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Landtag, Regierung und Gerichte 2001

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384<br />

Kommentar<br />

oder quantitativ verbesserte Nutzung durch die Öffentlichkeit<br />

oder die Verwaltung geschaffen werden. Dennoch<br />

konzentriert sich das Interesse der für die Finanzpolitik<br />

interessierten Kreise vielfach auf die Höhe der Gesamteinnahmen<br />

<strong>und</strong> -ausgaben beider Teilrechnungen, um die<br />

Ausgaben der laufenden <strong>und</strong> investiven Haushaltsrechnung<br />

mit den effektiven Mittelzuflüssen vergleichen <strong>und</strong><br />

bewerten zu können.<br />

Rechnung Voranschlag Rechnung<br />

Gesamtrechnung 2000 <strong>2001</strong> <strong>2001</strong><br />

Laufende Ausgaben 594 572 701 628 175 000 638 453 786<br />

Investive Ausgaben 89 350 658 112 347 000 112 585 225<br />

Gesamtausgaben 683 923 359 740 522 000 751 039 011<br />

Gesamteinnahmen ordentl. 842 351 806 754 306 000 803 563 962<br />

Mehreinnahmen I 158 428 447 13 784 000 52 524 951<br />

Sondererlöse aus Verkäufen 286 938 880 - -<br />

Mehreinnahmen II 445 367 327 13 784 000 52 524 951<br />

Spezialfinanzierungen -124 449 74 000 152 619<br />

Abschr. Finanzvermögen -2 907 962 - -33 471 744<br />

Reservenbildung 442 334 916 13 858 000 19 205 826<br />

Nach dem vorliegenden Resultat belaufen sich die Gesamtausgaben<br />

des Berichtsjahres auf 751 Mio., wovon ein Anteil<br />

von 112.6 Mio. oder 15% auf den Investitionshaushalt entfällt.<br />

Die Investitionsquote, welche sich am Verhältnis der<br />

Investitions- an den Gesamtausgaben bemisst, hat sich<br />

damit gegenüber dem Vorjahr um 1.9% erhöht. Mit<br />

Gesamteinnahmen von 803.5 Mio. übertreffen die Mittelzuflüsse<br />

die laufenden <strong>und</strong> investiven Ausgaben um 52.5<br />

Mio. Nach Abzug der notwendigen Abschreibungen auf<br />

das Finanzvermögen, welche zur Hauptsache auf die Kursverluste<br />

bei den Poolanlagen zurückzuführen sind, hat sich<br />

das Verhältnis des Finanzvermögens zum eingesetzten<br />

Fremdkapital um 19.2 Mio. verbessert.<br />

1.5 Konformität mit dem<br />

Finanzleitbild<br />

Das vom <strong>Landtag</strong> im Dezember 1997 erlassene <strong>und</strong> inzwischen<br />

mehrfach angepasste Finanzleitbild 2005 verpflichtet<br />

die <strong>Regierung</strong> im Interesse einer längerfristigen Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />

