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ALUMINIUMSTRANGPRESSINDUSTRIE<br />
Installation einer GBE zur Erwärmung<br />
auf Grundtemperatur wird sich in<br />
weniger als drei Jahren amortisieren.<br />
Unter <strong>de</strong>r Prämisse, dass es zur<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Energiekosten- und<br />
CO 2 -Bilanz weiteres Optimierungspotenzial<br />
bei <strong>de</strong>r GBE gibt, stellt die<br />
kombinierte Erwärmungsanlage für<br />
<strong>de</strong>n Produktionslinientyp „Losgröße<br />
gegen 1“ die bestverfügbare Handlungsalternative<br />
dar.<br />
In <strong>de</strong>r kombinierten Erwärmungsanlage<br />
kann <strong>de</strong>r Mischtyp aus „Losgröße<br />
gegen 1“ und „Losgröße gegen<br />
∞“ ebenfalls optimal dargestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
in<strong>de</strong>m die En<strong>de</strong>rwärmung bei<br />
„Losgröße gegen ∞“ im gasbeheizten<br />
Anlagenteil erfolgt und <strong>de</strong>r induktiv<br />
beheizte Anlagenteil abgeschaltet<br />
wird.<br />
Optimierung <strong>de</strong>r Energiekosten-<br />
und CO 2 -Bilanz bei <strong>de</strong>r GBE<br />
Um weitere Einsparungen zu erzielen,<br />
sind beim Anlagentyp GBE prinzipiell<br />
zwei praktikable zusätzliche<br />
Maßnahmen als Stand <strong>de</strong>r Technik<br />
bekannt:<br />
Alternative 1: Reduzierung <strong>de</strong>s Gasverbrauchs<br />
durch die Nachrüstung<br />
einer λ-Regelung<br />
In <strong>de</strong>n einzelnen Heizzonen <strong>de</strong>r GBE<br />
wer<strong>de</strong>n ein spezieller Gas-/Luft-<br />
Mischer, eine Pilotdüse mit integrierter<br />
λ-Son<strong>de</strong> und ein Linearstellglied<br />
zur Feinregelung <strong>de</strong>r Brenngasmenge<br />
nachgerüstet. Durch die λ-Regelung<br />
wer<strong>de</strong>n die Einflüsse auf Verbrennung<br />
und Abgasqualität ausgeglichen,<br />
wie sie durch Schwankungen <strong>de</strong>s<br />
Luftdrucks, <strong>de</strong>r Luftfeuchte und <strong>de</strong>r<br />
Lufttemperatur auftreten. Ebenso lassen<br />
sich Schwankungen in <strong>de</strong>r Brenngasqualität<br />
ausregeln. Dadurch wird<br />
die Anlage je<strong>de</strong>rzeit mit <strong>de</strong>rselben<br />
Leistung und Abgasqualität betrie-<br />
ben. Die<br />
Nachrüstung<br />
einer<br />
λ-Regelung<br />
spart in <strong>de</strong>r<br />
Basisversion<br />
ohne<br />
neue Brenner<br />
fünf bis<br />
sechs Prozent<br />
<strong>de</strong>s<br />
vorherigen Gasverbrauches ein. Wird<br />
die Anlage zusätzlich mit speziellen<br />
Brennern ausgerüstet, sind höhere<br />
Einsparungen von bis zu zehn Prozent<br />
möglich.<br />
Die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Nachrüstung<br />
einer λ-Regelung in <strong>de</strong>r Basisversion<br />
kann mittels einer Zahlungsreihe<br />
unter Anwendung <strong>de</strong>r Endwertmetho<strong>de</strong><br />
dargestellt wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />
wer<strong>de</strong>n die Sal<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r erwarteten<br />
Ein- und Auszahlungen mit einem<br />
festzulegen<strong>de</strong>n Kalkulationszinssatz<br />
auf <strong>de</strong>n Endzeitpunkt <strong>de</strong>r Investition<br />
aufgezinst; die Amortisationsdauer ist<br />
erreicht, wenn das berechnete Endkapital<br />
ein positives Vorzeichen hat.<br />
Anlagentyp IBE GBE/IBE<br />
spez. Gasverbrauch 0 175 kWh/t<br />
spez. Stromverbrauch ca. 215 kWh/t ca. 48 kWh/t<br />
