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WissenHeute Nr. 06/2004 - Deutsche Telekom Training GmbH ...

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Buchungsvorgang<br />

Um zu entscheiden, auf welche Konten ein<br />

Geschäftsvorfall zu buchen ist, ist zu klären,<br />

was bei dem Geschäftsvorfall in Bezug auf<br />

die Buchführung tatsächlich geschieht und<br />

welche Buchungsvorgänge ausgelöst werden.<br />

Es müssen Fragen gestellt und beantwortet<br />

werden wie:<br />

■ Was passiert durch einen bestimmten<br />

Geschäftsvorfall?<br />

■ Wie wirkt er sich auf Bilanz und/oder GuV<br />

aus?<br />

■ Werden nur Positionen der Bilanz berührt?<br />

Welche?<br />

■ Werden nur Positionen der GuV berührt?<br />

Welche?<br />

■ Werden Positionen in der Bilanz und in<br />

der GuV berührt? Welche?<br />

Dann wird ein so genannter Buchungssatz<br />

gebildet, der den Sachverhalt noch einmal<br />

zusammenfasst und zeigt, welche Konten mit<br />

welchen Beträgen im Soll und welche im<br />

Haben angesprochen werden müssen. Ein<br />

Buchungssatz ist so aufgebaut, dass er zunächst<br />

immer das Konto nennt, das im Soll,<br />

und dann das Konto nennt, das im Haben<br />

gebucht wird. Werden drei oder mehr Konten<br />

angesprochen, bleibt die Systematik die<br />

gleiche: Zuerst werden die Konten genannt,<br />

die im Soll, dann die Konten, die im Haben<br />

gebucht werden. Der Grundsatz lautet immer<br />

„Soll an Haben“.<br />

Vom Geschäftsvorfall zur Bilanz<br />

Die Vorgehensweise von der Analyse eines<br />

Geschäftsvorfalls, über die Bildung des<br />

Buchungssatzes bis hin zur Darstellung der<br />

Auswirkungen in der Bilanz wird im Folgenden<br />

anhand einiger einfacher Beispiele<br />

gezeigt. Es gelten dabei folgende Grundannahmen:<br />

■ Mehrwertsteuer bleibt unberücksichtigt<br />

■ Skonto oder andere Rabatte werden nicht<br />

angesetzt<br />

■ Anschaffungsnebenkosten werden nicht<br />

angesetzt<br />

Kauf einer Maschine gegen Bankverbindlichkeiten,<br />

Wert 30.000 Euro<br />

Mit dieser Maßnahme wird zunächst der<br />

Maschinenpark ausgebaut und somit das Anlagevermögen<br />

erhöht. Gleichzeitig erhöhen<br />

sich die Verbindlichkeiten, hier die Bankverbindlichkeiten.<br />

Insgesamt steigt damit die<br />

Bilanzsumme auf beiden Seiten, Aktiva und<br />

Passiva, um 30.000 Euro (Bilanzverlängerung).<br />

Mit dem Kauf der Maschine werden<br />

die Konten „Maschinen“ (gegebenenfalls<br />

gibt es hier ein spezifisches Maschinenkonto,<br />

z. B. für Fräs-, Dreh- oder Bohrmaschinen)<br />

und „Bankverbindlichkeiten“ angesprochen.<br />

Der Buchungssatz lautet daher:<br />

Maschinen 30.000 Euro an Bankverbindlichkeiten<br />

30.000 Euro<br />

Dieser Geschäftsvorfall lässt sich auch wie<br />

in Bild 8 darstellen: Ausgangspunkt ist eine<br />

stark verkürzte Bilanz vor der Buchung des<br />

Geschäftsvorfalles. Die vom Geschäftsvorfall<br />

betroffenen Konten sind hervorgehoben. Die<br />

einzelnen Buchungsschritte sind mit Pfeilen<br />

und Nummern bezeichnet. Zunächst werden<br />

der Buchungssatz gebildet und die Buchungen<br />

auf den Konten nachvollzogen. Das<br />

