27.02.2013 Aufrufe

Magazin 198106

Magazin 198106

Magazin 198106

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

oder Erkrankung im BasIsspital behan- hervor, daß der Ausgaben-Anteil des Zideli<br />

worden sein. Um dieses Ziel zu er- vilschutzes am Gesamthaushalt des<br />

reichen, müssen Basisspitäler für alle Bundes in diesem Jahr mit 167 Millio-<br />

Teile der Zivilbevölkerung und der Ar- nen Franken erstmals die Ein-Prozent-<br />

Presseschau<br />

des Auslands<br />

Koordinierter Sanitätsdienst -<br />

Katastrophenhilfe für Zivilbevölkerung<br />

und Armee<br />

Mit einer Änderung der Truppenordnung,<br />

die der Bundesrat in einer Botschalt<br />

an die eidgenössischen Räte beantragt,<br />

wird ein bedeutender Ausbau<br />

der Gesamtverteidigung eingeleitet. Die<br />

vorgesehene Neuorganisation der Sani-<br />

tatslruppe und der Lultschutzformationen<br />

schafft in der Armee die Grundlagen<br />

zur Verwirklichung des Koordinierten<br />

Sanitätsdienstes. Nach diesem Konzept<br />

werden bel einer landesweiten Ka-<br />

tastrophe oder im Kriegsfall alle verfügbaren<br />

sanitätsdienstlichen Mittel zusam-<br />

mengefaßt und in gleicher Weise für<br />

möglichst viele zivile und militärische<br />

PatIenten eingesetzt. Koordinierter Sanitätsdlenst<br />

heißt im besonderen, daß Militärspitäler<br />

auch für die Zivilbevölkerung<br />

und zivile Spitäler auch für die Armee<br />

zur Verfügung stehen . Koordinierter Sa-<br />

nitatsdienst bedeutet Zusammenwirken<br />

des offentliehen Gesundheitswesens<br />

des Bundes, der Kantone und Gemeinden,<br />

der Sanitatsdienste der Armee und<br />

des Zivilschutzes sowie privater Organimee<br />

möglichst nahe gelegen und die<br />

sanitätsdiensUichen Transporte so kurz<br />

wie nur möglich sein Das Konzept läßt<br />

sich verwirklichen , Indem die von den<br />

zivilen Behörden und der Armee bereitgestellten<br />

Basisspitäler allen Patienten<br />

offen stehen und die von den im Koordinierten<br />

Sanitätsdienst beteiligten Part-<br />

nern zur Verfügung stehenden Mittel<br />

derart aufeinander abgestimmt sind, daß<br />

gegenseitige Hilfeleistung möglich<br />

wird ...<br />

Der fortschreitende Ausbau des Zivilschutzes<br />

und die gegenwartige Bedrohungslage<br />

durch Massenvernichtungsmittel<br />

legen es nahe, die Lultschutztruppen<br />

nicht mehr in erster Linie "stark gefährdeten<br />

großen Gemeinden" zuzuwei-<br />

sen, sondern ihr Gros als Schwergewichtsmittel<br />

zur Bewaltlgung schwerer<br />

und ausgedehnter Schadenlagen den<br />

kantonalen Behörden zur Verfügung zuzuweisen<br />

. Durch umfassende Einsatzplanung<br />

werden die Lultschutzformationen<br />

auch weiterhin in der Lage sein, die<br />

Hilfeleistung in den ursprünglich bestimmten<br />

stark gefahrdeten großen Gemeinden<br />

zu übernehmen. Vorsorgliche<br />

Bereitstellung soll dabei auch den<br />

Agglomerationen zugute kommen . WesentIich<br />

bleibt, daß die kantonalen Führungs-<br />

und Katastrophenstäbe eine Reserve<br />

zum Einsatz auf ortlicher und<br />

überregionaler Stufe erhalten.<br />

Weitere Neuerungen bestehen darin,<br />

daß die Zahl der frei verfugbaren Lult-<br />

Marke unterschreiten und damit einen<br />

neuen Tiefenrekord aufweisen wird .<br />

Diese Entwicklung blieb nicht ohne Fol-<br />

gen. Das Bundesamt für Zivilschutz<br />

stellt im Geschaltsbericht 19ßO des<br />

Eidg . Justiz- und Polizei departements<br />

fest: In insgesamt 12763 Schutzbauten<br />

aller Art sind 248374 Personenschutzplätze<br />

errichtet worden, an die 107 Millionen<br />

Franken Bundesbeiträge ausbe-<br />

zahlt worden sind. Die von den Kanto-<br />

nen erteilten Zusicherungen an Schutzräume<br />

in privaten und öffentlichen Ge-<br />

bäuden haben parallel zur gegenwarti-<br />

gen Baukonjunktur spürbar zuge-<br />

nammen.<br />

Die neusten Zahlen des Bundesamtes<br />

für Zivilschutz zeigen, daß heute in der<br />

