Landtag, Regierung und Gerichte 2001

Arbeitsmarkt / Arbeitsvermittlung
Arbeitsmarkt
In der liechtensteinischen Wirtschaft waren per 31. Dezember
2001 ca. 29 000 Arbeitskräfte beschäftigt (31.12.2000:
27 529), davon 11 586 als Grenzgängerinnen und Grenzgänger
(Zupendler). Rund 37% der Arbeitsplätze waren
durch Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner besetzt.
Charakteristisch für den liechtensteinischen Arbeitsmarkt ist
die knapp 54%ige Beschäftigung im Dienstleistungssektor,
gefolgt von ca. 45% Industrie- und Handwerksstellen.
Arbeitsvermittlung
Durch die Zusammenarbeit mit vier privaten Stellenvermittlungsfirmen
konnte die Qualität der Betreuung weiter verbessert
werden. So werden heute zirka 70 Arbeitslose von
einem Berater betreut. Als direkte Folgerung können die
individuelle Situation und die berufliche Qualifikation der
Stellensuchenden heute detaillierter festgestellt und entsprechende
Massnahmen getroffen werden. Durch den Einbezug
privater Personalberater konnten auch die persönlichen
Bemühungen um eine Anstellung bei sämtlichen als arbeitslos
gemeldeten Personen intensiver kontrolliert werden. Bei
ungenügenden persönlichen Bemühungen oder wenn Aufforderungen
der Berater nicht befolgt werden, kann das
Amt für Volkswirtschaft Verfügungen erlassen (z.B. Einstellungen
im Bezug des Arbeitslosenversicherungs-Taggeldes).
Eine wirksame Bekämpfung der Arbeitslosigkeit setzt vernetztes
Denken und Zusammenarbeit privater wie öffentlicher
Arbeitsvermittler voraus. Diesem Ziel kann mit dem
Einbezug privater Stellenvermittlungen in bemerkenswerter
Weise näher gerückt werden.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahre 2001
Die Arbeitslosigkeit verzeichnete im März 2001 mit 264 Personen
(ALV-anspruchsberechtigte und ALV-nicht-anspruchsberechtigte)
ihren Tiefstand und erreichte dann Ende Jahr
den Höchststand von 354 Personen. Seit September dieses
Jahres stieg die Arbeitslosigkeit wieder permanent an.
Durchschnittliche Anzahl ALV-anspruchsberechtigte
Personen
Im Berichtsjahr bezogen durchschnittlich 230 Personen pro
Monat Arbeitslosenentschädigung (Vorjahr 218). Im Jahresverlauf
blieb die Arbeitslosenzahl ziemlich stabil und stieg
erst gegen Jahresende merkbar an.
2001 Total ALV-Anspruchs- Nicht ALV-Anspruchs- Offene
Arbeitslose berechtigte berechtigte Stellen
Januar 288 230 58 32
Februar 274 215 59 32
März 264 209 55 49
April 272 222 50 34
Mai 273 218 55 39
Juni 270 215 55 37
Juli 278 228 50 19
August 269 215 54 36
September 273 221 52 43
Oktober 289 233 56 71
November 338 266 72 67
Dezember 354 289 65 66
Zu-und Abgänge von stellensuchenden Personen
Insgesamt haben sich im Berichtsjahr 2001 rund 800 stellensuchende
Personen angemeldet und ca. 730 wieder
abgemeldet. Dies zeigt auch die hohe Fluktuation von ca.
1500 stellensuchenden Personen, welche durch die Arbeitsvermittlung
bewältigt wurde.
Wirtschaft
Definitionen
ALV-anspruchsberechtigt sind Personen, die Anspruch auf
Arbeitslosenentschädigung haben (arbeitslos, anspruchsberechtigt
und vermittelbar)
–ALV-nicht-anspruchsberechtigt sind arbeitslose Personen,
welche die ALV-Anspruchsvoraussetzungen nicht erfüllen,
z.B. keine oder zu kurze Beitragsdauer (mind. 6 Monate
während der letzten zwei Jahre)
–Übrige Stellensuchende sind Personen, welche sich aktuell
in einem Arbeitsverhältnis befinden. Sie stehen in der
Kündigungszeit oder suchen ohne erfolgte Kündigung
eine neue Stelle über das Amt für Volkswirtschaft.
Die untenstehende Grafik zeigt, dass die Zahl der arbeitslos
gemeldeten Personen tendenziell ansteigend ist. Diese Tendenz
ist auf die unsichere Wirtschaftslage zurückzuführen.
Bei den ALV-Anspruchsberechtigten ist seit September wieder
eine Zunahme zu verzeichnen. Der Trend kann der
unten aufgeführten Grafik entnommen werden.
Vergleich Arbeitslosenquote 2000 und 2001
Abnahme der durchschnittlichen Arbeitslosenquote um 0,1
Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote
lag im Berichtsjahr zwischen 1,0 % (Februar) und
1,3 % (Dezember). Im Vorjahr lagen die Quoten ebenfalls
zwischen 1,0 % und 1,3 %. Die Arbeitslosenquote errechnet
sich aus der Zahl der Arbeitslosen in Relation zur Zahl
der in Liechtenstein Beschäftigten.
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