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Landtag, Regierung und Gerichte 2001

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Amt für Umweltschutz<br />

Amtsleiter: Ing. HTL Theo Kindle<br />

An der Rheinministerkonferenz vom 29. Januar <strong>2001</strong> in<br />

Strassburg hat Liechtenstein zugesichert die im Dezember<br />

2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie zeitgerecht<br />

umzusetzen. Dabei sollen die bestehenden Strukturen<br />

der regionalen <strong>und</strong> internationalen Zusammenarbeit bestmöglich<br />

genutzt werden. Es betrifft dies insbesondere die<br />

Internationale <strong>Regierung</strong>skommission Alpenrhein, die Internationale<br />

Gewässerschutzkommission für den Bodensee<br />

sowie die Kommission Umwelt der Internationalen Bodenseekonferenz.<br />

Der Erlass des neuen Gewässerschutzgesetzes hat sich weiter<br />

verzögert. Die überarbeitete Gesetzesvorlage kommt<br />

erst 2002 in den <strong>Landtag</strong>. Sie enthält auch die erforderlichen<br />

Bestimmungen für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Beim baulichen Gewässerschutz waren der Ausbau der Kläranlage<br />

Bendern <strong>und</strong> die Projektierung des Abwasserkanals<br />

Balzers-Triesen die gewichtigsten Arbeiten im Berichtsjahr.<br />

Die Qualität der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächengewässer wurde<br />

programmgemäss weiter überwacht. Dabei zeigte sich eine<br />

deutliche Verbesserung des Gütezustandes des Binnenkanals<br />

unterhalb der am 5. Juni 2000 ausser Betrieb gesetzten<br />

Kläranlage Vaduz.<br />

Zum Schutz der bedrohten Fischarten <strong>und</strong> -bestände wurden<br />

weitere spezielle Untersuchungen des Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

der Fische durchgeführt. Als Ursache werden ökotoxikologische<br />

Stoffe, die entweder nicht oder nur schwer<br />

abbaubar sind, vermutet. Liechtenstein beteiligte sich am<br />

«Projekt Netzwerk Fischrückgang Schweiz (Fischnetz)«, welches<br />

die Ursachen des Fischrückgangs in der Schweiz <strong>und</strong><br />

im Fürstentum Liechtenstein untersucht.<br />

Im Bereich Luftreinhaltung lag das Schwergewicht bei den<br />

Kontrollen aller Feuerungsanlagen, den Blockheizkraftwerken,<br />

den Tankstellen <strong>und</strong> Holzfeuerungsanlagen. Insgesamt<br />

mussten acht Klagen behandelt werden. Innerhalb des Aufbaus<br />

des Emissionskatasters konnte der Bereich Verkehr<br />

erstmals erhoben werden. Seit <strong>2001</strong> wird die Immissionsbelastung<br />

gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen unter<br />

dem Namen Ostluft durchgeführt. Die Erfahrungen sind<br />

sehr positiv. Hinsichtlich der Messwerte wird auf das zweite<br />

Jahr von Ostluft zu warten sein, um abschätzen zu können,<br />

ob die früher gemessenen Werte direkt mit den neuen<br />

Erhebungen verglichen werden können, da im Rahmen von<br />

Ostluft einige Änderungen an den Messgeräten vorgenommen<br />

werden mussten.<br />

Die Deponien, Kompostplätze <strong>und</strong> Altstoffsammelstellen<br />

wurden regelmässig kontrolliert <strong>und</strong> die Abfallmengen<br />

erfasst. Zusammen mit den Gemeinden konnten die Arbeiten<br />

zur Mitbenutzung der Reaktordeponie Lienz weit vorangebracht<br />

werden. Das Projekt «Datenerfassungsprogramm<br />

für liechtensteinische Sonderabfallentsorgungsbetriebe»<br />

konnte abgeschlossen werden.<br />

Im Bereich Tank- <strong>und</strong> Feuerungswesen wurde der neue<br />

EDV-gestützte Anlagenkataster weiter ausgebaut <strong>und</strong> die<br />

Einträge bereinigt.<br />

Im Bereich umweltgefährdende Stoffe beteiligte sich Liechtenstein<br />

an der gesamtschweizerischen Untersuchung von<br />

Umwelt, Raum, Land- <strong>und</strong> Waldwirtschaft<br />

PCB-haltigen Betonfugendichtungen. Zudem konnten die<br />

ersten Ergebnisse der Radonuntersuchungen präsentiert<br />

werden.<br />

Im Rahmen des Marktüberwachungs- <strong>und</strong> Kontrollsystems<br />

wurde die Inspektionstätigkeit in den Industrie- <strong>und</strong> Gewerbebetrieben<br />