CO 2-Emission durch Gasverbrauch 0 t 525 t<br />
CO 2-Emission durch Stromverbrauch 1.935 t 432 t<br />
Kosten Emissionsberechtigungen 7.350 €<br />
Energiekosten Beheizung 415.500 € 218.925 €<br />
Betriebskosten Beheizung 415.500 € 225.850 €<br />
Tab. 3: Energiekosten- und CO 2-Bilanz für „Produktionslinientyp Losgröße<br />
gegen 1“ (15.000 t/a)<br />
Beispiel<br />
Kalkulationszinssatz: 5% p. a.<br />
Investition λ-Regelung: 35.000 €<br />
Einsparung Bezugskosten Erdgas:<br />
15.000 t/a × 0,05 × 215 kWh/t ×<br />
0,045 €/kWh = 7.256 € p. a.<br />
Einsparung CO 2 -Emissionsberechtigungen:<br />
452 €.<br />
Abb. 4 zeigt für das gewählte Beispiel<br />
eine Amortisationsdauer von etwas<br />
mehr als fünf Jahren. Die Amortisationsdauer<br />
verkürzt sich mit steigen<strong>de</strong>m<br />
Durchsatz, steigen<strong>de</strong>n Gaspreisen<br />
und steigen<strong>de</strong>n Kosten für die<br />
Emissionsberechtigungen.<br />
Alternative 2: Reduzierung <strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />
durch einen<br />
nachgeschalteten<br />
ORC-Prozess<br />
Mit <strong>de</strong>r Anwendung<br />
<strong>de</strong>s ORC-Prozesses<br />
kann Wärmeenergie,<br />
die im Abgas enthalten<br />
ist, in Strom umgewan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n. Es<br />
ist im ersten Schritt<br />
zu untersuchen, ob<br />
die im Abgas <strong>de</strong>r GBE<br />
enthaltene Wärmeenergie ausreicht,<br />
um einen ORC-Prozess einzusetzen.<br />
Im zweiten Schritt erfolgt die Betrachtung,<br />
ob diese Einsparung wirtschaftlich<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Das für <strong>de</strong>n ORC-Prozess benötigte<br />
Abgas kann sinnvoll hinter <strong>de</strong>r<br />
Vorwärmkammer <strong>de</strong>r GBE abgezogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Hier stehen bei 60 Prozent<br />
Anlagenwirkungsgrad noch circa 85<br />
kWh/t Al Wärmeenergie bei Abgastemperaturen<br />
oberhalb <strong>de</strong>r benötigten<br />
500 °C zur Verfügung. Um hieraus die<br />
benötigten 7 kWh/t Al elektrisch zu erzeugen,<br />
muss <strong>de</strong>r Wirkungsgrad <strong>de</strong>s<br />
ORC-Prozesses größer als 8,2 Prozent<br />
sein. Kleine ORC-Anlagen mit circa<br />
60 kW erreichen Wirkungsgra<strong>de</strong> von<br />
circa 20 Prozent. Das heißt, dass über<br />
die benötigten 7 kWh/t hinaus weitere<br />
10 kWh/t erzeugter elektrischer<br />
Strom zur Verfügung steht, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Prozessen zugeführt bzw. eingespeist<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Nachschaltung<br />
eines ORC-Prozess ergibt<br />
sich analog <strong>de</strong>r Berechnung für die<br />
λ-Regelung, wobei für <strong>de</strong>n erzeugten<br />
Strom gegenüber <strong>de</strong>n Bezugskosten<br />
eine erzielbare höhere Einspeisevergütung<br />
von circa 4 ct/kWh berücksichtigt<br />
wird:<br />
Beispiel<br />
Kalkulationszinssatz: 5% p. a.<br />
Investition ORC-Prozess mit 60<br />
kWh: 200.000 €. Betriebs- und<br />
Wartungskosten ORC-Prozess:<br />
12.000 € p. a. Eingespeister elektrischer<br />
Strom: 17 kWh/t.<br />
Einspeisevergütung: 0,18 €/kWh<br />
Abb. 5 zeigt, dass sich für die Nachschaltung<br />
eines ORC-Prozess ab<br />
Jahrestonnagen > 18.000 akzeptable<br />
Amortisationsdauern darstellen lassen,<br />
wenn 17 kWh elektrischer Strom<br />
Abb. 4: Amortisationszeit <strong>de</strong>r λ-Regelung in Abhängigkeit<br />
<strong>de</strong>s Durchsatzes<br />
24 ALUMINIUM · 4/2010