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THW_03-2021

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THW

Helfen – im Berchtesgadener Land, in Landshut und an der Ahr...

Die aktuelle Wetterlage hat in

den Sommermonaten viele

Hilfsorganisationen auf Trab

gehalten. Nach dem Starkregen

Ende Juni rückten 19

Einsatzkräfte vom THW Eggenfelden

nach Arbing (Lkr. Altötting)

aus. Die Kanalisation im

Ortskern war den anfallenden

Wassermassen nicht gewachsen.

Überschwemmte Straßen

und vollgelaufene Keller waren

die Folge.

Um die Bevölkerung vor dem

bereits angekündigten Starkregen

der nächsten Tage zu

schützen, beschloss man – gemeinsam

mit dem Ortsverband

Simbach – einen Schutzdamm

entlang eines Hanges um die

Siedlung zu bauen.

Wenige Tage später war der

Landkreis und die Stadt Landshut

von starkem Unwetter betroffen.

Die Helfer vom THW

aus Eggenfelden machten sich

noch am späten Abend mit ihrem

Gerätekraftwagen, einem

Mannschaftstransportwagen

und mit zusätzlichen Pumpen

auf den Weg in die betroffene

Region.

Kurz nachdem die ersten Meldungen

aus Rheinland-Pfalz

und Nordrhein-Westfalen bekannt

gegeben wurden, wurde

auch in der Region Berchtesgadener

Land vor heftigem

Starkregen gewarnt. Dies löste

im Ortsverband Eggenfelden

erhöhte Alarmbereitschaft aus

und die Helfer begannen mit

der Vorbereitung für einen

mehrtägigen Einsatz. Am 17.

Juli wurden die ehrenamtlichen

Helfer*innen alarmiert. Insgesamt

waren 25 Helferinnen und

Helfer aus Eggenfelden vier

Tage im Einsatz und unterstützten

die dortigen Ortsverbände

beim Beheben der Schäden, die

Überschwemmungen und Murenabgänge

verursacht hatten.

Aufräumarbeiten an der Bobbahn in Schönau am Königssee.

Nachdem in Berchtesgaden die

schlimmsten Schäden behoben

waren, hat sich der Ortsverband

Eggenfelden sofort auf weitere

Unwettereinsätze vorbereitet.

Am 31. Juli machten sich acht

Helferinnen und Helfer auf den

Weg in das Katastrophengebiet

nach Rheinland-Pfalz. Gemeinsam

mit den Ortsverbänden

Simbach, Berchtesgadener

Land und Landshut fuhren die

ehrenamtlichen Helfer*innen

im Verband den Bereitstellungsraum

nahe Ahrweiler im

Kreis Bad Neuenahr an. Dieser

Landkreis gilt als einer der am

stärksten betroffen im Schadensgebiet.

Der Ortsverband

Eggenfelden war mit dem

Gerätekraftwagen und einem

Unimog mit Ladebordwand als

Logistikkomponente im Einsatz.

In den folgenden Tagen

wurden die Einsatzkräfte aus

Eggenfelden von der örtlichen

Einsatzleitung Einsatzabschnitten

zugeteilt, an denen auch

die Aufträge verteilt wurden.

Unter anderem wurden die Helfer*innen

aus Eggenfelden gemeinsam

mit dem Ortsverband

Simbach zu einer Tiefgarage

gerufen, um von den Wassermassen

zerstörte Gemäuer und

Brandschutztüren freizuschneiden

und einsturzgefährdete

Bereiche abzustützen. Im Anschluss

setzten die Helfer*innen

Pumpen ein, um die Garage vom

Schlamm befreien zu können.

Als der deutsche Wetterdienst

im Schadengebiet vor weiterem

Starkregen warnte, wurden die

Helfer*innen in der Nacht auf

Alarmbereitschaft gesetzt, um

im Ernstfall schnell reagieren

zu können. Nachdem die Nacht

ruhig verlaufen war, begannen

die Einsatzkräfte aus Eggenfelden

und Simbach am frühen

Morgen mit der Kontrolle

eines kanalisierten Bachlaufes,

der essenziell wichtig für die

Regenwasserableitung in Ahrweiler

ist. Die Helfer*innen aus

Eggenfelden erkundeten dabei

Untiefen, Unterspülungen,

beschädigte Brücken und Unterführungen,

um den nachrückenden

Trupp aus Simbach

ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen.

Kurz vor der Einmündung

in die Ahr beschäftigten

die Helfer umgestürzte Bäume

und Unrat wie ein Sofa. Da diese

bei steigendem Wasserpegel

einen Rückstau verursacht hät-

ten, mussten diese Hindernisse

mit schwerem Gerät und dem

Einsatz der Seilwinde des Gerätekraftwagens

und dem Unimog

aus dem Bachlauf gezogen

werden. Am letzten Tag wurden

die Ortsverbände Eggenfelden

und Simbach gemeinsam zu

einer Klinik geschickt, um den

dortigen Keller zu beräumen

und zu entschlammen.

Durch die gemeinsame Leitung

der Gruppenführer des OV Eggenfelden

und des OV Simbach

konnten die Einsatzaufträge

fachgerecht und zügig im Team

abgearbeitet werden. Auch

dabei konnte das THW zeigen,

dass durch die einheitliche

Grundausbildung und die verschiedenen

Fachgruppen die

Zusammenarbeit der einzelnen

Ortsverbände einwandfrei funktioniert.

In diesem Fall handelte

es sich um die OV Simbach, Beiersdorf,

Neumarkt und Eggenfelden.

Alexandra Held - reda

THW-JOURNAL BY 3/2021 79

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