Schweiz 40/. Millionen Plätze in belülte-<br />

ten Schutz räumen sowie 1,8 Millionen<br />

Plätze in behelfsmaßig herrichtbaren,<br />

nicht künstlich belulteten Schutzräumen<br />

zur Verfügung stehen . Im weiteren ste-<br />

hen folgende Zivilschutzanlagen bereit:<br />

975 Kommandoposten aller Art (Ortskommandoposten,Sektorkommandopo-<br />

sten, Quartierkommandoposten usw.).<br />

535 sogenannte Bereitstellungsanlagen<br />

für die Einsatzelemente der Zivilschutz-<br />

organisationen sowie eine beachtliche<br />

Zahl sanitätsdienstlicher Anlagen : 90 ge-<br />

schützte Operationsstellen/ Notspitaler,<br />

285 Sanitatshilfsstellen, 675 Sanitätspo-<br />

sten; das bringt insgesamt 75000 Liegestellen<br />

unter Boden.<br />

sationen . Nach der Absicht des Bundes- sChutzformationen, die als Reserve für Diese beachtlichen Zahlen durfen aber<br />

rates soll die Reorganisation im Sanitäts- die Hilfeleistung auf interkantonaler Ebe- nicht darüber hinwegtäuschen, daß weidienst<br />

der Armee auf das Jahr 1983 ne zur Verfügung stehen, erhöht wird. te Teile der Schweiz, besonders ländliverwirklicht<br />

werden. Bis zu diesem Außerdem wird , wie der Direktor des ehe Gebiete, noch ohne Zivilschutzanla-<br />

Zeitpunkt haben womöglich auch die Bundesamtes für Luftschutztruppen, Bri- gen sind. Wenn jeder Einwohner bis im<br />

Kantone ihre Maßnahmen zu treffen . gadier Emanuel Stettler, darlegte, die Jahr 2000 einen Schutzplatz haben soll,<br />

Das Konzept des Koordinierten Sanitätsdienstes<br />

geht davon aus, daß keiner der<br />

Partner allein in der Lage wäre, die im<br />

Fall eines Krieges zu erwartende Zahl<br />

von Patienten ausreichend arztlieh zu<br />

betreuen. Es müßte nach Erklarung von<br />

Divislonär Andre Huber, Oberfeldarzt<br />

Gliederung der Truppenkörper, die bisher<br />

auf die Größe der zugewiesenen<br />

Ortschaft zugeschnitten war, vereinheitlicht.<br />

Durch leistungsfähigeres Material<br />

5011 im übrigen die Ausrüstung der Luftschutztruppen<br />

verbessert werden ...<br />

(Neue Zürcher Zeitung)<br />

müssen für diese Gebiete noch drin-<br />

gend Zivilschutzanlagen erstellt werden .<br />

Der Bau von großen Anlagen läßt sich<br />

dort am ehesten im Zusammenhang mit<br />

der Erstellung neuer öffentlicher Gebäu-<br />

de realisieren.<br />

Was aber, wenn der Bund zum betrefder<br />

Armee, an einer von Bundesrat fenden Zeitpunkt keine Subventionen im<br />

Chevallaz geleiteten Pressekonferenz im gewünschten Umfang zusichern kann ,<br />

Bundeshaus damit gerechnet werden,<br />

daß innerhalb von 24 Stunden dreimal<br />

mehr Patienten als normal Spitalpflege<br />

benötigen, fünfmal mehr Patienten chir-<br />

Zivilschutz In der Schweiz:<br />

Vollgas mit gezogener Handbremse?<br />

weil der Ausgabenplafond erreicht ist?<br />

Die Chance, einen zweckmäßigen<br />

Schutzraum für einen großen Teil der<br />

Bevölkerung zu bauen, dürfte für Geurgisch<br />

behandelt werden müssen und Viel wird vom Zivilschutz erwartet (je- meinden in dieser Situation auf Jahre<br />

zehnmal mehr Notfalle eingeliefert wer- dem Einwohner einen SChutzplatz bis hinaus vertan sein. Es stellt sich deshalb<br />

den. Um möglichst vielen Patienten, die ins Jahr 2000 gemaß Zivilschutzkonzep- heute die Frage, ob die Zivilschutzkon-<br />

Spital pflege benötigen, Überlebenschan- tion) , aber immer weniger erhält der zeption 71 bis ins Jahr 2000 unter den<br />

cen zu bieten, müssen diese sechs . nächstes Jahr zwanzigjährig werdende gegebenen Umständen noch zu realisie-<br />

Stunden nach ihrer Verletzung oder Er- "Sohn von seiner Multer Helvetia ": Aus ren ist.<br />

krankung in ein Basisspital eingeliefert dem neu esten Zahlenmaterial des Bun- Wressedienst des Schweizerischen<br />

und 24 Stunden nach ihrer Verletzung desamtes für Zivilschutz geht nämlich Zivilschutzverbandes, Bern)<br />

62 ZS-MAGAZIN 6/81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!