meinungsforschungs<br />

Institutes YouGov zufolge können 90 Prozent der Bundesbürger<br />

noch nichts mit dem Begriff „Smart Meter“ anfangen,<br />

wenn er nicht erläutert wird. Nachdem Begriff und Einbau-<br />

Pläne der Bundesregierung erklärt werden, sprechen sich 60<br />

Prozent der Befragten gegen einen Zwangseinbau von intelligenten<br />

Stromzählern aus. Und nur jeder Dritte geht davon aus,<br />

dass er damit seine Energiekosten senken kann. Kein Wunder,<br />

das die Verbraucher zu Recht erhebliche Zweifel haben, ob ihnen<br />

intelligente Zähler tatsächlich helfen, Strom und Geld zu<br />

sparen.<br />

Kosten von 20 bis 60 Euro pro Jahr<br />

„Die Zwangsmodernisierung der Verbraucherhaushalte mit<br />

Smart Meter geht zu weit. Es kann nicht sein, dass Verbraucher<br />

Kosten tragen, aber keinen Nutzen haben werden“, so Klaus<br />

Müller, Vorstand des vzbv.<br />

Die Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kritisiert zudem,<br />

Smart Meter würden bei durchschnittlichen Haushalten<br />

vor allem zusätzliche Kosten verursachen. Ein Nutzen ist hingegen<br />

bislang aufgrund fehlender Tarife und offener Fragen<br />

bei der Visualisierung des Verbrauchs nicht absehbar und in<br />

keinem Fall gesichert.<br />

Auch die Energiewende wird der Smart Meter-Einbau bei Verbrauchern<br />

nicht voranbringen – zu kleinteilig und unflexibel<br />

sind die anfallenden Verbräuche. Darüber hinaus hatte der vzbv<br />

immer wieder kritisiert, dass mit Smart Metern massenhaft<br />

sensible Daten über die Wohnungsbewohner gesammelt werden<br />

könnten.

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