Maschinenkonto weist einen Anfangsbestand<br />

von 60.000 Euro (Bilanz alt) auf und verbucht<br />

einen Zugang von 30.000 Euro. Der neue<br />

Endbestand von 90.000 Euro wird in die<br />

Bilanz neu übernommen. Bei den Bankverbindlichkeiten<br />

beträgt der Anfangsbestand<br />

der Bilanz alt 90.000 Euro, hinzu kommt der<br />

Kredit für die Maschine, so dass der neue<br />

Endbestand von 120.000 Euro in die Bilanz<br />

neu zu übernehmen ist.<br />

Wird die Maschine aus einem vorhandenen<br />

Bankguthaben bezahlt, erhöht sich das Anlagevermögen.<br />

Allerdings wird in diesem Fall<br />

kein Passivkonto angesprochen, weil sich die<br />

Schulden nicht vergrößern. Stattdessen verringert<br />

sich das Bankguthaben, das ebenfalls<br />

zum Vermögen, dem Umlaufvermögen,<br />

gehört. Dieser Vorgang, der nur die Aktivseite<br />

der Bilanz anspricht, aber die Bilanzsumme<br />

unverändert lässt (Anlagevermögen<br />

nimmt zu, Umlaufvermögen nimmt ab), wird<br />

als Aktivtausch bezeichnet. Der Buchungssatz<br />

lautet:<br />

Maschinen 30.000 Euro an Bank<br />

30.000 Euro<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Auch dieser leicht geänderte Geschäftsvorfall<br />

lässt sich, wie der vorherige, anhand<br />

eines Schemas verfolgen, das in Bild 9 dargestellt<br />

ist.<br />

Zahlung von Gehältern durch Banküberweisung<br />

14.500 Euro<br />

Bei diesem Geschäftsvorfall entstehen dem<br />

Unternehmen Aufwendungen. Somit wird ein<br />

Teil der Buchung in der GuV vorgenommen.<br />

Der andere Teil betrifft wieder die Bilanz, weil<br />

das Bankguthaben (Umlaufvermögen) durch<br />

die Zahlung der Gehälter sinkt. Damit verringert<br />

sich auch die Bilanzsumme. Zudem wird<br />

der Gewinn in der GuV geschmälert und somit<br />

auch das Eigenkapital (die GuV wird über<br />

das Eigenkapital abgeschlossen), weil neue<br />

Aufwendungen entstehen. Insgesamt wird<br />

die Passivseite der Bilanz um 14.500 Euro<br />

verkürzt. Der Buchungssatz lautet:<br />

Gehälter 14.500 Euro an Bank 14.500 Euro<br />

Dieser Geschäftsvorfall ist in Bild 10 dargestellt.<br />

Dadurch, dass auch Veränderungen in<br />

der GuV vorgenommen werden, muss in<br />

diesem Beispiel ein Rechenschritt mehr als<br />

in den anderen Beispielen aufgenommen<br />

werden.<br />

Darüber hinaus gibt es Geschäftsvorfälle,<br />

bei denen mit einer Buchung drei oder mehr<br />

Konten angesprochen werden. In diesem<br />

Fall spricht man von zusammengesetzten<br />

Buchungssätzen. Ein Beispiel hierzu.<br />

Ein Kunde bezahlt eine Rechnung über<br />

1.000 Euro mit einem Scheck über 600 Euro<br />

und den Rest von 400 Euro gegen bar<br />

Durch einen Verkauf von Waren entstehen<br />

für das Unternehmen Forderungen an einen<br />

Kunden. Die Forderungen bleiben so lange<br />

bestehen, bis sie bezahlt (ausgeglichen)<br />

werden. Forderungen sind Bestandteil des<br />

Umlaufvermögens und werden auf der Aktivseite<br />

der Bilanz geführt. Im Beispiel besteht<br />

eine Forderung und der Kunde gleicht sie<br />

durch Bezahlung per Scheck und bar aus.<br />

Die Forderungen nehmen ab und der Kassen-<br />

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