Magazin 198106
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16 ZS·MAGAlIN 6/81<br />
THW-Hetfer paddeln mit<br />
dem Schlauchboot zu<br />
Gehöften, die '10m Wal<br />
.. r eingeschlossen<br />
.Ind.<br />
Bel Göttingen sammeln<br />
Bürger Teile Ihrer Habe<br />
auf höhergelegenen<br />
Grund.tücken.<br />
Mit dem Ablaufen das<br />
Wassers wird das Ausmaß<br />
der Schlden erst<br />
richtig sichtbar.<br />
Ebenfalls hochwasser·<br />
geSChädigt: das Gelän·<br />
de der Bundesgartenachau<br />
In Kas .. !.<br />
an, daß in einem Schweinestall über t 00<br />
Tiere ertranken . In einigen Orten drohte<br />
eine Ölpest, weil Heizöltanks aufgeschwemmt<br />
wurden . Eine zusätzliche Gefährdung<br />
entstand durch Minen, die aus<br />
den DDR-Grenzanlagen angeschwemmt<br />
wurden ; drei dieser Sprengkörper detonierten,<br />
glücklicherweise ohne Schaden<br />
anzurichten.<br />
Die Bundesbahn-Hauptstrecke von Hannover<br />
über Fulda nach Frankfurt, die durch<br />
das Werratal führt, wardurch Geröllmassen<br />
und Überschwemmungen VOllständig blokkiert.<br />
Infolge dieser Sperrung mußten täglich<br />
300 Fernzüge umgeleitet werden, es<br />
entstanden Verspätungen bis zu vier Stunden.<br />
Die Bundeswehr setzte hier Bergepanzer<br />
ein , um Schlamm und Geröll von<br />
den Gleisen zu räumen . Durch den Anstieg<br />
der Fulda wurde auch das am Flußufer<br />
gelegene Gelände der Bundesgartenschau<br />
in Kassel überflutet. Insgesamt standen<br />
allein in Niedersachsen t 7000 Hektar<br />
landwirtschaftliche Nutzfläche unter<br />
Wasser.<br />
Im Taunus ließ der 'Stundenlange Regen<br />
alle Bäche, die zu Main und Nidda führen,<br />
über die Ufer treten . Die Wasserrnassen<br />
überfluteten Straßen , Brücken, Häuser,<br />
Felder und Wiesen im gesamten Rhein<br />
Main-Gebiet. Dutzende von Blitzen schlugen<br />
in die Fahrleitungen der Bundesbahn<br />
ein, wodurch die Sicherungen in zahlreichen<br />
Verbindungsstellen schmolzen und<br />
der gesamte S-Bahn-Verkehr zum Erliegen<br />
kam . Die Hilfsorganisationen waren<br />
pausenlos bemüht, mit Sandsäcken weitere<br />
Wasserschäden abzuwenden und überflutete<br />
Keller leerzupumpen. Für das Stadtgebiet<br />
Frankfurt wurde von der Berufsfeuerwehr<br />
der Ausnahmezustand ausgerufen.<br />
Die Unwetterfront zog auch über Südwestdeutschland<br />
hinweg. Allerdings richteten<br />
hier weniger Regenfälle als vielmehr<br />
Sturm böen und heftige Gewitter große<br />
Schäden an. Über dem Schwarzwald erreichte<br />
der Gewittersturm Geschwindigkeiten<br />
bis zu 115 Stundenkilometer. Der<br />
Sturm riß Bäume um, die Straßen blockierten<br />
und Telefonleitungen unterbrachen.<br />
Auch Dächer wurden beschadigt und Antennen<br />
abgerissen. Durch Blitzschläge<br />
wurden Brände verursacht. Besonders aus<br />
dem Regierungsbezirk Freiburg und dem<br />
Raum Stuttgart wurden zahlreiche Brande<br />
gemeldet. Die Helfer waren im Dauereinsatz,<br />
um zu löschen, Keller auszupumpen<br />
und durch umgestürzte Bäume blockierte<br />
Verkehrswege wieder passierbar zu machen.<br />
Die Höhe der eingetretenen Schäden ist<br />
noch nicht zu übersehen, allein in Niedersachsen<br />
entstand an den Äckern ein Schaden<br />
von 30 Millionen Mark, im Südwesten<br />
beträgt der Schaden durch Brände über<br />
eine Million Mark.