Landtag, Regierung und Gerichte 2001
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208<br />
Soziales<br />
handlungen» festgelegt. In Zusammenarbeit mit dem CDCS<br />
organisierte das deutsche «B<strong>und</strong>esministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend» eine europäische Konferenz<br />
über «die Rolle der sozialen Dienste für eine nachhhaltige<br />
Sozialentwicklung». An dieser Konferenz, die vom 25. -26.<br />
Oktober in Berlin stattfand, war Liechtenstein durch Mitarbeiter<br />
des Amtes vertreten. «Nachhaltigkeit» ist auch im Sozialbereich<br />
ein zunehmend diskutiertes Thema. Von politischer Seite<br />
wurde anerkannt, dass die Sozialen Dienste einen wichtigen<br />
Beitrag zur sozialen Integration aller Bevölkerungsteile leisten.<br />
Zu den Themen Drogenpolitik <strong>und</strong> Suchtfragen gab es eine<br />
Reihe von internationalen Aktivitäten. Die Schweiz lud<br />
hochrangige Vertreter zu einem trilateralen Treffen mit<br />
Österreich <strong>und</strong> Liechtenstein nach Feldkirch ein, um ihre<br />
aktuelle Cannabispolitik zu erörtern. Die liechtensteinische<br />
Delegation wurde von <strong>Regierung</strong>srat Hansjörg Frick angeführt.<br />
Das Forum Drogenkoordination, eine Vereinigung der<br />
Suchtbeauftragten der EUREGIO Bodensee, beschäftigte<br />
sich in ihrer dritten Sitzung in Konstanz mit der Bildung<br />
eines Netzwerkes. In Schaan wurde am 24. November im<br />
Rahmen einer Pressekonferenz des INTERREG II Projektes<br />
«grenzüberschreitende Sucht- <strong>und</strong> Drogenprävention» die<br />
neuen interaktiven Präventionsmedien «Alkohol & Co»<br />
sowie «JUPI - Jugendprävention International» vorgestellt<br />
(s. näheres unter Kommission für Suchtfragen).<br />
Das Amt wirkt im Vorstand der Schweizerischen Konferenz<br />
für öffentliche Sozialhilfe (SKOS) mit. In der SKOS sind die<br />
kantonalen Sozialdirektorien, die Sozialhilfeämter aller Kantone<br />
sowie Nichtregierungsorganisationen vertreten. Zu<br />
erwähnen sind ein Beschluss betreffend Anpassung des<br />
Gr<strong>und</strong>bedarfs für den Lebensunterhalt an die Teuerung<br />
sowie die Diskussion zu den Themen «Komplementärer<br />
Arbeitsmarkt» <strong>und</strong> «Zugangsbarrieren zur Sozialhilfe».<br />
Für den «US Government Human Rights Report on Liechtenstein»<br />
waren Fragen zu beantworten. Erschienen ist der<br />
erste Länderbericht Liechtensteins zur Beseitigung jeder<br />
Form von Rassendiskriminierung, der von der UNO erstellt<br />
worden ist <strong>und</strong> in dessen Beantwortung auch das Amt eingeb<strong>und</strong>en<br />
war.<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Erstmals aufgelegt wurde eine Broschüre mit einer Auflistung<br />
sämtlicher Dienstleistungen, die die Klienten in<br />
Anspruch nehmen können. Neu erstellt wurde ein Ratgeber<br />
bzw. eine Informationsbroschüre über die Wirtschaftliche<br />
Sozialhilfe. Als Drittes wurde die vergriffene Amtsbroschüre,<br />
die die Aufgaben <strong>und</strong> die Organisation beschreibt, neu<br />
herausgegeben. In Zukunft werden Amtspublikationen<br />
auch in anderen Sprachen erscheinen. Dadurch soll der<br />
Zugang zu Informationen <strong>und</strong> Dienstleistungen für fremdsprachige<br />
Klienten verbessert werden.<br />
Im Berichtsjahr erstellte das Amt gemeinsam mit dem<br />
Gleichstellungsbüro eine Broschüre zur «Familienförderung<br />
in Liechtenstein», welche von der <strong>Regierung</strong> herausgegeben<br />
wurde. Der kleine Ratgeber informiert über die staatlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Angebote zur Familienförderung in Liechtenstein,<br />
von Familienzulagen, über Leistungen r<strong>und</strong> um die<br />
Mutterschaft, Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Erwerb, zum<br />
Themenbereich Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, über Freizeitangebote,<br />
die Integration ausländischer Familien, Mietbeihilfen<br />
<strong>und</strong> Steuervorteile für Familien, das Versicherungssystem bei<br />
Krankheit bis hin zu Hilfen in Notsituationen. Die informative<br />
Broschüre wurde an alle Haushalte im Land gesandt.<br />
