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gab November 2023

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56 kultur<br />

FOTO: CLEMENS ANDERLITSCHKA<br />

Schauspielerin Hauptdarstellerin Alina Khan zu Gast in Frankfurt zur<br />

„Joyland“-Preview beim „New Generations“-Festival.<br />

FILM<br />

„Joyland“:<br />

Familienleben in Pakistan<br />

„Joyland“ erzählt die Geschichte von Haider, dem jüngsten<br />

Sohn einer pakistanischen Großfamilie. Alle wohnen gemeinsam<br />

in einem Haus: der pflegebedürftige, verwitwete<br />

Vater, Haiders Ehefrau Mumtaz, Haiders Bruder sowie<br />

dessen Ehefrau samt Kindern.<br />

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Haiders Ansehen in der Familie ist nicht groß: er ist<br />

arbeitslos und ein Tagträumer. Als Haider einen Job als<br />

Backgroundtänzer bei der transgender Tänzerin Biba<br />

findet, realisiert er bisher unerkannte Möglichkeiten in<br />

seinem Leben. Als er sich in Biba verliebt, beginnt für<br />

Haider eine Gratwanderung zwischen seiner Freiheit und<br />

den Regeln der Familie.<br />

Der erste Langfilm des Regisseurs Saim Sadiq portraitiert<br />

typische pakistanische Familienstrukturen mit strengen<br />

Moralvorstellungen und patriarchalen Machtmustern.<br />

Obwohl damit eigentlich alle unglücklich sind, wird diesem<br />

scheinbar unumstößlichen Regelwerk treu gefolgt. In<br />

Pakistan sorgte der Film wegen einem gänzlich anderen<br />

Thema für einen Skandal: Die trans Schauspielerin Alina<br />

Khan tritt im Film als Biba auf – das erste Mal, dass eine<br />

transgender Person in einer Hauptrolle eines pakistanischen<br />

Films zu sehen ist. Alina Kahn war zur Preview von<br />

„Joyland“ beim „New Generations“-Festival zu Gast in<br />

Frankfurt und berichtete unter anderem, dass der Film in<br />

einigen Teilen ihres Landes nicht gezeigt werden durfte.<br />

Religiöse Kreise verurteilten den Film wegen seiner<br />

Glamourisierung von Transgender und ihrer Liebesaffären.<br />

„Joyland“ war allerdings auch der erste pakistanischer<br />

Film, der im offiziellen Programm der Filmfestspiele in<br />

Cannes gezeigt wurde und dort nicht nur für Standing<br />

Ovations sorgte, sondern unter anderem auch mit der<br />

Queer Palm <strong>2023</strong> ausgezeichnet wurde. Weitere Preise<br />

folgten. Alina Khan möchte ihren Erfolg nutzen, um ihr<br />

Engagement für transgender Schauspieler*innen in ihrem<br />

Land weiter zu verstärken. „Joyland“ startet am 9. <strong>November</strong><br />

offiziell in den Kinos; in Frankfurt ist er unter anderem<br />

im Cinéma am Roßmarkt zu sehen. *bjö<br />

Mehr zu „Joyland“ gibt’s auf den folgenden Kulturseiten

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