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Landtag, Regierung und Gerichte 2001

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Liechtenstein war bei den Resolutionen zu Afghanistan<br />

(Konsens) <strong>und</strong> Iran (abgestimmt) besonders engagiert, um<br />

einer Politisierung der Menschenrechtsthematik entgegenzuwirken.<br />

Kein Konsens konnte über die Resolution Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> Terrorismus gef<strong>und</strong>en werden, obwohl<br />

sich alle Verhandlungspartner darüber einig waren, dass<br />

eine Uneinigkeit in dieser Frage angesichts der aktuellen<br />

Situation politisch ein besonders schlechtes Zeichen setze.<br />

Der Text scheiterte schliesslich in erster Linie an der Weigerung<br />

der Haupteinbringer, auf die Feststellung zu verzichten,<br />

dass Terroristen Menschenrechte verletzten, welche für<br />

westliche Staaten aus völkerrechtlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Gründen unakzeptabel ist.<br />

Zum Bereich der Frauenrechte wurde erneut eine ganze<br />

Reihe von Resolutionen verabschiedet, u.a. über den Follow-Up<br />

zur Vierten Weltfrauenkonferenz in Beijing <strong>und</strong> die<br />

Arbeiten von CEDAW, welchem mehr Sitzungszeit eingeräumt<br />

wurde. Aus dem Sozialbereich ist eine Initiative Mexikos<br />

zu einer Konvention über die Rechte von behinderten<br />

Personen besonders erwähnenswert - dieser Text war nicht<br />

zuletzt deshalb umstritten, weil er unter dem Tagesordnungspunkt<br />

Menschenrechte aufgelegt wurde <strong>und</strong> trotz<br />

mangelnden Vorbereitungsarbeiten eine Konvention präjudizieren<br />

wollte. In letzter Minute konnte hier der Konsens<br />

noch gerettet werden. Die Vorbereitungen für die Zweite<br />

Weltversammlung über das Altern (Madrid, April 2002)<br />

wurden nach Abschluss der Arbeiten des Dritten Ausschusses<br />

in einem Vorbereitungsausschuss weitergeführt.<br />

Insgesamt fanden die Arbeiten des Dritten Ausschusses in<br />

einer eher gedämpften Atmosphäre statt. Insbesondere im<br />

gewöhnlich stark politisierten Menschenrechtsbereich wurde<br />

eher Zurückhaltung geübt, wegen des «Wartens auf<br />

Durban» fehlte auch ein eigentliches Hauptthema.<br />

Sechster Ausschuss<br />

Der Sechste Ausschuss befasste sich, nebst den unten ausführlicher<br />

erläuterten Verhandlungen über Terrorismus <strong>und</strong><br />

den Internationalen Strafgerichtshof, in erster Linie mit drei<br />

zentralen Themen: den nach 48 Jahren abgeschlossenen<br />

Arbeiten der Völkerrechtskommission (ILC) zur Staatenverantwortlichkeit;<br />

der Schaffung eines neuen Ad-Hoc-Ausschusses<br />

zur Erarbeitung eines Übereinkommens gegen das<br />

Klonen von Menschen zum Zweck der Fortpflanzung; <strong>und</strong><br />

der Schaffung eines neuen Ad-Hoc-Ausschusses zur Stärkung<br />

des Übereinkommens zum Schutz des humanitären<br />

UNO-Personals. Ausserdem nahm der Sechste Ausschuss<br />

eine Gesamterneuerungswahl der Mitglieder der Völkerrechtskommission<br />

(ILC) vor. Dabei wurde zum ersten Mal in<br />

der Geschichte der ILC auch eine Frau gewählt.<br />

Im Plenum <strong>und</strong> in den Hauptausschüssen wurden nachfolgende<br />

Resolutionen von Liechtenstein miteingebracht:<br />

Im Plenum:<br />

– Stärkung der Koordinierung humanitärer Hilfe in Notfällen<br />

–Noteinsätze bei Katastrophen<br />

–Hilfeleistung betreffend Minenaktionen<br />

– Humanitäre Hilfe an Afghanistan<br />

–Situation in Bosnien-Herzegowina<br />

–Sicherheit des humanitären Personals<br />

– Zusammenarbeit UNO-Europarat<br />

– Zusammenarbeit UNO-OSZE<br />

–Mehrsprachigkeit<br />

– Unterstützung <strong>und</strong> Konsolidierung neuer <strong>und</strong> wiederhergestellter<br />

