Landtag, Regierung und Gerichte 2001
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Ges<strong>und</strong>heit<br />
Eierteigwaren<br />
Eine Stichprobe von 20 ausgewählten Eierteigwaren, ausschliesslich<br />
Nassteigwaren, wurde einer Mehrfachprüfung<br />
unterzogen. Zum einen wurden die Produkte bis zum Ende<br />
der deklarierten Verbrauchsfrist knapp unterhalb der<br />
höchstzulässigen Lagertemperatur aufbewahrt <strong>und</strong> anschliessend<br />
in hygienisch-mikrobiologischer Hinsicht <strong>und</strong><br />
bezüglich des Cholesteringehaltes untersucht. Die Prüfparameter<br />
bei der mikrobiologischen Untersuchung umfassten<br />
neben Verderbniserregern auch Sporenbildner <strong>und</strong> andere<br />
potentiell ges<strong>und</strong>heitsgefährdende Keime, je nach Füllung.<br />
Mit Ausnahme einer Abweichung bezüglich des Eigehaltes<br />
waren sämtliche Ergebnisse einwandfrei.<br />
Eier<br />
Die Untersuchung von 8 Hühnerherden auf Salmonellen<br />
Enteritidis als Präventivmassnahme über gepoolte Eierproben<br />
ergab ausschliesslich negative Resultate. Die im Zusammenhang<br />
mit einem kollektiven Krankheitsausbruch in<br />
einem Beherbergungsbetrieb überprüfte Eierprobe war<br />
diesbezüglich ebenfalls negativ.<br />
Speziallebensmittel<br />
Unter dem Titel Speziallebensmittel, im besonderen Ergänzungsnahrung<br />
<strong>und</strong> Energy Drinks, werden Erzeugnisse auf<br />
den Markt gebracht, die sich häufig in einem schwierig zu<br />
beurteilenden Grauzonenbereich befinden. Nicht selten<br />
wird eine aufputschende, ges<strong>und</strong>heitsfördernde, schlankmachende<br />
oder aphrodisierende Wirkung versprochen.<br />
Immer öfter kommen Erzeugnisse mit exotischen Fruchtoder<br />
Gemüseextrakten in getrockneter, tablettierter Form<br />
oder als Instant-Getränke oder ähnliches auf den Markt.<br />
Zwei Speziallebensmittel <strong>und</strong> drei Getränke wurden beurteilt<br />
<strong>und</strong> beanstandet, andere Produkte wurden noch nicht<br />
abschliessend beurteilt.<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
Im Rahmen des ESA (EFTA-Überwachungsbehörde) koordinierten<br />
Überwachungsprogrammes für Rückstandshöchstegehalte<br />
auf Obst <strong>und</strong> Gemüse, ergänzt um das nationale<br />
Programm, wurden insgesamt 22 Obst- (Äpfel, Trauben<br />
<strong>und</strong> Erdbeeren) <strong>und</strong> 45 Gemüse-Proben (Tomaten,<br />
Kartoffeln, Spinat, Kopfsalat <strong>und</strong> verschiedene andere<br />
Salatarten) auf Pestizidrückstände (Herbizide, Fungizide<br />
<strong>und</strong> Insektizide) untersucht. Je eine Gemüse- <strong>und</strong> Obstprobe<br />
musste wegen einer Toleranzwertüberschreitung<br />
beanstandet werden.<br />
Vier Gemüseproben, zwei Kopfsalat <strong>und</strong> je eine Mangold<strong>und</strong><br />
Spinatprobe, wurden auf Katalysator-Elemente untersucht.<br />
Die Proben wiesen keine nennenswerte Belastung<br />
bezüglich Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Blei, Cadmium<br />
<strong>und</strong> Zink auf. Die Untersuchung wird in 5 Jahren an<br />
den gleichen Standorten wiederholt. Die durchgeführte<br />
Erhebung erfolgte im Rahmen einer Schwerpunktaktion<br />
zusammen mit den kantonalen Laboratorien der Region<br />
Ostschweiz <strong>und</strong> soll, flächenhaft ausgewertet, Auskunft<br />
über allfällige Auswirkungen des Katalysatoren-Einsatzes<br />
auf die Belastung Strassen- nahegelegener Anbauflächen<br />
geben.<br />
Die gleichzeitige Untersuchung der Gemüseproben auf<br />
ihre Nitratbelastung ergab ausschliesslich Gehalte unter<br />
den Toleranzwerten. Diese werden bei guter Herstellungspraxis,<br />
insbesondere bedarfsgerechter Düngung, nicht<br />
überschritten.<br />
Honig<br />
Im Rahmen der Honigkontrolle wurden 15 Proben aus der<br />
