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SPECIAL<br />

Zur Konjunkturlage <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumhalbzeugindustrie in Deutschland<br />

Wie ein Phönix aus <strong>de</strong>r Asche<br />

A. Postler, GDA<br />

Die letzte Phase <strong>de</strong>s zurückliegen<strong>de</strong>n<br />

Konjunkturzyklus in <strong>de</strong>r europäischen<br />

<strong>Alu</strong>miniumhalbzeugindustrie ist im<br />

historischen Vergleich einzigartig. Am<br />

vielleicht anschaulichsten lässt sie sich<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Phönix zugeschriebenen<br />

Rolle aus <strong>de</strong>r antiken Mythologie<br />

beschreiben, <strong>de</strong>r in seiner eigenen<br />

Asche wie<strong>de</strong>rgeboren wird. Auch <strong>de</strong>r<br />

steile Wachstumspfad <strong>de</strong>r europäischen<br />

<strong>Alu</strong>miniumhalbzeugbranche<br />

kann bis zum Jahr 2008 auf ein „hohes<br />

Alter“ zurückblicken. Dann führte die<br />

einsetzen<strong>de</strong> Rezession in Europa und<br />

Deutschland zusammen mit <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>raufflammen<br />

<strong>de</strong>r Finanzmarktkrise<br />

und <strong>de</strong>ren realwirtschaftlichen Folgen<br />

zu einer scharfen Zäsur, in <strong>de</strong>ren<br />

Folge drastische Rückgänge bei Auftragseingängen,<br />

Ablieferungen und<br />

Produktion zu verzeichnen waren.<br />

In Deutschland, <strong>de</strong>m wichtigsten<br />

Standort für Al-Halbzeug in Europa,<br />

sanken die Auftragseingänge 2008 bereits<br />

insgesamt um rund zehn Prozent.<br />

Trotz dieser negativen Entwicklung<br />

produzierten die <strong>de</strong>utschen Hersteller<br />

2008 noch 2,41 Mio. Tonnen. Dies<br />

entspricht einem Rückgang um 4,3<br />

Prozent gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr. Die<br />

Hersteller von Walzfabrikaten wur<strong>de</strong>n<br />

hierbei mit einem Rückgang von<br />

4,5 Prozent geringfügig stärker betroffen<br />

als die Hersteller von Press- und<br />

Ziehfabrikaten, <strong>de</strong>ren Ausbringung<br />

um 3,7 Prozent auf gut 592.000 Tonnen<br />

sank.<br />

Im vergangenen Jahr lag das Pro-<br />

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ALUMINIUM · 4/2010<br />

ALUMINIUMSTRANGPRESSINDUSTRIE<br />

duktionsvolumen an Al-Halbzeug<br />

dann nur noch bei rund 2 Mio. Tonnen<br />

(-16,3%). Hierbei waren die Hersteller<br />

von Walzprodukten mit einem<br />

Rückgang um 14,1 Prozent weniger<br />

stark betroffen als die Hersteller von<br />

Strangpressprodukten, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />

Rückgang 23,1 Prozent betrug.<br />

Die ausschließliche Betrachtung<br />

<strong>de</strong>s Gesamtjahres verschleiert jedoch<br />

die zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> konjunkturelle<br />

Dynamik erheblich. Vergleicht man<br />

die Mengenentwicklung 2009 mit <strong>de</strong>r<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2007, also <strong>de</strong>m Vorkrisenniveau,<br />

so zeigt sich ein beispielloser<br />

Aufholprozess: Während das<br />

Produktionsniveau im ersten Halbjahr<br />

2009 im Durchschnitt um 50.000 Tonnen<br />

unterhalb <strong>de</strong>s Niveaus von 2007<br />

lag, betrug die Differenz im November<br />

und Dezember weniger als 15.000<br />

Tonnen. Damit waren zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Krisenjahres 2009 bereits 70 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Volumenverluste aufgeholt.<br />

Dieser Aufstieg <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

<strong>Alu</strong>miniumhalbzeugindustrie wie<br />

ein „Phönix aus <strong>de</strong>r Asche“ ist zum<br />

einen auf die von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

beschlossenen konjunkturpolitischen<br />

Stabilisierungsmaßnahmen<br />

zurückzuführen. Zum an<strong>de</strong>ren ist er<br />

<strong>de</strong>r wettbewerblich gut aufgestellten<br />

<strong>de</strong>utschen <strong>Alu</strong>miniumindustrie geschul<strong>de</strong>t.<br />

Denn die im übrigen Europa<br />

aus <strong>de</strong>n Märkten genommene Kapazität<br />

wur<strong>de</strong> zum Teil auf <strong>de</strong>utsche<br />

Standorte verlagert.<br />

Die quantitativ be<strong>de</strong>utendsten<br />

Zielmärkte für Halbzeuge aus <strong>Alu</strong>minium<br />

sind <strong>de</strong>r Verpackungsmarkt,<br />

<strong>de</strong>r Fahrzeugbau sowie die Bauwirtschaft.<br />

Die Erwartungen an <strong>de</strong>n Fahrzeugbau,<br />

aber auch an an<strong>de</strong>re investitionsgüternahen<br />

Kun<strong>de</strong>nbranchen<br />

wie <strong>de</strong>n Maschinenbau sind verhalten<br />

optimistisch. So könnte die Pkw-<br />

Produktion 2010 nach Angaben <strong>de</strong>s<br />

Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

(VDA) in Deutschland min<strong>de</strong>stens das<br />

Vorjahresniveau erreichen.<br />

Der <strong>de</strong>utsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren zu einem wichtigen Zielmarkt<br />

<strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumindustrie entwickelt,<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Profile. Der Auftragseingang<br />

lag im Dezember 2009<br />

zum ersten Mal seit 15 Monaten<br />

wie<strong>de</strong>r im Plus. Hierbei konnte <strong>de</strong>r<br />

Bestelleingang um real acht Prozent<br />

gesteigert wer<strong>de</strong>n, teilte <strong>de</strong>r Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) mit. Damit dürfte auch<br />

diese wichtige Abnehmerbranche<br />

ihren konjunkturellen Wen<strong>de</strong>punkt<br />

durchschritten haben.<br />

Für die Bauwirtschaft, <strong>de</strong>m wichtigsten<br />

Abnehmer für Press- und<br />

Ziehprodukte, wird für 2010 eine<br />

überwiegend stabile Entwicklung<br />

erwartet. Insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Markt wird mit leicht positiven<br />

Signalen gerechnet. Auch <strong>de</strong>r<br />

Verpackungsmarkt, <strong>de</strong>r wichtigste<br />

Zielmarkt <strong>de</strong>r Hersteller von Walzprodukten,<br />

sollte sich wie<strong>de</strong>r beleben,<br />

da es sich hier um einen endverbrauchernahen<br />

Markt für Güter <strong>de</strong>s täglichen<br />

Bedarfs han<strong>de</strong>lt.<br />

Damit <strong>de</strong>utet sich für 2010 eine<br />

zumin<strong>de</strong>st stabile Entwicklung, vielleicht<br />

sogar eine leichte Erholung auf<br />

breiter Front an.<br />

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