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NÖ Charta für den ländlichen Raum - Niederösterreichische Charta ...

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6.1 Ein Miteinander von Jung und Alt,<br />

Frauen und Männern<br />

Ländliche Regionen sind eher dünn besiedelt<br />

und manche sind immer noch von Abwanderung<br />

betroffen. Gerade hier ist es besonders wichtig,<br />

dass die Menschen in sozialen Strukturen ein -<br />

gebettet sind und sich innerhalb dieser gegenseitig<br />

unterstützen. Soziale Strukturen sind<br />

notwendig <strong>für</strong> die Organisation des Alltags.<br />

Nachbarschaftshilfe ist die gängigste Form,<br />

wenn es darum geht, kleine Probleme in der<br />

Organisation des Alltags zu lösen. Durch frei -<br />

mütiges Geben und Nehmen können die Allfälligkeiten<br />

des Lebens einfacher und angenehmer<br />

gestaltet wer<strong>den</strong>. Dabei hat jeder/jede die Möglichkeit,<br />

seine/ihre Stärken und besonderen<br />

Fähigkeiten einzubringen. Eine wichtige Basis<br />

da<strong>für</strong> ist es, sich untereinander gut zu kennen<br />

und zu wissen, wann und zu wem man gehen<br />

kann, wenn Unterstützung notwendig ist. Wer<br />

sich abkapselt und von <strong>den</strong> anderen nichts wissen<br />

will, wird sich hier schwer tun. Die Pfl ege<br />

der sozialen Kontakte in der näheren Umgebung<br />

ist daher eine Notwendigkeit <strong>für</strong> das<br />

Funktionieren gelebter Nachbarschaftshilfe.<br />

Gleiches gilt aber auch im städtischen Bereich.<br />

Soziale Strukturen – Stützen des Alltags<br />

Die schleichende Anonymisierung in <strong>den</strong> Städ -<br />

ten bewirkt oft eine Vereinsamung und <strong>den</strong><br />

Verlust der sozialen Kontakte. Für die dünn<br />

besiedelten <strong>ländlichen</strong> Gebiete wie <strong>für</strong> die re gionalen<br />

Zentren gilt: alle Unterstützungsmaßnahmen,<br />

welche die sozialen Kontakte untereinander<br />

fördern, tragen entschei<strong>den</strong>d zur Lebens -<br />

qualität der Bevölkerung bei. Dabei geht es<br />

aber nicht nur um das „Wo“, sondern auch um<br />

das „Wie“. Durch <strong>den</strong> Trend zur Individualisierung<br />

in der heutigen Gesellschaft haben viele<br />

Menschen verlernt, miteinander auf positive<br />

Weise zu kommunizieren. Es ist daher wichtig,<br />

die Menschen in ihrer sozialen Kompetenz zu<br />

stärken, damit die Kommunikation im Konfl iktfall<br />

auf konstruktive Weise ablaufen kann.<br />

Orte der Kommunikation <strong>für</strong><br />

eine Gesellschaft mit Zukunft<br />

Damit die Menschen in Zukunft sich nicht auseinander<br />

leben, braucht es im <strong>ländlichen</strong> <strong>Raum</strong><br />

verstärkt Orte der Begegnung. Dies können<br />

Orte <strong>für</strong> homogene Gruppen sein. Es muss aber<br />

unbedingt auch Orte <strong>für</strong> Menschen unterschied -<br />

licher Generationen, Interessen, Geschlechter<br />

usw. geben. Ein typisches Kommunikationszentrum<br />

im <strong>ländlichen</strong> <strong>Raum</strong> ist das Gasthaus. In<br />

Regionen mit anhaltender Abwanderung können<br />

immer weniger Gasthäuser überleben. Der vermehrte<br />

Bau örtlicher Gemeischaftszentren<br />

bietet zwar einerseits eine gute Alternative<br />

auch <strong>für</strong> Menschen, die nicht ins Gasthaus<br />

gehen wür<strong>den</strong>, verstärkt aber andererseits<br />

wiederum <strong>den</strong> Gäste schwund bei <strong>den</strong> Wirten.<br />

Hier gilt es gut abzuwägen, ob und wo Gemeinschaftszentren<br />

sinnvoll sind.<br />

ZUSAMMEN LEBEN 186_187<br />

„Wir sprechen so viel<br />

über Umweltschmutz<br />

und Umweltsünder –<br />

und vergessen dabei<br />

auf diejenigen,<br />

die unsere Seelen<br />

verschmutzen oder<br />

gar verletzen und<br />

dann Fahrerfl ucht<br />

begehen, anstatt<br />

Erste Hilfe zu leisten.“<br />

Rotraud Perner<br />

PSYCHOTHERAPEUTIN

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