Landtag, Regierung und Gerichte 2001

Rechtsmedizin
Für das Landgericht sind vertrauensärztliche und gutachterliche
Arbeiten zu leisten, in erster Linie zu folgenden
Fragen:
–Vormundschaftsrechtliche Massnahmen;
–Vernehmungs- und Prozessfähigkeit;
–Hafttauglichkeit;
– Schuldfähigkeit;
– Schwere von Verletzungen im Sinne der Strafrechtes.
Es wurden 23 Beurteilungen und 21 Gutachten erstellt.
Kommissionen und Arbeitsgruppen
Für und in folgenden Kommissionen haben im vergangenen
Jahr Sitzungen stattgefunden, wobei der Landesphysikus
an 75 Sitzungen teilnahm: Sanitätskommission,
Kommission für Suchtfragen (ehemals Drogenkommission),
Bewährungshilfekommission, Landesführungsstab,
Spitalkommission Grabs, Spitalplanung, Spitalverträge,
Tarifkommission, Fachgruppe Sexuelle Ausbeutung,
Gesundheitserziehung in den Schulen.
Zusammenarbeit mit anderen Ämtern
der Landesverwaltung
Kontakte im Rahmen von 43 Sitzungen haben stattgefunden
vor allem mit dem Amt für Soziale Dienste und dessen
Therapeutischen- und Jugenddienst, mit dem Amt für
Zivilschutz sowie mit dem Amt für Lebensmittelkontrolle.
Schulärztlicher Dienst
Die Screening-Untersuchungen der Schulärzte und der
Physiotherapeutinnen ergaben auch im letzten Jahr im
Vergleich zu früheren Jahren keine Veränderung des Diagnosemusters.
Insbesondere wurden keine Häufungen
gravierender Krankheiten oder Störungen festgestellt.
Kinder mit krankhaften Befunden wurden jeweils einer
weiteren Beurteilung und Behandlung zugewiesen.
Es ist seit einigen Jahren festzustellen, dass der überwiegende
Teil der Schulkinder gesund ist und dass nahezu alle
Kinder, bei welchen der Schularzt eine relevante Störung
feststellt, sich bereits in ärztlicher Kontrolle oder Therapie
befinden.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Schulamt, SPMD,
Physikat, Schulpsychologischem Dienst, Ärzte- und
Zahnärzteschaft sowie Elternvereinigung untersucht unter
professioneller Supervision zwei Fragestellungen. Einerseits
die Frage, wie die Lehrerschaft wirksam in
ihrer Gesundheitserziehung unterstützt und bei sozialpädagogischen
Problemen beraten werden kann,
andererseits die Evaluation einer zeit- und situationsgerechten
Gesundheitskontrolle und Beratung durch die
Schulärzte.
Notfall- und Katastrophenwesen:
Seit ca. 15 Jahren gibt es Bemühungen, in Liechtenstein
einen Notarztdienst parallel zum Dienst des Notfallarztes
zu organisieren. Dieser Dienst wäre auch wichtig im
Zusammenhang mit Vorbereitungen zu einem effizienten
Management bei Grossereignissen und Katastrophen. Es
ist bislang leider nicht gelungen, eine genügende Anzahl
interessierter und ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte zu
gewinnen.
In diesem Jahr haben verdankenswerter Weise, nach einer
Initiative des leitenden Arztes des Spitals und der leitenden
Ärztin des Rettungsdienstes des LRK, die Assistenzärzte
des Landesspitales Vaduz einen Notarztdienst tagsüber
an Wochentagen abgedeckt. Es wäre aber ein 24-Stunden
Bereitschaftsdienst notwendig.
In Zusammenarbeit mit dem Amt für Zivilschutz wurde ein
Herzmassagekurs in drei Gruppen für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Ämter im Postgebäude Schaan durchgeführt.
Sozial- und Präventivmedizinische
Dienststelle
Leiter (ad int.): Dr. Oskar Ospelt
Gesundheit
Vorsorgeuntersuchungen
Die medizinischen Programme der Vorsorgeuntersuchungen
für Kinder und für Erwachsene wurden im bisherigen
Rahmen weitergeführt.
Kleinkinderuntersuchungen
Diese speziellen Untersuchungen in festgelegten Abständen
dienen der Früherkennung von Anomalien und Entwicklungsstörungen,
welche ohne solche Untersuchungen
nicht rechtzeitig erkannt würden; ihre Prognose kann
durch rechtzeitige Therapie verbessert werden.
Für die Kinder werden sieben Untersuchungen angeboten.
Die ersten beiden Untersuchungen finden in den
Entbindungsspitälern statt. Zu den weiteren fünf Untersuchungen
in den Arztpraxen werden die Kinder über ihre
Eltern durch die Dienststelle schriftlich eingeladen.
Untersucht werden Reife, motorische Entwicklung, Herz,
Lunge, Bauch, Geschlechtsorgane, Skelettsystem, Nervensystem,
Sinnesorgane, Zahnentwicklung, Urin, sowie die
psychische Entwicklung.
Beteiligungsstatistik
Aus der nachfolgenden Beteiligungsstatistik geht hervor,
dass bis zu U3 100 % der eingeladenen Kinder untersucht
wurden. Die Beteiligung an den Untersuchungen fällt
mit zunehmendem Alter der Kinder langsam bis auf
knapp 70 % der eingeladenen Kinder bei U 7.
Gruppe Untersuch 1 Untersuch 2 Untersuch 3 Untersuch 4 Untersuch 5 Untersuch 6 Untersuch 7 Gesamt
Buben eingeladen 198 200 194 220 224 194 195 1425
Buben untersucht 198 200 194 189 182 151 135 1249
Mädchen eingeladen 158 158 155 169 190 204 211 1245
Mädchen untersucht 158 158 155 148 162 159 148 1088
Gesamt eingeladen 356 358 349 389 414 398 406 2670
Gesamt untersucht 356 358 349 337 344 310 283 2337
195