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ALUMINIUMSTRANGPRESSINDUSTRIE<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung <strong>de</strong>r Energiekosten<br />

und CO2-Bilanz bei Bolzenerwärmungsanlagen<br />

Günter Val<strong>de</strong>r, Otto Junker GmbH ; Herbert Pfeifer, RWTH Aachen University<br />

Vor <strong>de</strong>r Umformung durch die<br />

Strangpresse wer<strong>de</strong>n die <strong>Alu</strong>miniumbolzen<br />

o<strong>de</strong>r -stränge auf die<br />

hierfür notwendige Temperatur<br />

vorgewärmt. Charakteristische<br />

Vorwärmtemperaturen liegen je<br />

nach eingesetzter <strong>Alu</strong>miniumlegierung<br />

im Bereich von 450<br />

bis 550 °C. Die Vorwärmung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Alu</strong>miniumbolzen o<strong>de</strong>r -stränge<br />

erfolgt entwe<strong>de</strong>r brennstoffbeheizt<br />

o<strong>de</strong>r elektrisch beheizt. Bei<br />

bei<strong>de</strong>n Beheizungsarten sind verschie<strong>de</strong>ne<br />

Varianten als Stand <strong>de</strong>r<br />

Technik am Markt etabliert. Im<br />

Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung <strong>de</strong>r Energieeffizienz<br />

und Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO 2 -<br />

Emissionen bei <strong>de</strong>r Erwärmung<br />

von Strangpressbolzen vorgestellt<br />

und auf <strong>de</strong>ren Wirtschaftlichkeit<br />

hin untersucht. Hierzu wird zunächst<br />

ein Überblick über die<br />

verfügbaren Erwärmungskonzepte<br />

gegeben und es wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ren<br />

Vor- und Nachteile erläutert. Im<br />

Anschluss wer<strong>de</strong>n die Energiekosten<br />

und CO 2 -Emissionen anhand<br />

eines Beispiels ermittelt und diskutiert,<br />

nach welchen Kriterien<br />

eine energiekostenoptimierte Bolzenerwärmungsanlage<br />

ausgewählt<br />

wer<strong>de</strong>n kann, wenn unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Produktion jeweils <strong>de</strong>r Stand<br />

<strong>de</strong>r Technik angewen<strong>de</strong>t wird.<br />

Abschließend wer<strong>de</strong>n noch zwei<br />

Verbesserungspotenziale für bestehen<strong>de</strong><br />

Anlagen vorgestellt.<br />

Verfügbare Erwärmungskonzepte<br />

Anlagen, bei <strong>de</strong>nen das Nutzgut direkt<br />

mit Gasflammen beaufschlagt wird<br />

Brennstoffbeheizte Erwärmungsanlagen<br />

mit direkter Flammenbeaufschlagung<br />

(GBE) bestehen in <strong>de</strong>r Regel aus<br />

zwei Hauptbaugruppen:<br />

Auslaufseitig erfolgt die Erwärmung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumbolzen in einem<br />

Anlagenteil mit direkter Brennstoffbeheizung<br />

(Abb. 1). Hierzu sind in<br />

einer feuerfest zugestellten Muffel,<br />

Abb. 1: Direkt gasbeheizter Anlagenteil einer gasbeheizten Erwärmungsanlagen mit<br />

direkter Flammenbeaufschlagung<br />

die <strong>de</strong>r Bolzengeometrie angepasst<br />

ist, viele Brenner mit verhältnismäßig<br />

geringer Leistung (8 bis 12 kW) angeordnet.<br />

Die Erwärmung <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumbolzen<br />

erfolgt mit einem konvektiven<br />

Anteil von circa 30 Prozent<br />

aus <strong>de</strong>r direkten Flammenbeaufschlagung<br />

und einem Strahlungsanteil von<br />

circa 70 Prozent. Wegen <strong>de</strong>s vermin<strong>de</strong>rten<br />

Emissionsfaktors abgedrehter<br />

Bolzen ist aufgrund <strong>de</strong>s geringen<br />

Strahlungsanteils mit vermin<strong>de</strong>rtem<br />

Durchsatz gegenüber Bolzen mit<br />

Gusshaut zu rechnen. Die Güte <strong>de</strong>r<br />

Temperaturführung wird bei <strong>de</strong>r GBE<br />

durch die Anzahl <strong>de</strong>r Regelzonen bestimmt.<br />

Dem direkt beheizten Anlagenteil<br />

ist einlaufseitig in <strong>de</strong>r Regel eine Vorwärmkammer<br />

vorgeschaltet. In dieser<br />

Kammer wird das Nutzgut durch das<br />

Abgas <strong>de</strong>s gasbeheizten Anlagenteiles<br />

durch erzwungene Konvektion erwärmt,<br />

bevor dieses durch <strong>de</strong>n Kamin<br />

aus <strong>de</strong>m System austritt. Durch die<br />

hohe übertragbare Leistungsdichte<br />

von bis zu 150 kW/m 2 Nutzgutoberfläche<br />

im direkt beheizten Anlagenteil<br />

folgen als wesentliche Vorteile<br />

dieses Anlagentyps ein relativ niedriger<br />

Platzbedarf und eine schnelle<br />

Reaktionsmöglichkeit auf wechseln-<br />

<strong>de</strong> Zykluszeiten bei konstanter Endtemperatur.<br />

Nachteilig ist, dass die hohe Leistungsdichte<br />

durch Temperaturdifferenzen<br />

(Flamme/Bolzen, Muffel/Bolzen),<br />

die die Gefahr partieller Anschmelzungen<br />

bergen, erzielt wird.<br />

Außer<strong>de</strong>m erfor<strong>de</strong>rt die Leistungsdichte<br />

zur Sicherstellung niedriger<br />

Verluste und zulässiger Wandtemperaturen<br />

erhöhten Aufwand für die<br />

Wärmedämmung <strong>de</strong>r Wand, um einerseits<br />

die Wandverluste gering zu halten<br />

und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r DIN-EN 563 Rechnung zu tragen.<br />

Daraus folgt eine Erhöhung <strong>de</strong>r Speicherwärme,<br />

wodurch die Flexibilität,<br />

zum Beispiel bei schnellen Temperaturwechseln<br />

in Richtung niedrigerer<br />

Temperatur, eingeschränkt wird.<br />

Weit verbreitet sind Anlagen mit<br />

Verbrennungsluftvorwärmung und<br />

Vorwärmkammern, in <strong>de</strong>nen das<br />

Abgas mit Radialventilatoren umgewälzt<br />

wird. Bei dieser Konfiguration<br />

können üblicherweise Anlagenwirkungsgra<strong>de</strong><br />

von circa 60 Prozent auch<br />

bei Teillast erreicht wer<strong>de</strong>n. Wirkungsgradsteigerungen<br />

sind durch<br />

erhöhte Gutvorwärmung, das heißt<br />

Verlängerung <strong>de</strong>r Vorwärmkammer<br />

möglich; jedoch müssen Kosten (In-<br />

20 ALUMINIUM · 4/2010<br />

Fotos: O. Junker

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