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WissenHeute Nr. 06/2004 - Deutsche Telekom Training GmbH ...

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Beispiel<br />

Aus den drei oben genannten möglichen<br />

Sichtweisen wird für das folgende Beispiel<br />

die des so genannten allwissenden Betrachters<br />

ausgewählt, um die Visualisierung eines<br />

Value Model zu erläutern. In Bild 3 ist der<br />

starke Bezug zur Modellierung von Werten<br />

erkennbar. Neben der Darstellung eines Akteurs<br />

und einer Vielzahl von Akteuren, einem<br />

Marktsegment sind alle anderen Elemente<br />

wertbezogen. Ein Wertobjekt wird zwischen<br />

zwei Wertbasen, die in entsprechenden<br />

Schnittstellen anzutreffen sind, zwischen<br />

zwei Akteuren (entweder dediziert 7 oder allgemein<br />

als Gruppe oder Segment) ausgetauscht.<br />

Im Beispiel erhält ein Surfer von einem kostenlosen<br />

Internet Service Provider (ISP) einen<br />

Zugang zum Internet. Der Nutzer hat gegenüber<br />

dem ISP eine Möglichkeit, diesen Zugang<br />

zu beenden. Weiterhin erhält der Nutzer<br />

von einem lokalen Telefonanbieter eine<br />

Verbindung zum Telefonnetz und zahlt für<br />

diese ein Entgeld. Auch der ISP erhält vom<br />

Telefonanbieter eine Verbindung und entrichtet<br />

hierfür ein Entgeld. Aus dem Bild sind<br />

die Wertflüsse zu erkennen; eine Quantifizierung<br />

erfolgt ebenso wenig, wie eine Reihung<br />

zeitlicher Abfolgen 8 .<br />

Sonstiges<br />

Neben der Methodik der visuellen Darstellung<br />

ist es nicht versäumt worden, eine Anleitung<br />

im Sinne eines prozessorientierten Metamodells<br />

vorzuschlagen. Hierbei – und das<br />

zeichnet diese Arbeit beispielsweise gegenüber<br />

der von Boulton, Libert und Samek aus<br />

– wird stark auf E-Business-Situationen fokussiert,<br />

indem beispielsweise der erste Schritt<br />

im „Bekommen“ einer innovativen E-Commerce-Idee<br />

liegt. Interessant an dieser Stelle<br />

ist es, dass ausdrücklich die Ideenfindung<br />

erwähnt wird und nicht die Geschäftsidee<br />

einschließlich des noch nicht modellierten<br />

Geschäftsmodells „einfach so“ vorhanden<br />

ist. Ist eine Idee vorhanden, lassen sich die<br />

nachfolgenden Schritte in eine zeitliche Ordnung<br />

bringen:<br />

■ Identifizierung von Szenarien,<br />

■ Identifizierung von Akteuren,<br />

■ Entscheidung, ob der identifizierte Akteur<br />

als Einzelperson oder als Marktsegment<br />

dargestellt werden soll,<br />

■ Identifizierung von Wertobjekten, Wertbasen,<br />

Wertangeboten und Wertschnittstellen,<br />

■ Identifizierung von Wertaustauschen,<br />

■ Identifizierung von Szenariopfaden sowie<br />

■ Erstellung der Sichtweisen der allwissenden<br />

Darstellung und gegebenenfalls der<br />

eines einzelnen Akteurs und der einer<br />

Wertaktivität.<br />

Gegebenenfalls können einzelne Schritte<br />

wiederholt werden. Neben dem reinen Erstellen<br />

von Wertmodellen wird angeregt, dass<br />

weitere Sichtweisen erstellt werden und die<br />

modellierte E-Commerce-Idee beurteilt wird.<br />

Methodik von Osterwalder<br />

und Pigneur<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 3 Merkmale der Methodik von Osterwalder und Pigneur<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs-<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

Die Arbeiten von Osterwalder und Pigneur 9<br />

zur Darstellung eines E-Business-Modells<br />

verfolgen im Gegensatz zu den bereits vorgestellten<br />

Arbeiten einen stärkeren marktund<br />

produktorientierten Ansatz. Ein Geschäftsmodell<br />

ist danach nichts weiter, als der Auf-<br />

7 dedizieren: jemanden etwas zueignen, für ihn bestimmen.<br />

8<br />

Das Nicht-Vorhandensein von Darstellungsmöglichkeiten<br />

zeitlicher Abfolgen ist jedoch nur bei den grundlegenden<br />

Modellen zu bemängeln. In späteren Abbildungen sind so<br />

genannte Szenariopfade eingeführt.<br />

9<br />

Es haben weitere Autoren an den verschiedenen Arbeiten<br />

von Osterwalder und Pigneur mitgewirkt (siehe hierzu das<br />

Literaturverzeichnis). Da Osterwalder und Pigneur den Autorenkern<br />

bilden, sollen sie aus Gründen der Einfachheit und<br />

der besseren Verständlichkeit genannt werden.<br />

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