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THW_03-2021

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THW

Einsatzorganisation THW: an vielen Stellen gleichzeitig

Die Woche um den 14. Juli herum

war spannend. Wie ein

Jongleur mit unzähligen Bällen

jonglierten wir – erfolgreich –

mit den uns gestellten Einsatzaufgaben.

Die bis jetzt letzten

großen Regeltransporte an

Corona- Schutzmaterial an alle

bayerischen Kreisverwaltungsbehörden

liefen in dieser und

den noch folgenden Wochen.

Das Berchtesgadener Land war

durch eine Unwetterkatastrophe

stark betroffen, was mehrere

Tage Einsatz brachte. Und

die Erkenntnis, dass Helfer ihre

eigenen Schutzengel haben,

ein schwerer Unfall verlief am

Ende glimpflich. Und als dritte

große Aufgabe in der Woche

begannen die Unwettereinsätze

in Nordrhein-Westfalen

und im Ahrtal. Berchtesgaden,

nur schlimmer, und das gleich

mindestens zehnmal hintereinander.

So ungefähr kann man

sich die Schadenslage dort vorstellen.

Alle drei Einsätze gleichzeitig

war die besondere Herausforderung

der Woche, die von allen

Beteiligten gemeistert wurde.

Besonders der Einsatz im Westen

Deutschlands forderte uns

immer mehr und fordert uns

auch heute noch. Zieht man

eine (bayerische) Zwischenbilanz,

so waren mit Stand 30. August

fast alle 111 Ortsverbände

aus allen 11 Regionalbereichen,

dazu alle Regionalstellen und

die LVDSt im Einsatz. 2.647 Helferinnen

und Helfer leisteten

314.720 Einsatzstunden.

Die Aufgaben kamen und

kommen immer noch aus

dem gesamten Einsatzspektrum

des THW. Der Bergungsdienst

leistete Pumparbeiten,

rettete Menschen, Tiere und

Sachwerte und begutachtete

die Statik von Häusern. Im Bereich

der Notversorgung und

Notinstandsetzung waren der

Brückenbau, Trinkwasseraufbereitung

und Trinkwasseruntersuchungen,

das Beräumen

von Straßen und Wegen, Maßnahmen

zur Wiederherstellung

der Infrastruktur und Wiederaufbauhilfe

Schwerpunkt der

Arbeit. Die Logistik betrieb

mehrere Bereitstellungsräume

und stellte über Wochen Transport-/

und Logistikfahrten für

die eingesetzten Kräfte sicher.

Schließlich der Führungsdienst:

Führungsunterstützung an den

Einsatzabschnitten sowie in den

einzelnen Stäben, Fernmeldearbeiten

und Fachberatung waren

ein Teil der gestellten Aufgaben.

Eine wichtige Herausforderung

war die eigene Führung, d.h. die

Alarmierung, Ablösung und Koordination

der THW Kräfte mittels

der THW - eigenen bundesweiten

Koordinierungsstruktur.

Alle beteiligten Einsatzkräfte

haben mit ihrem Einsatz dazu

beigetragen, den betroffenen

Menschen zu helfen. Sie leben

das Ideal der Hilfsbereitschaft,

das uns alle verbindet. Vieles

wurde großartig, richtig und so

gemacht, wie es eben nur das

THW kann. Darauf sollten wir zu

Recht stolz sein.

Nüchtern betrachtet hätte auch

vieles besser gemacht werden

können. Einiges hätten wir besser

machen müssen. Hier werden

wir ansetzen. Ansetzen, um

die Einsatzorganisation THW

besser und schlagkräftiger zu

machen. Um uns alle dazu zu

bringen, besser zu werden. „Wir

sind jederzeit bereit, in Deutschland

und weltweit zu helfen“ ist

der erste unserer Leitsätze. Einsatzbereitschaft,

Einbindung,

Einsatzwille und Einsatzkönnen

sind dafür so wichtig, dass wir

täglich daran arbeiten müssen.

Und werden.

Dr. Fritz-Helge Voß

Geröll- und Wassermassen, die

sich in und über die Kunsteisbahn

Königsee ergossen, hinterließen

Schäden, die von Thomas Schwab,

Generaldirektor des Bob- und

Schlittenverbandes für Deutschland

spontan in einer zweistelligen Millionenhöhe

angegeben wurden.

Das THW hat in den Aufräumungsarbeiten

mit mehreren Ortsverbänden

mitgewirkt.

4 THW-JOURNAL BY 3/2021

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