Diplomarbeit Sebastian Nickel
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Kapitel 1. Theoretische Grundlagen<br />
und<br />
|n, −〉 = 1<br />
√ 2 (−|e〉|n〉 + |g〉|n + 1〉), (1.38)<br />
die sogenannten ” dressed states“. Für diese ist nun die vorhandene Entartung der ” bare<br />
states“ aufgehoben und die Eigenwerte ändern sich dementsprechend zu<br />
�<br />
E± (n) = n + 1<br />
�<br />
�ω ±<br />
2<br />
1<br />
2 �Ωn, (1.39)<br />
wobei Ωn = 2g √ n + 1 die quantisierte Rabifrequenz ist und resonante Kopplung angenommen<br />
wurde, also ω0 = ωL = ω. Diese Aufspaltung der Zustände ist in Abbildung 1.9<br />
dargestellt. Man erkennt, dass bei angeregtem Atom auch ohne ein vorheriges Photon<br />
in der Resonator-Mode eine Dynamik des Systems entsteht, es also einen kohärenten<br />
Energieaustausch zwischen Resonator und Atom mit der Rabifrequenz gibt. Bei dieser<br />
Schwingung handelt es sich um die Vakuum-Rabi-Oszillation.<br />
Die Kopplungsstärke wird beschrieben durch<br />
�<br />
ω<br />
g(�r) = g0Ψ(�r) = d Ψ(�r), (1.40)<br />
�ɛ0V<br />
wobei Ψ(�r) die ortsabhängige Wellenfunktion ist, ɛ0 die dielektrische Feldkonstante und<br />
V das Modenvolumen, für das V = � d 3 x|Ψ(�r)| 2 gilt. Außerdem ist g0 die maximale<br />
Kopplungsstärke und d = 〈e| ˆ d|g〉 der Erwartungswert des Dipoloperators [31] An dieser<br />
Stelle wird besonders klar, warum das in Kapitel 1.1.2 bereits erwähnte, möglichst kleine<br />
Modenvolumen eine äußerst wichtige Größe in der Resonator Quanten-Elektrodynamik<br />
darstellt.<br />
Die starke Kopplung<br />
Ein System, bestehend aus Atom und Resonator, kann schwach oder stark gekoppelt sein.<br />
Die Stärke der Kopplung hängt dabei vom Verhältnis der in Gleichung (1.40) angegebenen<br />
Kopplungsstärke zu den Verlusten im Resonator ab. Diese Verluste entstehen durch<br />
Streuung und Absorption von Photonen im Resonator, was deren Speicherzeit im Resonator<br />
verringert. Wie bereits in Kapitel 1.1 beschrieben ist die Güte Q ein Maß für diese<br />
Verluste, woraus sich für einen Flaschenresonator die Rate κ = ω/2Q = 2π × 0, 53 MHz<br />
ergibt. Die zu Grunde gelegte Güte von Q = 3, 6 × 10 8 bei einer Wellenlänge von 780nm<br />
wurde bereits mit einem Flaschenresonator erreicht [8]. Eine weitere Quelle von Verlusten<br />
entsteht durch die spontane, irreversible Emission von Photonen in andere Resonatormoden,<br />
welche durch die Rate γ = 2π × 3 MHz beschrieben wird [32]. Es ergibt sich<br />
also, dass mit<br />
18<br />
(g0; γ; κ) = 2π · (35, 6; 3; 0, 53) MHz (1.41)