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Körner länger wer<strong>de</strong>n, bleiben die<br />
Subkörner globular, sodass dadurch<br />
die Länge <strong>de</strong>r Korngrenzen wächst<br />
und sich die Subkörner ständig neu<br />
bil<strong>de</strong>n. Die cDRX-Theorie nach<br />
Gour<strong>de</strong>t und Montheillet [5] sagt<br />
hingegen aus, dass sich durch die<br />
Ansammlung von Versetzungen innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Körner neue Subkörner<br />
bil<strong>de</strong>n, die im weiteren Verlauf zu<br />
Körnern wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r gDRX geht<br />
Blum [6] von einem geometrischen<br />
Ansatz aus: Gestreckte Körner fangen<br />
an, Sägezähne auszubil<strong>de</strong>n und zerfallen.<br />
Die statische Rekristallisation<br />
fin<strong>de</strong>t nach <strong>de</strong>m Umformprozess<br />
statt. Durch die in <strong>de</strong>n Körnern gespeicherte<br />
Energie bil<strong>de</strong>n sich Keime,<br />
<strong>de</strong>nen sich die Körner anschließen.<br />
Die statische Rekristallisation ist abhängig<br />
von <strong>de</strong>r durch die Umformung<br />
gespeicherten Energie, <strong>de</strong>m erreichten<br />
Umformgrad und <strong>de</strong>r Haltezeit,<br />
die bis zum Abschrecken vergeht [7].<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Forschergruppe<br />
Strangpressen soll am Institut für<br />
Umformtechnik und Leichtbau <strong>de</strong>r<br />
TU Dortmund ein Mo<strong>de</strong>ll zur Gefügeentwicklung<br />
während <strong>de</strong>s Strangpressens<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n. Es wer<strong>de</strong>n zu<br />
diesem Zweck sowohl experimentelle<br />
als auch numerische Untersuchungen<br />
durchgeführt.<br />
Versuchsstand zur Charakterisierung<br />
<strong>de</strong>r Mikrostruktur<br />
Zur Charakterisierung <strong>de</strong>r Mikrostruktur<br />
während <strong>de</strong>s Prozesses ist es<br />
notwendig, die statischen und dynamischen<br />
Rekristallisationseffekte zu<br />
separieren. Die dynamischen Effekte<br />
können untersucht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Werkstoff direkt nach <strong>de</strong>m Pressvorgang<br />
auf ein Drittel <strong>de</strong>r Schmelztemperatur<br />
abgekühlt wird, sodass<br />
die statische Rekristallisation nicht<br />
auftreten kann. Um die Korngrößenentwicklung<br />
während <strong>de</strong>s Strangpres-<br />
ALUMINIUM · 4/2010<br />
Abb. 3: Mikrostruktur eines Pressrests <strong>de</strong>r Legierung EN AW-7020<br />
sens zu untersuchen, ist es außer<strong>de</strong>m<br />
notwendig, nicht nur <strong>de</strong>n produzierten<br />
Strang, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re<br />
Pressreste, erstellt durch frühzeitig<br />
gestoppte Pressungen, zu untersuchen.<br />
Die in Abb. 1 dargestellte Miniaturstrangpresse<br />
ist zu diesem Zweck<br />
beson<strong>de</strong>rs geeignet, da <strong>de</strong>r Container<br />
mit einer Wandstärke von 15 mm und<br />
die Matrize direkt mit abgeschreckt<br />
wer<strong>de</strong>n können, sodass das Ausbauen<br />
<strong>de</strong>s Pressrestes entfällt.<br />
Weiterhin zeigt die dargestellte<br />
Abschreckrate, gemessen in <strong>de</strong>r Containerwand,<br />
dass es möglich ist, <strong>de</strong>n<br />
Container in weniger als 10 Sekun<strong>de</strong>n<br />
auf 100 °C abzukühlen. Ergänzen<strong>de</strong><br />
Simulationen haben gezeigt, dass auch<br />
<strong>de</strong>r Pressrest in dieser Zeit unter die<br />
Rekristallisationstemperatur gekühlt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Der Containerinnendurchmesser<br />
<strong>de</strong>r Miniaturstrangpresse<br />
beträgt 20 mm. Es wer<strong>de</strong>n Blöcke<br />
mit <strong>de</strong>r Länge von 25 mm verwen<strong>de</strong>t.<br />
Zur Durchführung <strong>de</strong>r Versuche<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Container, die Matrize<br />
und <strong>de</strong>r mit Bornitrid geschmierte<br />
Block gemeinsam im Ofen erhitzt.<br />
Der Container wird mit Inhalt in die<br />
Strangpresse eingebaut, die Thermoelemente<br />
angeschlossen und <strong>de</strong>r<br />
Block verpresst. Bei einem Stempelweg<br />
von 10 mm wird <strong>de</strong>r Vorgang<br />
gestoppt, um <strong>de</strong>n Pressrest zu erhalten.<br />
Sobald <strong>de</strong>r Stempel aus <strong>de</strong>m<br />
RESEARCH<br />
Container herausgefahren ist, wird<br />
<strong>de</strong>r Container mithilfe einer Zange in<br />
Wasser abgeschreckt.<br />
Das analysierte Prozessfenster<br />
beinhaltet verschie<strong>de</strong>ne Temperaturen,<br />
Pressverhältnisse und Stempelgeschwindigkeiten.<br />
Die ermittelten<br />
Kraftkurven für die Stempelgeschwindigkeit<br />
5 mm/s sind in Abb. 2 dargestellt.<br />
Sie zeigen einen für das Strangpressen<br />
typischen Verlauf. Im Bereich<br />
zwischen 0 und 2 mm Stempelweg<br />
wird <strong>de</strong>r Block angestaucht, während<br />
<strong>de</strong>s Kraftanstiegs fließt <strong>de</strong>r Werkstoff<br />
in die Matrize ein und <strong>de</strong>r hydrostatische<br />
Druck auf die Containerwand<br />
wird aufgebaut. Der Kraftabfall zeigt<br />
die kleiner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Reibfläche<br />
zwischen Container und Werkstoff.<br />
Wie zu erwarten, steigt <strong>de</strong>r Bedarf an<br />
Presskraft bei niedriger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Temperatur und größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m<br />
Pressverhältnis.<br />
Experimentelle Untersuchungen<br />
zur Mikrostrukturcharakterisierung<br />
In Abb. 3 ist ein Pressrest <strong>de</strong>r Legierung<br />
7020 dargestellt, er wur<strong>de</strong> nach<br />
<strong>de</strong>m Polieren mit <strong>de</strong>m Barker-Verfahren<br />
geätzt und unter einem polarisationsfähigen<br />
Auflichtmikroskop<br />
analysiert. Es sind zwei aufeinan<strong>de</strong>r<br />
senkrecht stehen<strong>de</strong> Flächen in <strong>de</strong>n<br />
fünf eingezeichneten Schnitten<br />
Abb. 2: Experimentell ermittelte Kraftkurven<br />
�<br />
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