Landtag, Regierung und Gerichte 2001
Landtag, Regierung und Gerichte 2001
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Landesphysikat<br />
Leiter: Landesphysikus Dr. Oskar Ospelt<br />
Schwerpunkte des Berichtsjahres bildeten insbesondere die<br />
klientenbezogene Arbeit (Beratungen, Beurteilungen,<br />
Anträge, Gutachten etc.) in den Bereichen Strassenverkehrsgesetz<br />
(Fahreignung), Strafrecht (Haftfähigkeit, ärztliche<br />
Versorgung, Körperverletzung), Sozialhilfegesetz (Einweisung<br />
in eine Anstalt gegen den Willen) <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaftsverfahren<br />
sowie verschiedene Inspektionen.<br />
Des Weiteren wurden ein Gesetzesentwurf zur Schaffung<br />
eines Amtes für Ges<strong>und</strong>heitsdienste sowie Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />
Umstrukturierung <strong>und</strong> Intensivierung der Schulges<strong>und</strong>heitspflege<br />
(SPMD) erarbeitet.<br />
Aufgaben zuhanden der <strong>Regierung</strong>, des Ressorts<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Sanitätskommission:<br />
–Vorbereitungsarbeiten <strong>und</strong> -besprechungen zu den Traktanden<br />
der Sanitätskommission. Bearbeitung aktueller<br />
Fachfragen des Ressorts;<br />
–Inspektionen im Zusammenhang mit der Erteilung von<br />
Konzessionen zur selbständigen Ausübung eines Berufes<br />
der Ges<strong>und</strong>heitspflege im Auftrag der Sanitätskommission.<br />
Es wurden 11 Inspektionen durchgeführt in 4 Arzt-,<br />
1 Zahnarztpraxis, 1 Massage-, 1 Physiotherapiepraxis, 1<br />
Psychotherapiepraxis, 1 Optikergeschäft <strong>und</strong> 2 zahntechnische<br />
Laboratorien;<br />
–Mitarbeit in der Spitalkommission des Kantonalen Spitales<br />
Grabs;<br />
–Mitarbeit in den Kommissionen zur Überprüfung der Spitalverträge<br />
<strong>und</strong> von Leistungen der Gr<strong>und</strong>versicherung<br />
gemäss KVG.<br />
Die Sozial- <strong>und</strong> Präventivmedizinische Dienststelle<br />
(SPMD):<br />
Schwerpunkte der Arbeit waren neben der routinemässigen<br />
Organisation der Vorsorgeunterschungen für die Erwachsenen<br />
die Weiterentwicklung des Themas Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
<strong>und</strong> -erziehung in den Schulen.<br />
Gefangenenhaus<br />
Es fanden problemadäquat sowohl amtsärztliche Routineals<br />
auch Notfallbesuche, sowie Untersuchungen <strong>und</strong> Therapien<br />
durch Fachärzte <strong>und</strong> durch Psychologen statt. Für<br />
dringliche Probleme sind der Landesphysikus oder sein Stellvertreter<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr erreichbar.<br />
Notfälle<br />
Amtsärztliche Notfallmassnahmen sind Massnahmen:<br />
– gemäss Sozialhifegesetz (Beurteilung psychisch Auffälliger<br />
<strong>und</strong> Einweisungen in eine psychiatrische Anstalt<br />
gegen den Willen der Patienten);<br />
– aussergewöhnliche Todesfälle;<br />
–Notfälle im Gefangenenhaus;<br />
–Massnahmen bei Auftreten bestimmter Infektionen (z.B.<br />
Meningokokken, Tuberkulose, Anthrax);<br />
–Grossereignisse <strong>und</strong> Katastrophen.<br />
Diese Einsätze machen einen 24-St<strong>und</strong>en-Bereitschaftsdienst<br />
notwendig, welcher an 120 Tagen durch den Landesphysikus-Stellvertreter<br />
