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Download - Drees & Sommer

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4 Aktiver Umweltschutz<br />

4.1 Allgemeine regeln für Planen und Bauen<br />

AKtIVEr UmWELtsChUtZ<br />

Durch planerische Sorgfalt sowie umsichtigem Handeln während der Bauphase und dem anschließenden laufenden Betrieb,<br />

kann die Bauindustrie aktiv zum Umweltschutz beitragen. <strong>Drees</strong> & <strong>Sommer</strong> trägt dieser Tatsache in der Umsetzung sämtlicher<br />

Bauprojekte Rechnung. Die Ansatzpunkte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes lassen sich hierbei in mehrere<br />

Kategorien unterteilen:<br />

reduzierung des Energiebedarfs<br />

Durch weltweit fortschreitende technologische Entwicklung und Bevölkerungswachstum benötigen immer mehr Menschen<br />

immer mehr Energie. In Verbindung mit ständig steigenden Preisen für fossile Brennstoffe wird effizienter Umgang mit Energie<br />

somit in Zukunft notwendig sein, um Immobilien marktfähig umzusetzen oder aufzurüsten. Neben aktivem Umweltschutz<br />

dienen Maßnahmen wie gute Wärmedämmung und optimierte Wärme- und Lichtverteilung vor allem der Wirtschaftlichkeit eines<br />

Gebäudes. Durch den in Deutschland ab 2009 obligatorischen Energieausweis gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

ist ein niedriger Primärenergiebedarf darüber hinaus gesetzliche Pflicht. Primärenergie setzt sich dabei aus dem eigentlichen<br />

Bedarf und der Energiemenge zusammen, die zur Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der verbrauchten Energie nötig war.<br />

Erneuerbare Energien einsetzen<br />

In den letzen Jahren hat die Forschung in den Bereichen der erneuerbaren Energien große Fortschritte erzielt, so dass sich<br />

ressourcenschonende Energiegewinnung und wirtschaftlicher Gebäudebetrieb inzwischen nicht mehr ausschließen. Im<br />

Gegenteil, durch günstigere Rohstoffpreise und kürzere Transportwege stellen viele erneuerbare Energieträger wie Holzpellets<br />

oder Erdwärme mittlerweile die kostengünstigere Alternative zu Öl, Kohle oder Gas dar. Auch der Ausbau von Umweltenergien<br />

wie Windkraft, Photovoltaik und Solarthermie kann sich für Immobilien lohnen.<br />

Wasserverbrauch reduzieren<br />

Auf der Erde befinden sich schätzungsweise 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser, lediglich circa 3% davon sind Süßwasser.<br />

2/3 dieser Menge sind fest in Gletschern, dem Polareis und Permafrostböden gebunden, so dass nur ein geringer Anteil als<br />

Trinkwasser genutzt werden kann. Ebenso wie der globale Energiebedarf nimmt auch der Verbrauch von Trinkwasser ständig<br />

zu. Erhöhte Wasserentnahme aus der Umwelt geht dabei mit steigender Verschmutzung einher. Dies schlägt sich im Wasserpreis<br />

und den Kosten für Abwasserentsorgung nieder, die beide in Deutschland besonders hoch ausfallen. Auch hier bieten<br />

sich Maßnahmen an, die Gebäude für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser ausrüsten. So spart gezieltes Regen- und<br />

Schmutzwassermanagement Kosten ein, während Dachbegrünung oder Entsiegelung asphaltierter Flächen den natürlichen<br />

Wasserkreislauf verbessern.<br />

materialressourcen schonen<br />

Der Ansatz der Nachhaltigkeit kommt bei der Baustoffwahl auf verschiedenen Ebenen zum Tragen: Der Einsatz regional verfügbarer<br />

Rohstoffe spiegelt sich in deren niedrigerem Primärenergiewert wieder. Die Verwendung von heimischen Hölzern<br />

beispielsweise für Schalholz trägt zusätzlich zum Schutz des Regenwaldes bei. Idealerweise wird bei der Planung eines<br />

Gebäudes bereits dessen gesamter Lebenszyklus inklusive des Rückbaus ausgearbeitet. So können die verwendeten Materialien<br />

schon auf ihre eventuelle Weiternutzung hin ausgesucht und effizientes Recycling betrieben werden. Auch durch<br />

demontierbare Komponenten wie Fenster, Trennwände oder Deckenverkleidungen und den sparsamen Einsatz von Verbundstoffen,<br />

kann ein teurer und materialintensiver Abbruch vermieden werden. Ein durchdachtes und konsequentes System zur<br />

Wert- und Schadstoffentsorgung in Verbindung mit der Vermeidung unnötigen Abfalls entlastet die Umwelt ebenso wie die<br />

Betriebskosten.<br />

Verwendung unschädlicher Baustoffe<br />

Umweltschutz bedeutet auch, die unmittelbare Umgebung der Mitarbeiter oder Bewohner zu schützen und gesundheitsfördernd<br />

zu gestalten. Nur so ist ein angenehmer und damit effizienter Arbeitsalltag möglich. Einen enormen Anteil an der<br />

Arbeits- und Lebensqualität eines Gebäudes fällt dabei den verwendeten Baustoffen zu: Bodenbeläge, Anstriche und Dämmstoffe<br />

tragen entscheidend zum Raumklima bei und sollten unbedingt auf ihre Umweltverträglichkeit hin überprüft werden.<br />

Oft zeigt sich erst in der ersten Heizphase, ob Lösemittel oder Klebstoffe klima- und gesundheitsschädliche Gase absondern,<br />

die in Extremfällen auch krebserregend sein können. Auch der Einfluss von erheblichen Geruchsbelästigungen auf Mitarbeiter<br />

darf nicht unterschätzt werden. Dies gilt auch für das beim Betonbau verwendete Schalöl. Statt herkömmliches Synthetik-<br />

oder Mineralöl zu benutzen, können Produkte auf Pflanzenbasis (etwa Raps- oder Rüböl) gewählt werden.<br />

Der Mensch in Industrienationen verbringt heute über 80% seines Lebens in Gebäuden. Das in einem Gebäude herrschende<br />

Klima, die Akustik, die Luftqualität und ästhetische Innenraumgestaltung beeinflussen damit unmittelbar die psychische<br />

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