WissenHeute Nr. 06/2004 - Deutsche Telekom Training GmbH ...
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Fehlerfrei Decodieren<br />
Eine neuartige Filtertechnik erlaubt es, GMSK-<br />
(Gaussian Minimum Shift Keying-)Signale mit<br />
einem Signal-Rausch-Verhältnis unter 0 dB<br />
praktisch fehlerfrei zu decodieren. Solche<br />
Systeme lassen sich mit einem vergleichsweise<br />
geringen Aufwand an Logik-Gattern<br />
für Bitraten bis über 10 Mbit/s realisieren.<br />
Die Schaltung eignet sich ohne jede Konfiguration<br />
für beliebige BT-Faktoren (Bandbreite<br />
B mal Periodendauer T).<br />
Bei der Übertragung von Funksignalen<br />
kommt bei vielen Systemen, z. B. beim Mobilfunksystem<br />
GSM (Global System for Mobile<br />
Communications) und dem Schnurlosstandard<br />
DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunication),<br />
eine digitale Frequenzmodulation<br />
zum Einsatz. Zur Reduzierung<br />
der Bandbreite werden die nahezu unendlich<br />
steilen Flanken der Digitalsignale gefiltert.<br />
Sehr weit verbreitet sind hier so genannte<br />
Gauß-Filter. Sie machen aus einem Digitalimpuls<br />
eine Glockenkurve (Bild 4).<br />
Als Frequenzmodulation wird meist ein Minimum<br />
Shift Keying (MSK) mit zusätzlicher<br />
Gauß-Filterung verwendet (GMSK). Bei MSK<br />
ist die Phasendrehung eines Trägers so mit<br />
dem Datensignal verknüpft, dass eine logische<br />
Eins eine Phasendrehung von +90°und<br />
eine Null eine Drehung von –90°innerhalb<br />
der Dauer eines Bits bewirkt. Bei zusätzlicher<br />
Gauß-Filterung wird der Knick im Phasenverlauf<br />
ausgerundet. Dadurch erreicht die<br />
Bild 4<br />
Bildung eines GSM-Signals<br />
(Quelle: Elektronik)<br />
Phasendrehung nicht mehr bei allen Bitkombinationen<br />
die Endwerte von ± 90°. Die<br />
Stärke der Filterung wird durch den so genannten<br />
BT-Faktor beschrieben.<br />
Um digitale Signale, die über den Funkweg<br />
als quasi-analoge Signale übertragen werden,<br />
ins Basisband zu verschieben, werden häufig<br />
Quadratur-Demodulatoren verwendet. Diese<br />
erzeugen aus dem modulierten Träger zwei<br />
orthogonale Schwingungen I und Q im Basisband,<br />
deren Vektorsumme die Phase des<br />
Signals S darstellt.<br />
Die Aufgabe, aus den beiden Signalen des<br />
Basisbands die Digital-Information herauszulesen,<br />
übernimmt der Decodierer. Am Eingang<br />
des Decodierers liegen die beiden<br />
analogen Signale I und Q, die durch A/D-<br />
(Analog/Digital-)Wandlung in parallele Digitalsignale<br />
umgeformt werden. Am Ausgang<br />
liefert er ein Digitalsignal und ein Taktsignal.<br />
Dieses Taktsignal wird auf dem Funkweg<br />
nicht mitübertragen. Es muss vom Decodierer<br />
phasenrichtig zu den Daten erzeugt<br />
werden.<br />
Die Rekonstruktion der Daten und die Erzeugung<br />
des zugehörigen Taktsignals werden<br />
erschwert durch Rauschen, das dem Analog-<br />
Signal in mehr oder weniger starkem Maße<br />
überlagert ist. Ziel jeder Entwicklung ist es,<br />
die Anzahl der durch das Rauschen verursachten<br />
Bitfehler so gering wie möglich zu<br />
halten. Als Maß dient die Bitfehlerrate BER<br />
(Bit Error Rate), welche die Anzahl der fehlerhaften<br />
Bits im Vergleich zur Gesamtzahl der<br />
übertragenen Bits ins Verhältnis setzt. Für<br />
technische Systeme wie Mobil- und Schnurlos-Telefone<br />
sollte die Bitfehlerrate kleiner<br />
als 0,001 sein.<br />
Grundsätzlich lässt sich die Funktion des<br />
Decodierers in die Aufgabenbereiche Reduzierung<br />
des Rauschens, Synchronisation auf<br />
den Datenstrom und Erkennung des Logiksignals<br />
einteilen. Das Rauschen wird dadurch<br />
reduziert, dass die Abtastrate, mit der die<br />
I- und Q-Signale erfasst werden, das Rauschspektrum<br />
nach oben begrenzt. Durch digitale<br />
Filterung über mehrere Abtastwerte wird die<br />
Rauschamplitude gedämpft.<br />
<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />
Der Beitrag beschreibt die experimentelle<br />
Realisierung eines GMSK-Decodierers mit<br />
Hilfe einer FPGA-(Field Programmable Gate-<br />
Array-)Schaltung, an der Bitfehler-Messungen<br />
durchgeführt wurden.<br />
Elektronik<br />
<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 6, S. 48–52<br />
Mobiler Datenfunk für gelbe Engel<br />
Der ADAC (Allgemeiner <strong>Deutsche</strong>r Automobil-<br />
Club) betreibt fünf Pannenhilfezentralen, die<br />
etwa drei Millionen Pannenmeldungen bearbeiten.<br />
Bis vor einigen Jahren disponierten<br />
die Zentralen die Einsatzfahrzeuge über analogen<br />
Sprechfunk. Einen deutlichen Produktivitätsschub<br />
brachte Mitte der Neunziger<br />
Jahre ein mobiles Datenfunknetz, das der<br />
ADAC noch im eigenen Haus betrieb. Damit<br />
verteilten die Pannenhilfezentralen die Aufträge<br />
auf elektronischem Weg mit wenigen<br />
Mausklicks an die Straßenwachtfahrer.<br />
Ein flächendeckendes Funknetz in Eigenregie<br />
zu betreiben, hat jedoch seinen Preis.<br />
Um auch in entlegenen Gebieten die Einsatzfahrzeuge<br />
zu erreichen, baute der ADAC zahlreiche<br />
Senderstandorte in Deutschland auf.<br />
Festverbindungen verbanden die Anlagen<br />
mit dem Unternehmensnetz. Störungen<br />
musste der Automobilclub selbst beheben.<br />
Beim ADAC suchte man nach einem externen<br />
Partner, der deutschlandweit ein flächendeckendes<br />
und zuverlässiges Kommunikationsnetz<br />
anbietet. Den Zuschlag erhielten<br />
die Tochter-Unternehmen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Telekom</strong>: T-Systems und T-Mobile. Das Netz<br />
der T-Mobile bot den GPRS-(General Packet<br />
Radio Service-)Standard flächendeckend<br />
und in ausreichender Verfügbarkeit an.<br />
Wegen seiner Erfahrung im Projektgeschäft<br />
wirkte T-Systems dabei als Generalunternehmer<br />
und zentrale Anlaufstelle für alle<br />
Leistungen.<br />
Den Straßenwachtfahrern steht nun ein<br />
flächendeckendes Funknetz zur Verfügung<br />
(Bild 5). Auf Grund des automatischen Handover<br />
müssen sie sich nicht jedes Mal neu anmelden,<br />
wenn sie den Funkbereich wechseln.<br />
Sollte dennoch die Datenverbindung<br />
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