des Finanzhaushalts zur kumulativen Einhaltung<br />

verschiedener Zielgrössen. Eckwert 1 verlangt eine<br />

ausgeglichene Rechnung im laufenden Haushalt, um einer<br />

unerwünschten Verschuldung vorzubeugen. Diese Bedingung<br />

ist durch das vorliegende Rechnungsergebnis in<br />

hohem Masse erfüllt, schliesst doch die Laufende Rechnung<br />

nach Vornahme von Abschreibungen in Höhe von<br />

93.6 Mio. mit einem Ertragsüberschuss von 56.8 Mio.<br />

erneut positiv ab. Im Gegensatz hiezu wurde Eckwert 2,<br />

welcher das Wachstum der laufenden Ausgaben an die<br />

Mehreinnahmen koppelt, deutlich verfehlt. Die Einnahmen<br />

des Vorjahres beliefen sich - bei Aussonderung der ausserordentlichen<br />

Erträge aus dem Aktienverkauf, den Stempelabgaben<br />

<strong>und</strong> Couponsteuern - auf 777.8 Mio. Sie erhöhten<br />

sich im Berichtsjahr um 11.0 auf 788.8 Mio. Demgegenüber<br />

nahmen die laufenden Ausgaben um 43.9 Mio.<br />

zu. Die laufenden Ausgabenverpflichtungen haben sich<br />

demzufolge um 32.9 Mio. stärker ausgeweitet, als die<br />

zufliessenden Einnahmen. Zurückzuführen ist diese<br />

ungleichmässige Entwicklung in erster Linie auf die Einnahmenausfälle<br />

bei den Vermögenserträgen, in dem ausserordentliche<br />

Kursverluste auf den Poolanlagen in Höhe von<br />

36.6 Mio. buchmässig zu berücksichtigen waren. Bei jenen<br />

den externen Verwaltern anvertrauten Mitteln der staatlichen<br />

Reserven handelt es<br />

Forderung Ist-Stand<br />

Kennzahlen / Messgrössen Leitbild 2005 Rechnung <strong>2001</strong><br />

1. Ertragsüberschuss Laufende Rechnung > 0<br />

• Ordentlicher Verkehr + 56.8 Mio.<br />

2. Absolutes Wachstum der laufenden<br />

Ausgaben / Einnahmen (vergleichbare)<br />

A 90 %<br />

• Ordentlicher Verkehr 120 %<br />

4. Deckungsgrad der Verbindlichkeiten > 420 %<br />

• Gesamtrechnung 481 %<br />

5. Verhältnis Reserven / Ausgaben der > 100 %<br />

Laufenden Rechnung bis<br />

• per 31.12.<strong>2001</strong> (1 222 : 639 Mio.) < 300 % 191 %<br />

sich um langfristig angelegte Vermögenswerte, deren Kurse<br />

in einzelnen Perioden grösseren Schwankungen unterliegen<br />

können. Auf längere Sicht ergibt sich jedoch aus historischen<br />

Auswertungen, dass mit Aktien <strong>und</strong> gemischten Portefeuilles<br />

eine verbesserte Wertsteigerung erzielt werden<br />

kann. Es bleibt damit die berechtigte Hoffnung, dass die<br />

Kurse der Wertschriften unter veränderten weltwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren wieder<br />

ansteigen werden. Ohne Berücksichtigung der realisierten<br />

Kursverluste auf die Poolanlagen hätten die Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben eine gleichmässige Erhöhung erfahren. Nach<br />

Auffassung der <strong>Regierung</strong> rechtfertigt sich in Anbetracht<br />

dieser ausserordentlichen <strong>und</strong> nicht steuerbaren Einflüsse<br />

eine differenzierte Betrachtungsweise, was die Einhaltung<br />

des Eckwertes 2 anbelangt, zumal die übrigen Zielgrössen<br />

erreicht sind <strong>und</strong> die Finanzreserven des Landes auch im<br />

vergangenen Jahr wieder erhöht werden konnten.<br />

2. Laufende Rechnung<br />

Die laufende Haushaltsrechnung ist in Form <strong>und</strong> Inhalt der<br />

kaufmännischen Erfolgsrechnung nachgebildet. Mit ihr<br />

wird der Aufwand (laufende Zahlungen an Dritte, Abschreibungen<br />

<strong>und</strong> sonstige Aufwandposten) dem Ertrag (Wertzufluss)<br />

gegenübergestellt. Der Saldo zwischen Ertrag <strong>und</strong><br />

Aufwand ergibt den Rechnungserfolg. Ist es ein Ertragsüberschuss,<br />

so ist der nach den Deckungsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

bewertete Vermögenszufluss grösser als der Vermögensverzehr.<br />

Volkswirtschaftlich betrachtet stellt er einen Konsumverzicht<br />

in der Rechnungsperiode dar, d.h. eine Ersparnisbildung,<br />

die beispielsweise im Finanzvermögen angelegt oder<br />

zusätzlich für die Finanzierung der Investitionen verwendet<br />

werden kann.<br />

2.1 Aufwand der Laufenden Rechnung<br />

Die liquiditätswirksamen Ausgaben des vorliegenden Rechnungsabschlusses<br />

belaufen sich auf 638.5 Mio. Der Kreditrahmen<br />

des Voranschlags wurde deshalb um 10.3 Mio.<br />

übertroffen, was einer Budgetabweichung von 1.6% entspricht.<br />

Obwohl während der Rechnungsperiode diverse<br />

Nachtragskredite mit einem zusätzlichen Volumen an laufenden<br />

Mehrausgaben in Höhe von 30.1 Mio. zur Genehmigung<br />

beantragt werden mussten, halten sich die laufenden<br />

Ausgabenverpflichtungen im Nahefeld des ursprünglich<br />

vorgelegten Budgets. Dies ist vor allem dem Umstand<br />

zuzuschreiben, dass die Minderausgaben für Beitragsleistungen<br />

<strong>und</strong> Personalkosten einen namhaften Anteil der<br />

Nachtragskredite <strong>und</strong> Kreditüberschreitungen abzudecken<br />

vermochten. Wie bereits in den Vorjahren weicht vor allem

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