pdf intero - Sant'Alfonso e dintorni
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242 Alfred Schedl<br />
nur auf Vermutungen angewiesen. P. Mangold (1806-1875) 34 , den<br />
Maximilian in seinen letzten Lebenstagen zum Beichtvater und Seelenfiihrer<br />
erwahlt hatte, berichtet:<br />
,Dieser fromme Herr kannte sehr gut den Ehrwiirdigen Diener Gottes<br />
und schiitzte ihn sehr und freute sich, einer der wenigen zu sein, die diesen<br />
heiligmiiBigen Mann [noch] gekannt haben" 35.<br />
Aus den Akten geht ferner bervor, da.B der Erzberzog den beiligen<br />
Klemens finanziell unterstiitzte. Er was es, der fiir den Unterbalt<br />
der beiden jungen Patres Sabelli (1780-1863) 36 und Fortbuber<br />
(geb. 1789) 37 aufkam, die bei Hofbauer wohnten 38 • Da.B er aucb<br />
in anderen Angelegenbeiten half, ist wahrschejnlich. Dariiber hinaus<br />
waren beide Manner Mitinitiatoren eines fiir die katholiscbe Wiener<br />
Romantik bezeicbnenden Projektes, das freilicb erst im zweiten Anlauf<br />
verwirklicbt wurde, eines Erziebungssinstituts fiir junge Manner.<br />
Dje Anfange des Projektes geben zuriick in das Jabr 1813. Sie<br />
sind mit dem Namen des Staatswissenschaftlers Adam Miiller (1779-<br />
1829) verkniipft, der in Wien zu dem Erzherzog in engen Beziehungen<br />
stand 39 • Dieser batte Miiller, welcbet in Berlin vergeblich<br />
auf eine zufriedenstellende Tatigkeit gewartet batte, 1811 ermoglicbt,<br />
in seinem Wiener Palais zu wobnen, wo er, der Sorge fiir den<br />
Unterbalt entboben, ganz der wissenscbaftlicben Arbeit leben konnte<br />
und Privatvorlesungen zu dem Thema ,Die Beredsamkeit und deren<br />
Verfali in Deutscbland" bielt. Docb es solite nicbt bei der rein wissenscbaftlicben<br />
Tatigkeit bleiben. Maximilian und Miiller planten<br />
ein Erziebungsinstitut fiir Sobne des Hocbadels. Miiller solite das<br />
Institut leiten, Maximilian wollte es finanzieren. Dafiir sollte das<br />
Unternebmen, das unter dem Motto ,Das Cbristentum in seiner alles<br />
34 BOLAND 221; Analecta CSSR 19 (1952) 53; SH 2 (1954) 284; SH 4 (1956) 44;<br />
SH 18 (1970) 386, 405, 416.<br />
35 Testis Adam Mangold, MH XII, 102, 106.<br />
36 MH XV, 196 f. (Generalregister); BOLAND 332 f.<br />
37 Joseph Forthuber, der 1811 Profe.B machte, litt unter krankhaften Skrupeln. Er-verlie.B<br />
die Kongregation im Jahre 1830. Sein Todesjahr ist nicht behnnt. MH XV, 183 (Generalregister);<br />
E. HOSP, Erbe des heiligen Klemens Maria Hofbauer. Er!Osermissionare (Redemptoristen)<br />
in Osterreich, Wien 1953, 223 und passim, 610 (Register).<br />
38 Vgl. die Polizeiberichte in MH XIII, 22, 35, 49, 94; HOFER (wie Anm. 21) 257 f.;<br />
350. 39 Zum folgenden (,Miillereum"): A. v. KLINKOWSTROM, Friedrich August von<br />
Klinkowstrom und seine Nachkommen, Wien 1877, 297-300; Oemens Brentano an Rachel<br />
Varnhagen, Wien 10. Juli 1813, in: C. BRENTANO, Briefe an Ludwig Tieck, ausgewiihlt<br />
u. hrsg. von HOLTEI, Breslau 1864, 16 f.; K. VARNHAGEN von ENSE, Biographische<br />
Portraits, Leipzig 1871, 96. - Vgl. MH XI, 328 f.; INNERKOFLER (wie Anm. 21) 388-399;<br />
HOFER (wie Anm. 21) 257-262; K. FLEISCHMANN, Klemem Maria Hofbauer. Sein Leben<br />
und seine Zeit, Graz-Wien-Koln 1988, 81-85.