Diplomarbeit Sebastian Nickel
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3.1. Anwendung des Pound-Drever-Hall-Verfahrens im Experiment<br />
lung der Spannung am Piezo des Resonators genutzt. Ändert sich die Resonanzfrequenz<br />
des Resonators also durch äußere Einflüsse, so wird am Piezo die Spannung angepasst,<br />
um den Resonator immer mit der Übergangsfrequenz von Rubidium resonant zu halten.<br />
Der Regelkreis sorgt dafür, dass das Fehlersignal immer auf Null bleibt, was dem Minimum<br />
an Transmission entspricht, also maximaler Einkopplung in den Resonator.<br />
Im Folgenden werden die Ergebnisse und die Genauigkeit dieser Stabilisierung diskutiert.<br />
3.1.1 Ergebnisse an Luft<br />
Der an Luft verwendete Aufbau zur aktiven Stabilisierung ist leicht verschieden von dem<br />
in Abschnitt 2.2.1 beschriebenen Vakuum-Aufbau. Der Resonatorhalter ist identisch mit<br />
dem im Vakuum verwendeten und auch der Halter für die Koppelfaser ist in seiner Form<br />
dem Vakuum-Halter ähnlich. Zur Positionierung der Fasern relativ zueinander wird ein<br />
System verwendet, was analog zu den beschriebenen attocube-Positionierern mit Schrittmotoren<br />
und einem zusätzlichen Piezoantrieb versehen ist. Zusätzlich zu den im Vakuum<br />
veränderbaren Achsen, kann die Faser in diesem Aufbau nicht nur entlang der Resonator-<br />
Achse und auf den Resonator zu bewegt werden, sondern auch noch die Fasertaille seitlich<br />
relativ zum Resonator in Position gebracht werden. Mit diesem, dem Vakuum-Aufbau<br />
vergleichbaren System, wurden erste Stabilisierungserfolge verzeichnet [41]. Eine untersuchte<br />
Mode mit Q = 1, 05 · 10 8 ist in Abbildung 3.2a dargestellt. Die aufgetragene<br />
Transmission ist dabei normiert auf den Maximalwert des Signals im nicht-resonanten<br />
Fall. Diese Normierung wird für alle folgenden Transmissions-Messungen vorgenommen.<br />
Das zugehörige Pound-Drever-Hall-Fehlersignal (Abbildung 3.2b) entsteht aus der mittels<br />
einer resonanten Photodiode aufgenommenen Transmission in der oben angegebenen<br />
Weise. Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine Lawinenphotodiode, deren verstärkender<br />
Schaltkreis jedoch frequenzselektiv arbeitet. Somit sorgt diese Schaltung bei 42,8 MHz<br />
für erhöhte Verstärkung. Die verwendeten Leistungen betragen bei dieser Messung mit<br />
der resonanten Photodiode 1–2 µW, was für ein sehr gutes Signal-Rausch-Verhältnis<br />
sorgt.<br />
Um die verbliebene Frequenzschwankung während der Stabilisierung zu charakterisieren,<br />
ist es nötig an das Transmissions-Signal des Trägers eine Lorentz-Kurve der Form<br />
U(ν) = U0 + 2A<br />
π<br />
∆ν<br />
4(ν − ν0) 2 + ∆ν 2<br />
(3.2)<br />
anzupassen. Hier sind ∆ν die Halbwertsbreite der Kurve, A die Amplitude, ν0 die Resonanzfrequenz<br />
und U0 ein Offset auf der Spannungsachse, das der maximalen Leistung<br />
entspricht. Dazu wird zuvor die Zeitachse über den bekannten Abstand von 85,6 MHz<br />
der Seitenbänder untereinander zu einer Frequenzachse geeicht. Für die Mode aus Abbildung<br />
3.2a ergibt sich hieraus eine Linienbreite von ∆ν = 3, 66 MHz, woraus die angegebene<br />
Güte von Q = 1, 05 · 10 8 berechnet wird.<br />
Aus der Lorentz-Kurve erhält man nicht nur die Linienbreite ∆ν der Mode, sondern<br />
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