Demokratien<br />

–Globale Partnerschaften<br />

–Schaffung einer friedlicheren <strong>und</strong> besseren Welt durch<br />

den Sport <strong>und</strong> durch das olympische Ideal<br />

Im Ersten Ausschuss:<br />

– Übereinkommen betreffend Konventionalwaffen<br />

–Umsetzung des Übereinkommens gegen Landminen<br />

–Transparenz hinsichtlich der Bewaffnung<br />

–Friedensstärkung durch Abrüstung<br />

–Transparenz hinsichtlich Militärausgaben<br />

Im Dritten Ausschuss:<br />

–Umsetzung der Beschlüsse des Weltsozialgipfels<br />

–Jugend<br />

–Jugendpolitik <strong>und</strong> -programme<br />

– Bekämpfung des kriminellen Missbrauchs der Informationstechnologie<br />

–Internationale Zusammenarbeit gegen das Weltdrogenproblem<br />

–Verbesserung des Status der Frau im UNO-System<br />

–Traditionelle Praktiken, welche die Ges<strong>und</strong>heit von Frauen<br />

<strong>und</strong> Mädchen betreffen<br />

– Übereinkommen über die Eliminierung der Diskriminierung<br />

der Frau (CEDAW)<br />

– UNO-Entwicklungsfonds für Frauen (UNIFEM)<br />

– Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR)<br />

–Das Mädchen<br />

–Die Rechte des Kindes<br />

–Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung<br />

– Folter <strong>und</strong> andere degradierende Praktiken<br />

–Internationale Menschenrechtspakte<br />

–Hilfeleistung an intern vertriebene Personen<br />

–Menschenrechtsverfechter<br />

–Eliminierung der religiösen Intoleranz<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Kambodscha<br />

–Menschenrechte <strong>und</strong> Massenauswanderungen<br />

–Die Rechte nationaler, ethnischer, religiöser <strong>und</strong> sprachlicher<br />

Minderheiten<br />

–Menschenrechte in der Ausübung der Justiz<br />

– Regelmässige <strong>und</strong> echte Wahlen <strong>und</strong> Förderung der<br />

Demokratie<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Iran<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Irak<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Myanmar<br />

–Die Situation der Menschenrechte in Teilen Südosteuropas<br />

Im Sechsten Ausschuss:<br />

– Übereinkommen gegen das Klonen von Menschen zum<br />

Zweck der Fortpflanzung<br />

– Übereinkommen über die Sicherheit des humanitären<br />

Personals<br />

– Bericht der UNO-Kommission zum Internationalen Handelsrecht<br />

(UNCITRAL)<br />

Konferenzen<br />

Äusseres<br />

Internationale Konferenz über Kleinwaffen<br />

Diese Veranstaltung wurde von den USA <strong>und</strong> einigen anderen<br />

Ländern (u.a. China) mit sehr konservativen Verhandlungspositionen<br />

angegangen. Die USA fürchteten eine Einschränkung<br />

des verfassungsmässig garantierten Rechts auf<br />

Waffenbesitz <strong>und</strong> machten deutlich, dass sie keine weitgehenden<br />

Ergebnisse mittragen würden. Das verabschiedete<br />

Schlussdokument - auch hier konnte Konsens erreicht werden<br />

- ist denn auch eher bescheiden, immerhin wurde eine<br />

Revisionskonferenz für das Jahr 2006 beschlossen.<br />

Teilnahme an weiteren Konferenzen <strong>und</strong> Tagungen<br />

29. Jan. - 2. Febr. Vorbereitungsausschuss Sondersession<br />

Kinder<br />

5.- 7. Februar Arbeitsgruppe Reform <strong>und</strong> Erweiterung<br />

Sicherheitsrat<br />

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