Im Auftrag der <strong>Regierung</strong> organisierte das Amt im Januar<br />
einen «Liechtensteinischen Familientag». Ziel dieses Tages<br />
war es, die Bevölkerung auf die neu erstellte Broschüre<br />
«Familienförderung in Liechtenstein» aufmerksam zu<br />
machen <strong>und</strong> für diesen Tag die Familie in den Mittelpunkt<br />
zu stellen.<br />
Im Rahmen seiner Vortragstätigkeit referierte der Amtsvorstand<br />
über private <strong>und</strong> öffentliche Sozialhilfe (Lions Club<br />
Liechtenstein), Gewaltpräventionsprogramme in FL (Landespsychologentag<br />
Stuttgart), Drogenpolitik (Bregenz), <strong>und</strong><br />
Integration Arbeitspsychologie (Brixen). Das Amt kam seinem<br />
Informationsauftrag über Pressemitteilungen, Medienorientierungen<br />
<strong>und</strong> Interviews nach. Die einheimischen<br />
Medien zeigten sich an der Arbeit des Amtes <strong>und</strong> an sozialen<br />
Themen sehr interessiert <strong>und</strong> berichteten zahlreich über<br />
ein breites Spektrum: Suchtthemen, Drogenpolitik, Revision<br />
des Jugendgesetzes, Tag des Kindes, sexueller Missbrauch<br />
von Kindern, Gewalt, Armut, Integrationsförderung,<br />
Rechtsradikalismus, Bewährungshilfe sowie Statements<br />
zum Terroranschlag in New York.<br />
Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Koordination<br />
Das Amt nahm seinen Auftrag als staatliches Aufsichts- <strong>und</strong><br />
Koordinationsorgan in verschiedenster Weise wahr. Dazu<br />
gehören neben zahlreichen bilateralen Kontakten mit Partnerorganisationen<br />
<strong>und</strong> Einsitz in Vorstandsgremien verschiedene<br />
Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Koordinationsorgane.<br />
Der Koordinierungsausschuss für Altersfragen, der 1999<br />
von der <strong>Regierung</strong> eingesetzt worden war <strong>und</strong> aus Vertretern<br />
des Seniorenb<strong>und</strong>es, des Verbandes der Familien- <strong>und</strong><br />
Krankenpflege, des Seniorenkollegs, der Stiftung Alters<strong>und</strong><br />
Krankenhilfe <strong>und</strong> des Amtes für Soziale Dienste<br />
besteht beschäftigt sich unter dem Vorsitz des Amtsvorstandes<br />
mit folgenden Themen:<br />
Die auf 1. Oktober, den Tag der älteren Menschen, geplante<br />
Veranstaltung wurde mangels Interesse abgesagt. Es wurde<br />
entschieden, auch im Jahre 2002 auf eine derartige Veranstaltung<br />
zu verzichten, jedoch anlässlich des 1. Oktobers die<br />
erste Ausgabe der Seniorenzeitung zu präsentieren. Für die<br />
Seniorenzeitung wurde ein Konzept erstellt, die Finanzierung<br />
sichergestellt sowie mit der Zusammenstellung eines<br />
Redaktionsteams begonnen. Neben dem Zeitungsprojekt<br />
bildet die auf 2002 geplante Altersstudie einen Arbeitsschwerpunkt.<br />
Die Koordinationsgruppe Wohnen (KOWO), die sich aus leitenden<br />
Verantwortlichen des Vereins für Betreutes Wohnen,<br />
des Heilpädagogischen Zentrum, der Stiftung Liecht.<br />
Alters- <strong>und</strong> Krankenhilfe, des Landesphysikats <strong>und</strong> des<br />
Amtes für Soziale Dienste zusammensetzt, diskutierte insbesondere<br />
die Versorgung von multipel Behinderten im<br />
Ausland. Es wurde die Feststellung gemacht, dass Behinderte<br />
in der Schweiz untergebracht werden, obwohl es gute<br />
Angebote im Inland gibt. Die Arbeitsgruppe hat sich die<br />
Aufgabe gestellt, wie die Angehörigen besser auf die eigenen<br />
Möglichkeiten aufmerksam gemacht werden können.<br />
Andererseits gilt es laufend zu analysieren, ob ein Bedarf<br />
dafür besteht, neue Angebote für bestimmte Klientengruppen<br />
mit besonderen Störungsbildern zu schaffen. Ungelöst<br />
sind auch finanzielle Probleme im bilateralen Verhältnis zu<br />
einzelnen Kantonen bezw. mit der Schweiz. Währenddessen<br />
die entsprechenden Restdefizite bei Personen, die in<br />
Liechtenstein wohnhaft <strong>und</strong> in schweizerischen Heimen<br />
untergebracht sind, von der Sozialhilfe übernommen werden,<br />
funktioniert dies im Gegenzug nicht oder nur teilweise<br />
(s.w.u.).<br />
Es wurde auch festgestellt, dass ein Bedürfnis besteht, eine<br />
gemeinsame Broschüre über die verschiedenen Arbeitsprojekte<br />
in Liechtenstein (Arbeitsprojekt Brandis, Arbeitsprojekt