weitergeführt. Bei der Störfallvorsorge zeigte<br />

sich, dass mindestens neun Betriebe unter die Berichtspflicht<br />

mit entsprechender Schutzmassnahmenplanung fallen.<br />

Die bestehende Zusammenarbeit der Umweltämter des Fürstentums<br />

Liechtenstein <strong>und</strong> der Ostschweizer Kantone<br />

wurde im Berichtsjahr weiter verstärkt. Das Amt für<br />

Umweltschutz fungierte im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Internationalen Bodenseekonferenz ab März<br />

<strong>2001</strong> befristet für ein Jahr als Anlaufstellen für Fragen der<br />

Nachhaltigen Entwicklung.<br />

Die koordinierte Erfassung <strong>und</strong> Darstellung der Umweltdaten<br />

als Basis für eine gezielte Berichterstattung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde intensiv weitergeführt.<br />

Allgemeines<br />

Die <strong>Regierung</strong> hat auf Antrag der Vorsteherkonferenz den<br />

Bericht <strong>und</strong> Antrag zum Erlass eines neuen Gewässerschutzgesetzes<br />

im Juni <strong>2001</strong> den Gemeinden nochmals zur<br />

Vernehmlassung vorgelegt. Die eingelangten Stellungnahmen<br />

werden in eine neue Vorlage aufgenommen, welche<br />

2002 dem <strong>Landtag</strong> zur Beratung vorgelegt wird.<br />

Die Revision des Luftreinhaltegesetzes hat sich aufgr<strong>und</strong><br />

weiterer Abklärungen mit den Gemeinden <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Ämtern zu Spezialfragen verzögert. Der Gesetzesvorschlag<br />

sollte nun im Jahre 2002 dem <strong>Landtag</strong> unterbreitet<br />

werden.<br />

Die Vorbereitung eines Altlastengesetzes erforderte noch<br />

detaillierte juristische Abklärungen. Im Jahre 2002 sollte<br />

eine Vorlage in die Vernehmlassung geschickt werden können.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten zu einem Lärmschutzgesetz mussten<br />

aus Zeitgründen zurückgestellt werden.<br />

Betreffend die Übernahme der Verordnung über den<br />

Umgang mit Organismen in der Umwelt (Freisetzungsverordnung,<br />

FrSV) sowie der Verordnung über den Umgang<br />

mit Organismen in geschlossenen Systemen (Einschliessungsverordnung,<br />

ESV) in die Anlagen zum Zollvertrag wurden<br />

weitere Vorbesprechungen geführt.<br />

Organisation der Umweltschutzverwaltung<br />

Das Archiv der ehemaligen Abteilung Luftreinhaltung des<br />

Amtes für Volkswirtschaft wurde vollständig aufgearbeitet.<br />

Von der vom Amt für Umweltschutz geleiteten Arbeitsgruppe<br />

Umwelt <strong>und</strong> Verwaltung wurde als Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

Neuausrichtung ein Bericht über die bisherigen Projekte<br />

ausgearbeitet.<br />

Die bereits bestehende Zusammenarbeit der Umweltämter<br />

des Fürstentums Liechtenstein <strong>und</strong> der Ostschweizer Kantone<br />

wurde weiter verstärkt. Damit können Kosten gespart<br />

<strong>und</strong> die Qualität des Vollzugs verbessert werden.<br />

Im Rahmen der Arbeit in der Internationalen Bodenseekonferenz<br />

arbeitete das Amt für Umweltschutz in der Kommission<br />

Umwelt <strong>und</strong> in der Projektsteuerungsgruppe zur Nachhaltigen<br />

Entwicklung mit. Das Amt für Umweltschutz arbei-<br />

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