gab November 2023
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
56 kultur<br />
FOTO: CLEMENS ANDERLITSCHKA<br />
Schauspielerin Hauptdarstellerin Alina Khan zu Gast in Frankfurt zur<br />
„Joyland“-Preview beim „New Generations“-Festival.<br />
FILM<br />
„Joyland“:<br />
Familienleben in Pakistan<br />
„Joyland“ erzählt die Geschichte von Haider, dem jüngsten<br />
Sohn einer pakistanischen Großfamilie. Alle wohnen gemeinsam<br />
in einem Haus: der pflegebedürftige, verwitwete<br />
Vater, Haiders Ehefrau Mumtaz, Haiders Bruder sowie<br />
dessen Ehefrau samt Kindern.<br />
Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />
www.GAYFM.de<br />
Jetzt kostenlos<br />
downloaden<br />
Hor<br />
GAYFM<br />
immer &<br />
uberall.<br />
Haiders Ansehen in der Familie ist nicht groß: er ist<br />
arbeitslos und ein Tagträumer. Als Haider einen Job als<br />
Backgroundtänzer bei der transgender Tänzerin Biba<br />
findet, realisiert er bisher unerkannte Möglichkeiten in<br />
seinem Leben. Als er sich in Biba verliebt, beginnt für<br />
Haider eine Gratwanderung zwischen seiner Freiheit und<br />
den Regeln der Familie.<br />
Der erste Langfilm des Regisseurs Saim Sadiq portraitiert<br />
typische pakistanische Familienstrukturen mit strengen<br />
Moralvorstellungen und patriarchalen Machtmustern.<br />
Obwohl damit eigentlich alle unglücklich sind, wird diesem<br />
scheinbar unumstößlichen Regelwerk treu gefolgt. In<br />
Pakistan sorgte der Film wegen einem gänzlich anderen<br />
Thema für einen Skandal: Die trans Schauspielerin Alina<br />
Khan tritt im Film als Biba auf – das erste Mal, dass eine<br />
transgender Person in einer Hauptrolle eines pakistanischen<br />
Films zu sehen ist. Alina Kahn war zur Preview von<br />
„Joyland“ beim „New Generations“-Festival zu Gast in<br />
Frankfurt und berichtete unter anderem, dass der Film in<br />
einigen Teilen ihres Landes nicht gezeigt werden durfte.<br />
Religiöse Kreise verurteilten den Film wegen seiner<br />
Glamourisierung von Transgender und ihrer Liebesaffären.<br />
„Joyland“ war allerdings auch der erste pakistanischer<br />
Film, der im offiziellen Programm der Filmfestspiele in<br />
Cannes gezeigt wurde und dort nicht nur für Standing<br />
Ovations sorgte, sondern unter anderem auch mit der<br />
Queer Palm <strong>2023</strong> ausgezeichnet wurde. Weitere Preise<br />
folgten. Alina Khan möchte ihren Erfolg nutzen, um ihr<br />
Engagement für transgender Schauspieler*innen in ihrem<br />
Land weiter zu verstärken. „Joyland“ startet am 9. <strong>November</strong><br />
offiziell in den Kinos; in Frankfurt ist er unter anderem<br />
im Cinéma am Roßmarkt zu sehen. *bjö<br />
Mehr zu „Joyland“ gibt’s auf den folgenden Kulturseiten