Herrn Dr. Marco Ospelt geleistet<br />
wird.<br />
Im Berichtsjahr wurde eine deutliche Zunahme der Notfälle<br />
registriert. Grossereignisse oder gar Katastrophen mussten<br />
keine bewältigt werden.<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
Tätigkeiten entsprechend Sozialhilfegesetz (SHG):<br />
Im SHG wird geregelt, wann <strong>und</strong> wie ein Patient gegen seinen<br />
Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden<br />
kann.<br />
Es war im vergangenen Jahr 20 mal notwendig, Patienten<br />
in eine geeignete Anstalt einzuweisen. Zur Beurteilung der<br />
Notwendigkeit einer Einweisung <strong>und</strong> bei Einweisungen<br />
wurden der Landesphysikus <strong>und</strong> sein Stellvertreter ca. 40<br />
mal tätig.<br />
Aussergewöhnliche Todesfälle:<br />
Es wurden 22 Legalinspektionen durchgeführt. Im Rahmen<br />
der weiteren Abklärungen wurden 15 Leichen im Rechtsmedizinischen<br />
Institut des Kantonsspitales St. Gallen <strong>und</strong><br />
zwei im Institut für Pathologie des Landeskrankenhauses<br />
Feldkirch obduziert.<br />
Vertrauensärztliche Untersuchungen <strong>und</strong><br />
Beratungen<br />
– Für die Motorfahrzeugkontrolle <strong>und</strong> deren Abteilung für<br />
Administrativmassnahmen (ADMAS):<br />
Ca. 700 routinemässige vertrauensärztliche Untersuchungen<br />
gemäss VZV (Fahreignungskontrollen) wurden<br />
an 72 Vormittagen durchgeführt. 94 Untersuchungen<br />
wegen des Verdachtes auf eine Erkrankung im Auftrag<br />
der ADMAS oder des Landgerichts, gelegentlich auch<br />
nach Meldung von Ärzten. Bei den Erkrankungen<br />
handelte es sich in 56 Fällen um Alkoholismus, in 19<br />
Fällen um Drogenmissbrauch, zweimal um Medikamentenmissbrauch<br />
<strong>und</strong> 18mal um körperliche Krankheiten.<br />
Fünfmal wurde die Fahreignung gemeinsam mit<br />
einem Experten der MFK mittels einer Probefahrt überprüft.<br />
– Für das Ausländer- <strong>und</strong> Passamt: grenzsanitäre Kontrollen<br />
bei Einreisenden mit Ausnahme aus dem EWR-Raum<br />
<strong>und</strong> dem Nordamerikanischen Kontinent werden laufend<br />
durchgeführt. Bei den Einreisenden wurden keine<br />
gravierenden akuten Ges<strong>und</strong>heitsprobleme beobachtet.<br />
Es gab keine Anfragen der Fremdenpolizei zu Begutachtungen<br />
von Ges<strong>und</strong>heitsstörungen, welche eine Ausreise<br />
nach Ablauf der Aufenthaltsbewilligung beeinflussen.<br />
–Vereinzelt wurden arbeitsmedizinische Untersuchungen<br />
zur Klärung der Arbeits- resp. Vermittlungsfähigkeit <strong>und</strong><br />
zur Abklärung von Berufskrankheiten durchgeführt.<br />
– Sprechst<strong>und</strong>en mit Angehörigen von Gefangenen, von<br />
Patienten, von Verstorbenen sowie mit anderen Auskunftssuchenden<br />
betreffend öffentlich medizinische<br />
Belange wurden nach Bedarf angeboten <strong>und</strong> durchgeführt.<br />
–Vertrauensärztliche Tätigkeiten für den Liechtensteinischen<br />
Krankenkassenverband ergeben sich zwar nicht<br />
expressis verbis aus dem gesetzlichen Auftrag, sind aber<br />
eine logische Folge der Unabhängigkeit des Amtsarztes<br />
<strong>und</strong> seiner übrigen beraterischen Tätigkeit.<br />
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