special - Alu-web.de
special - Alu-web.de
special - Alu-web.de
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
SPECIAL<br />
Abb. 2: Konvektiv-gasbeheizte Bolzenerwärmung (KBE G)<br />
vestition, Platzbedarf) und Nutzen<br />
(Energieeinsparung) in einer Wirtschaftlichkeitsberechnunggegenübergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Vollständigkeit halber sei auf<br />
verschie<strong>de</strong>ne Ansätze hingewiesen,<br />
in <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r Vergangenheit Son<strong>de</strong>ranlagen<br />
mit sauerstoffbetriebenen<br />
Brennern vorgeschlagen wur<strong>de</strong>n.<br />
Diese haben sich jedoch nicht auf<br />
<strong>de</strong>m Markt durchgesetzt und wer<strong>de</strong>n<br />
daher hier nicht weiter diskutiert.<br />
Anlagen, bei <strong>de</strong>nen das Nutzgut<br />
mit zwangsumgewälztem Heißgas<br />
beaufschlagt wird<br />
Diese Anlagen sind wie die brennstoffbeheizten<br />
Erwärmungsanlagen<br />
mit direkter Flammenbeaufschlagung<br />
als Mehrbolzenöfen konzipiert und<br />
dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumbolzen fast<br />
ausschließlich durch erzwungene<br />
Konvektion erfolgt (KBE: Konvektive<br />
Bolzenerwärmung, siehe Abb. 2), in<strong>de</strong>m<br />
die <strong>Alu</strong>miniumbolzen von Heißgas<br />
mit Geschwindigkeiten von 50 bis<br />
60 m/s durch angepasste Rohr- o<strong>de</strong>r<br />
Schlitzdüsensysteme angeströmt und<br />
erwärmt wer<strong>de</strong>n. Das Heißgas wird<br />
in Heizkanälen, die von <strong>de</strong>n <strong>Alu</strong>miniumbolzen<br />
getrennt sind, auf Temperatur<br />
gehalten und von Ventilatoren<br />
umgewälzt. Die <strong>Alu</strong>miniumbolzen<br />
wer<strong>de</strong>n nicht direkt mit Flammen beaufschlagt.<br />
Auf <strong>de</strong>r Basis gasförmiger Brennstoffe<br />
können zum Beispiel rekuperative<br />
Brenner (KBE G ) mit einer Leis-<br />
ALUMINIUM · 4/2010<br />
ALUMINIUMSTRANGPRESSINDUSTRIE<br />
tung von 100 bis 400 kW pro Brenner<br />
zum Einsatz kommen. Der erreichbare<br />
Anlagenwirkungsgrad beträgt<br />
<strong>de</strong>utlich mehr als 70 Prozent in je<strong>de</strong>m<br />
Lastzustand.<br />
Alternativ ist die Installation einer<br />
elektrischen Wi<strong>de</strong>rstandsbeheizung<br />
(KBE E ) möglich, wobei <strong>de</strong>r Anlagenwirkungsgrad<br />
hierbei auf circa 90<br />
Prozent ansteigt, weil die gesamte<br />
zugeführte Energie bis auf die Wandverluste<br />
<strong>de</strong>m Nutzgut zugeführt wird.<br />
Diese Variante stellt in Bezug auf <strong>de</strong>n<br />
Wirkungsgrad das technisch erreichbare<br />
Optimum dar. Die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser Beheizungsart hängt<br />
alleine von <strong>de</strong>n Bezugskosten für<br />
Strom im Vergleich zu Gas ab.<br />
Wegen <strong>de</strong>s dominieren<strong>de</strong>n kon-<br />
vektiven Wärmeübergangs und gegenüber<br />
<strong>de</strong>r direkten Flammenbeaufschlagung<br />
geringen Übertemperaturen<br />
liegt die übertragbare Leistungsdichte<br />
dieses Anlagentyps <strong>de</strong>utlich<br />
unterhalb von 100 kW/m 2 Nutzgutoberfläche,<br />
was im Vergleich zur<br />
GBE einen größeren Platzbedarf zur<br />
Folge hat. Die Durchsatzmin<strong>de</strong>rung<br />
bei abgedrehten Bolzen fällt gegenüber<br />
<strong>de</strong>r GBE <strong>de</strong>utlich geringer aus.<br />
Die Güte <strong>de</strong>r Temperaturführung<br />
wird bei diesem Anlagentypen ebenfalls<br />
durch die Anzahl <strong>de</strong>r Regelzonen,<br />
aber im Wesentlichen durch<br />
<strong>de</strong>n Umstand erreicht, dass die letzte<br />
Regelzone auf die Endtemperatur <strong>de</strong>s<br />
Nutzgutes eingestellt wird. Damit ist<br />
die Gefahr partieller Anschmelzungen<br />
praktisch ausgeschlossen und es lässt<br />
sich eine beson<strong>de</strong>rs hohe Temperaturgenauigkeit<br />
erzielen. Schnelle<br />
Temperaturwechsel lässt das System<br />
konstruktionsbedingt nicht zu.<br />
Induktive Bolzenerwärmung<br />
Der Teil, in <strong>de</strong>m die Beheizung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Alu</strong>miniumbolzen erfolgt, besteht bei<br />
diesem Anlagentyp aus einer wassergekühlten<br />
Spule, die zur Erzielung<br />
möglichst hoher Wirkungsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bolzengeometrie angepasst wird<br />
(Abb. 3). Die Energie wird dadurch<br />
übertragen, dass das durch die Spule<br />
erzeugte magnetische Feld im <strong>Alu</strong>miniumbolzen<br />
einen Strom induziert<br />
und diesen erwärmt.<br />
Die Ausführung als Einbolzenofen<br />
ist hierbei die Regel, Mehrbolzen- �<br />
Abb. 3: Aufbau einer induktiven Bolzenerwärmung (IBE) mit fünf einzelgeregelten<br />
Teilspulen<br />
21