PRIMĂRIA VECHE DIN SIBIU casa, oamenii, muzeul
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136<br />
Petre Beşliu Munteanu<br />
ANEXA 3<br />
ADRESĂ A CONSILIERULUI FRANZ MICHAELIS,<br />
SUPERVIZOR AL LUCRĂRILOR DE LA PRIMĂRIE<br />
Löblicher Magistrat !<br />
Bei der in wenigen Stunden fertig werdenden Umgestaltung einiger Rathhausräume<br />
fällt die Art der Herrichtung der äusseren steinernen Fensterstöcke und des steineren<br />
Thürstockes gegen die Hofgalerie in unangenehmer Weise auf. Die zur Ergänzung<br />
nachgemachten Teile passen wenig, die Verwendung der übriggebliebenen alten, mit<br />
meisterhafter Kunstfertigkeit ausgeführten Teile ist nicht sorgfältig geschehen.<br />
Anstatt den echten, gemetzten Stein vom Unrat zu befreien und das angefügte<br />
Ergänzungsstück möglichst gering in Form und Farbe vom hergestellten Original abstechend<br />
erscheinen zu lassen, ist Original und Ersatz in derber Weise vereinigt und in ebenso derber<br />
allem Geschmack Hohn sprechenden Weise mit dicker, hässlicher Farbe überschmiert<br />
worden.<br />
Der Thürstock war schon gereinigt worden und machte so einen gefälligen<br />
Eindruck,aber auch er musste zur ’’Egalisirung” in angedeuteter Weise herhalten.<br />
Es darf nicht behauptet werden dass eine richtigere Renovirung unmöglich gewesen<br />
wäre. Die bewillgten Kosten sind keine geringen gewesen und Geschmacklosigkeiten sind<br />
immer zu theuer. Für das Anschmieren mindestens und das jetzt notwendig gewordene<br />
Wiederabkratzen hätten die Kosten erspart werden könen.<br />
Es kann nicht Aufgabe eines Nichtfachmannes sein, zu sagen, wie man eine solche<br />
Restaurirung gut machen kann, das zu erforschen ist in vorliegendem Fall entschieden Sache<br />
des löblichen städtischen Bauamtes dem ncht mehr, wie früher nur ein, sondern jetzt zwei<br />
Ingenieure angehören. Aber dass grosse Fortschritte in guter und verhältnismässig billiger<br />
Restaurirung von alten Kunstbauten heute zu verzeichnen sind, ist auch Nichtfachleuten<br />
bekannt.<br />
Die von Gipskomposition gegossenen Teile zeigen schon jetzt bedenkliche Sprünge<br />
und ich möchte darauf nicht wetten, dass bei anhaltend feuchter Witterung die Komposition<br />
nicht bröckelt. Was und wie es in München, Nürnberg, Rotenburg ob der Tauber, Köln,<br />
Berlin, Hamburg, Dresden,Wien, u.s.w., u.s.w. gemacht wird, lässt sich von Hermannstadt ja