Diplomarbeit Sebastian Nickel
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Kapitel 4. Abstandsstabilisierung der Koppelfaser<br />
Nach der Eichung der Zeitachse zu einer Abstandsachse, werden die aus den geglätteten<br />
Daten erhaltene Transmission und das Fehlersignal in Abhängigkeit des Abstandes aufgetragen,<br />
was in Abbildung 4.6 zu sehen ist. An die Transmission kann eine Funktion<br />
der Form<br />
T (d) = T0 +<br />
� 1 − ˜κe −dγ<br />
1 + ˜κe −dγ<br />
� 2<br />
(4.2)<br />
angepasst werden. Diese Funktion entspricht der Transmission aus Gleichung (1.25) und<br />
trägt der bereits angesprochenen Änderung des Koppelfaktors mit dem Abstand Rechnung.<br />
Der Faktor ˜κ repräsentiert dabei die Kopplung an die entsprechende Mode, und<br />
enthält auch die intrinsischen Verluste des Resonators. Die Abstandsabhängigkeit des<br />
Koppelparameters K wird durch eine räumliche Abklingkonstante γ charakterisiert.<br />
Zusätzlich wird ein Transmissions-Offset T0 verwendet, da die Transmission bei kritischer<br />
Kopplung nicht komplett verschwindet.<br />
Es ist das erwartete Verhalten der Transmission um die kritische Kopplung zu erkennen,<br />
dass das Signal zu Über- und Unterkopplung hin ansteigt. Das zugehörige Fehlersignal<br />
zeigt um die kritische Kopplung den erwarteten und für die aktive Stabilisierung nötigen,<br />
monotonen Verlauf. Das Signal ist mit einer Steigung von etwa 0, 07 mV/nm um die kritische<br />
Kopplung sehr flach, was nur langsame Nachregelung des Abstandes zulässt.<br />
Das verwendete Oszilloskop hat eine Auflösung von 1 mV, was somit eine untere Grenze<br />
für die Genauigkeit der detektierbaren Abstands-Änderung liefert. Über die genannte<br />
Steigung des Fehlersignals bei kritischer Kopplung lässt sich die Genauigkeit von ±1 mV<br />
umrechnen in eine Abstands-Auflösung von ±14 nm. Es wird allerdings erneut darauf<br />
hingewiesen, dass hier bereits über 100 Datenpunkte geglättete Datensätze verwendet<br />
werden.<br />
Aus diesen Messungen lässt sich also experimentell zeigen, dass sich der verwendete Part<br />
des PDH-Signals grundsätzlich zur Stabilisierung des Abstands auf langsamen Zeitskalen<br />
eignet.<br />
4.2.2 Aktive Stabilisierung des Abstandes<br />
Das Verhalten von Transmission, Fehler- und Korrektur-Signal zum Zeitpunkt des Einschaltens<br />
der Abstandsstabilisierung ist in Abbildung 4.7 zu sehen. Dabei wird der Regelpunkt<br />
zur Stabilisierung bei kritischer Kopplung gewählt. Anschließend wird die Faser<br />
jedoch in den überkoppelten Bereich verschoben. Dadurch steigt die Transmission an,<br />
wodurch das Fehlersignal auf einen niedrigeren Wert absinkt. Schaltet man nun die Stabilisierung<br />
ein, so wirkt sich diese Verschiebung des Fehlersignals auf das Korrektursignal<br />
aus (siehe Abbildung 4.7c), welches den Abstand zum kritischen Koppelpunkt hin regelt.<br />
Entsprechend ändert sich auch die Transmission und damit das Fehlersignal, wodurch<br />
der Schaltkreis kurzzeitig eine Oszillation verursacht.<br />
Dies lässt auf eine noch nicht optimal eingestellte Regelung schließen. Durch bessere Dimensionierung<br />
der Lockbox-Verstärkung im Proportional- und besonders im Integralteil<br />
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