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Magazin 198106

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Wissenschaft<br />

& Technik<br />

Kombiniertes Kühl· und<br />

Atemschutzgerät<br />

Anläßlich der Ausstellung "Bergbau 'St"<br />

wurde ein neu entwickeltes Kühl- und<br />

Atemschutzgerät vorgestellt. Diese Neuentwicklung<br />

ermöglicht z. B. den Grubenwehren,<br />

für eine Einsatzzeit von anderthalb<br />

Stunden bei einer Gesamtwärmeabfuhr<br />

von 950 W unter Umgebungsbedingungen<br />

bis zu 70·C und hohen<br />

Feuchten, Menschen und Sachwerte zu<br />

bergen bzw. zu retten. Ein Ziel der Entwicklung<br />

war es, das Gerät so auszulegen,<br />

daß die notwendigen Arbeiten unter<br />

einem verträglichen Komfort ausgeführt<br />

werden können.<br />

Der Anzugträger wird von einem<br />

Außenanzug umgeben, der im Kopfbereich<br />

aus einer helmbedeckenden Kopfhaube<br />

besteht und einen Hände- und<br />

Fußschutz aufweist. Je nach Einsatzbedingungen<br />

(Temperatur und Feuchte)<br />

kann das Material des Außenanzuges<br />

modifiziert werden, damit sind Einsatzmöglichkeiten<br />

in extremen Umgebungsbedingungen<br />

gegeben. Der Außenanzug<br />

ist so beschaffen , daß der Wärmeeinfall<br />

von außen bei ausreichender Beweglichkeit<br />

des Geräteträgers minimiert<br />

wird . Er besitzt eine Wasserdampfsperre<br />

und ist bis zum Innenanzug hin mit einer<br />

Isolierschicht versehen. Seine Dreiteilung<br />

in Hose, Jacke und Kopfhaube<br />

sichert ein gutes biochemisches Verhalten.<br />

Der Innenanzug liegt eng an der<br />

Körperoberfläche des Geräteträgers an<br />

und dient zur Aufnahme des Kreislaufzwischenkälteträgers.<br />

Das Kreislaufmedium,<br />

das in parallelgeschalteten Kunststoffschläuchen<br />

geführt wird, ist ein<br />

Silikonöl, das bei tiefen Temperaturen<br />

(-SO·C) ausreichend dünnflüssig ist.<br />

Mit Hilfe der Förderpumpe, die von<br />

einem in dieser Pumpe integriertem<br />

CO,-Gasmotor betrieben wird, wird das<br />

Kreislaufmedium durch den Innenanzug<br />

und den Wärmetauseher gefördert. Während<br />

der Verweilzeit im Innenanzug<br />

nimmt das Kreislaufmedium die vom<br />

Geräteträger produzierte und durch den<br />

Außenanzug eingeströmte Wärmemenge<br />

auf und führt sie dem Wärmetauseher<br />

zu. Nach erfolgter Wärmeabgabe gelangt<br />

das Kreislaufmedium wieder in den Innenanzug<br />

und kühlt den menschlichen<br />

Körper. Zur Kühlung der warmen Umgebungsluft,<br />

die für die Atmung benötigt<br />

wird, sind am Wärmeaustauscher Kühlkanäle<br />

vorgesehen, die dem Geräteträger<br />

einen optimalen Atemluftkomfort gewährleisten.<br />

Deutsche Brandschutztechnik für die<br />

Volksrepublik China<br />

Ein Ulmer Nutzfahrzeug-Hersteller meidet<br />

verstärktes Interesse des Auslandes<br />

an deutscher Brandschutztechnik: So<br />

wurden Lieferverträge für Drehleiterfahrzeuge<br />

mit Abnehmern in Südamerika<br />

und Ostafrika abgeschlossen, während<br />

die Volksrepublik China erstmals drei<br />

Speziallöschfahrzeuge bestellt hat.<br />

Neben zwei Zumischerfahrzeugen<br />

(ZLF 40/120) wird ein Trockenlöschfahrzeug<br />

(TRO/LF 6000) geliefert. Das<br />

Bei vielen Einsätzen wird neben dem<br />

Wärmeschu tz auch Atemschutz erforderlich.<br />

Dieser wird durch das am Kühlgerät<br />

ankoppelbare Atemschutzgerät erreicht.<br />

Hierbei handelt es sich um ein<br />

Kreislaufgerät, das chemisch gebundenen<br />

Sauerstoff in Form von Kaliumdioxid<br />

besitzt. Die Sauerstofferzeugung beruht<br />

auf der Reaktion des Kaliumdioxides mit<br />

der Feuchtigkeit und dem Kohlendioxid<br />

in der Ausatemluft. Die dabei erzeugte<br />

Reaktionswärme führt zur Temperaturerhöhung<br />

der Einatemluft. Die aus dem<br />

Atembeutel kommende Einatemluft wird<br />

durch einen Kühlkanal am Wärmeaustauscher<br />

geführt und damit auf Normaltemperatur<br />

heruntergekühlt.<br />

An der Entwicklung dieses Gerätes waren<br />

neben norddeutschen Herstellerfirmen<br />

die HauptsteIle für das Grubenrettungswesen<br />

in Essen, die Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Unfallforschung in<br />

Dortmund sowie das Institut für Arbeitsphysiologie<br />

und Rehabilitatonsforschung<br />

der Universität Marburg und ihre Unterabteilung<br />

in Hessisch Lichtenau beteiligt.<br />

Gefördert wurden die Arbeiten vom<br />

BMFT.<br />

Trockenlöschfahrzeug , bestimmt für den<br />

Einsatz in petrochemischen Industrieanlagen,<br />

ist technisch besonders interessant<br />

(siehe Foto) : In den zwei Pulverbehältern<br />

werden je 3000 kg Löschpulver<br />

mitgeführt. Zwölf Nitrogenflaschen sorgen<br />

dafür, daß dieses Pulver in kürzester<br />

Zeit - in zweieinhalb Minuten -<br />

"ausgeblasen" werden kann. Zwei Pulverpistolen<br />

dienen als Schnellangriffseinrichtung.<br />

ZS-MAGAZIN 61S1 63

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