Kohlenstofffaserverstärkte thermoplastische ... - Ulaga Partner AG
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Die <strong>thermoplastische</strong> Lamelle<br />
Die Fortafil-Fasern hatten eine leichte Neigung zur Flusenbildung, konnten aber<br />
grundsätzlich erfolgreich verarbeitet werden. Wegen des im Vergleich zu anderen Produkten<br />
ungünstigen Festigkeits-Preis-Verhältnisses wurden aber diese Fasern nicht weiter<br />
in Betracht gezogen.<br />
Die preislich günstigen Tenax-Fasern konnten einwandfrei verarbeitet werden. Sie<br />
wurden schliesslich als mögliche Alternative zur ersten Wahl erachtet.<br />
Mit der Grafil-Faser gelang eine ähnlich gute Verarbeitung wie mit der Tenax-Faser.<br />
Die mechanischen Kennwerte sind ebenfalls ähnlich, der Preis der Grafil-Faser etwas<br />
höher und die Rovinglänge geringer. Die Grafil-Faser wurde deshalb leicht hinter der<br />
Tenax-Faser eingestuft.<br />
Das Produkt Sigrafil konnte ebenfalls gut mit der Imprägnierungsanlage verarbeitet<br />
werden. Da diese Faser aber eine verhältnismässig geringe Festigkeit und Bruchdehnung<br />
besitzt, war sie gegenüber den anderen Fasern nicht konkurrenzfähig.<br />
Mit der Faser T700S gelang eine einwandfreie Verarbeitung. Die Verfügbarkeit<br />
zweier verschiedener Rovinggrössen, beide fast verdrehungsfrei, erlaubt eine flexible<br />
Steuerung der Lamellensteifigkeit und die grosse Rovinglänge ermöglicht eine wirtschaftliche<br />
Verarbeitung. Die Ausführung 50C ist mit einem besonders geringen<br />
Schlichteanteilanteil (0.3%) versehen und verspricht deshalb eine sehr gute Haftung zu<br />
einer <strong>thermoplastische</strong>n Matrix. Wegen der beachtlichen Festigkeit wird trotz des höheren<br />
Preises ein gutes Preis-Leistungsverhältnis erzielt. Aus diesen Gründen wurde beschlossen,<br />
diese Faser für die Herstellung der <strong>thermoplastische</strong>n Lamelle einzusetzen.<br />
Die T1000-Fasern konnten ebenfalls gut verarbeitet werden. Dieses Produkt ist aber<br />
sehr teuer und daher wenig interessant für die Herstellung einer wirtschaftlichen Lamelle.<br />
Mit der Panex-Faser konnte keine befriedigende Verarbeitung durchgeführt werden.<br />
Die Rovings hatten viele Verdrehungen und zeigten eine starke Flusenbildung an den<br />
Umlenkstellen der Imprägnierungsanlage.<br />
2.2.2 Evaluierung des Matrixwerkstoffs<br />
Voraussetzungen für die Eignung als Matrixwerkstoff<br />
Unterhalb der Glasübergangstemperatur Tg befinden sich die amorphen Bereiche eines<br />
Kunststoffes im eingefrorenen Zustand (Glaszustand) und verleihen dem Werkstoff dadurch<br />
gute mechanische Eigenschaften, wobei die dazugehörige Sprödigkeit in Kauf<br />
genommen werden muss. Wird diese Temperatur überschritten, können Steifigkeit und<br />
Festigkeit um ganze Grössenordnungen abnehmen. Dies gilt vor allem für Kunststoffe<br />
mit wenigen oder keinen kristallinen Bereichen.<br />
Bei der Beurteilung der Einsatztauglichkeit von Kunststoffen kann für viele Kunststoffe<br />
die Glasübergangstemperatur als thermische Grenze betrachtet werden, bis zu<br />
welcher das entsprechende Bauteil mechanisch beansprucht werden kann.<br />
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