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84. Auktion - Auktionen Dr. Crott

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138<br />

Clemens Riefler München / System Schuler, Nr. 704,<br />

Höhe 1470 mm, Baujahr 1933<br />

Museale, astronomische Präzisonssekundenpendeluhr - nur<br />

3 Exemplare wurden von der Firma Riefler gebaut, diese stellen die<br />

Quintessenz der Entwicklung der Sekundenpendeluhren dar. Diese<br />

Uhr kam nie in den Handel, sie diente in den Riefler Laboratorien als<br />

Versuchsuhr.<br />

Geh.: lackierter, luftdichter Metallzylinder, Glasdom, Gusseisenaufhängung<br />

mit Justierschrauben. Werk: Pendelbock mit Achatscheiben,<br />

Schuler’sches Invar-Ausgleichspendel mit Stahlschneiden, Amplitudenablesemikroskop.<br />

Zusätzlich: Lampenwechsler, Steuergerät und Amplitudenregistrierungsgerät.<br />

Schuler-Uhr<br />

Im Jahre 1930 hatte Prof. <strong>Dr</strong>. Max Schuler aus Göttingen sich mit<br />

seiner neuen Erfindung eines freischwingenden Pendels zur Herstellung<br />

desselben an die Firma Cl. Riefler gewandt. Es war in jener Zeit der Ruf<br />

laut geworden nach noch größerer Genauigkeit in der Zeitmessung, um<br />

evtl. zeitliche Schwankungen der Erdschwere nachweisen, Längenänderungen<br />

durch Kontinentalverschiebungen genauer messen und Schwankunegn<br />

der Erdrotation feststellen zu können, indem man die Uhrzeit mit<br />

der astronomisch bestimmten Zeit verglich.<br />

Man was damals der Meinung, dass die hierzu verlangten Genauigkeiten<br />

nur mehr mit einem freischwingenden Pendel ohne Räderwerk erreicht<br />

werden könnten.<br />

Aus diesen Gründen wurde das Patent “Pendel für Zeitmesskunde Patent<br />

Nr. 561 269” von M. Schuler durch die Firma Cl. Riefler übernommen.<br />

Bei den ersten Versuchen mit einem freischwingenden Pendel wurde<br />

dieses zuerst mittels einer Riefler-Uhr synchronisiert. In den folgenden<br />

Jahren wurden dann mit M. Schuler so lange verschiedene Antriebskonstruktionen<br />

ausgearbeitet, bis es gelang, für dieses Pendel einen einwandfreien<br />

Selbstantrieb zu finden und es vom fremden Antrieb unabhängig zu<br />

machen. In der Endphase der Versuche etwa im Jahre 1937 ist es der Firma<br />

Cl. Riefler gelungen, eine Schuler-Uhr herzustellen, die die Gangergebnisse<br />

der bisherigen Riefler-Uhren noch verbesserte. Es sind Gangergebnisse<br />

von +/- 0,005 s/d erreicht worden. Dieses neue Uhrentype System Schuler<br />

hatte allerdings einen großen Nachteil, sie verlangte nämlich wesentlich<br />

mehr Wartung als die bisherigen Riefler-Präzisionspendeluhren.<br />

Dieser Uhrentyp erschien zur damaligen Zeit für die Zeitmessung revolutionierend,<br />

wenngleich sie wegen des erwähnten Nachteils der komplizierten<br />

Wartung nicht in Serienfertigung ging.<br />

Es sind nur drei Uhren dieses endgültigen Typs hergestellt worden.<br />

Quelle: Dieter Riefler, “Riefler-Präzisionspendeluhren 1890-1965”,<br />

München 1991, S. 104.<br />

Abgebildet und beschrieben in Dieter Riefler, “Riefler-Präzisionspendeluhren<br />

1890-1965”, München 1991, S. 104ff.

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