Frühjahrstracht erhoben <strong>und</strong> auf Streptomycin-Rückstände<br />
untersucht. Sämtliche Proben waren bezüglich dieses<br />
Antibiotikums negativ. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen<br />
einer grenzüberschreitenden Kampagne unter den<br />
Partnern der Internationalen Bodensee-Konferenz IBK.<br />
Hintergr<strong>und</strong> der Aktion bildet die Feuerbrand-Problematik<br />
im Obstbau. Es besteht die Befürchtung, dass das genannte<br />
Antibiotikum zur Zeit der Blüte unerlaubterweise zur<br />
Feuerbrandbekämpfung eingesetzt wird <strong>und</strong> auf diese Art<br />
zur Belastung des Honigs führt.<br />
Trinkwasser<br />
Die Überwachung der Trinkwasserqualität erfolgte wiederum<br />
über Probenahmen an den Zapfstellen beim Verbraucher.<br />
Anfang Juni <strong>und</strong> Anfang September wurden in je<br />
2 Kontrollgängen insgesamt 44 Trinkwasserproben erhoben.<br />
Die Probenahmen erfolgten in Restaurantküchen <strong>und</strong><br />
in Lebensmittelbetrieben. Alle Proben waren hygienischmikrobiologisch<br />
einwandfrei. Weitere Probenahmen in<br />
zwei öffentlichen Gebäuden <strong>und</strong> einem privaten Wohnhaus<br />
waren ebenfalls hygienisch-mikrobiologisch in Ordnung.<br />
Zufolge bau- <strong>und</strong> leitungsbedingter Ablagerungen<br />
wurden beim öffentlichen Gebäude die üblichen Spül-<br />
Anweisungen an den Hauswart erteilt. Beim Privathaushalt<br />
wurde die Überprüfung der grenzwertig eingestellten<br />
Enthärtungsanlage angeregt.<br />
Ergänzend zu den Netzkontrollen der Gemeindewasserversorgungen<br />
wurden 18 Trinkwasserproben im Alpengebiet<br />
erhoben. Während die Alpsennereien <strong>und</strong><br />
Restaurationsbetriebe über einwandfreie Trinkwasserqualität<br />
verfügen, mussten 8 von 11 anderen Proben aus<br />
diversen Alphütten beanstandet werden. Die Verantwortlichen<br />
wurden über die zu treffenden Massnahmen orientiert.<br />
In einem Heimbetrieb erkrankten 39 von 71 anwesenden<br />
Personen, überwiegend Kinder, an akuter Gastroenteritis.<br />
Die eingeleiteten epidemiologischen <strong>und</strong> diagnostischen<br />
Untersuchungen ergaben, dass die akuten Brech-Durchfälle<br />
mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auf Norwalklike<br />
Viren, sog. NLV-Infektionen, basieren. Das verantwortliche<br />
Personal wurde über die künftig zu treffenden Massnahmen<br />
informiert.<br />
Der Aufbau eines Qualitätssicherungssystems in den Wasserversorgungen<br />
der Gemeinden des liecht. Oberlandes<br />
wurde in beratender Funktion begleitet.<br />
Gewürze<br />
5 Gewürzproben aus je einem Herstellungs- <strong>und</strong> Handelsbetrieb<br />
wurden auf die Behandlung mit ionisierenden<br />
Strahlen untersucht. Bei einer Probe Knoblauchpulver aus<br />
China wurde die Behandlung mit ionisierenden Strahlen<br />
nachgewiesen. Die Behandlung war weder deklariert,<br />
noch vom dafür zuständigen B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit<br />
bewilligt. Die Probe wurde beanstandet <strong>und</strong> die dieser<br />
Probe entsprechenden Warenvorräte beschlagnahmt <strong>und</strong><br />
anschliessend vernichtet.<br />
Überwachung der parallelen Verkehrsfähigkeit<br />
Beauftragt mit der Durchführung des Marktüberwachungs-<br />
<strong>und</strong> Kontrollsystems wurden die Importe bei den<br />
Produktkategorien Futtermittel, Messgeräte, Arzneimittel,<br />
Lebensmittel, Kosmetika, Spielzeug, Tabak, Spirituosen<br />
<strong>und</strong> Medizinprodukte je nach Bereich vollständig oder<br />
zumindest stichprobenartig überprüft. Die Sichtung der<br />
relevanten Zolltarifpositionen erfolgt in der Regel monatlich,<br />
worauf die Importeure im Bedarfsfall in geeigneter<br />
Weise kontaktiert <strong>und</strong> die Importe nötigenfalls überprüft<br />
werden.